Schnell wird man zu dem Ergebnis kommen, dass im Wiederholungsfall Abstriche vorzunehmen sind und Ermüdung dazu führt, dass das halt nicht wie eine reale Füllstandsanzeige funktioniert, die man einfach leermacht und wieder füllt.
Gebe ich dir recht, wenn du bis zur völligen Ermüdung gehst. 2-3 Vorbelastungen dagegen helfen eher, noch höhere Leistungsraten zu erreichen. So ist meine Erfahrung und bestimmt auch deine, weil du dich vorm Rennen/Zeitfahren normalerweise einfährst.
W´ kann natürlich dann nicht mehr weiter in den Keller gefahren werden, wenn der Muskel zu platt ist (Laktat) um die dafür nötige Leistung zu erbringen (oder die KH alle sind). Je weiter die Leistung oberhalb der Schwelle liegt, desto mehr zieht sie den anaeroben Puffer leer.
Wäre W'=0 nicht gerade die (individuelle) Laktatkonzentration, die zur Muskelerschöpfung führt? Sie kann entweder innerhalb von wenigen Sekunden bei einem Sprint erreicht werden, wie auch nach längerer Zeit über der Schwelle (CP) fahrend.
Auf der anderen Seite wird Sprintern eine wesentlich höhere Laktatkonzentration nachgesagt als bei Zeitfahrern. Und da stellt sich die Frage, ob ein Sprinter bei einem Zeitfahren eine so hohe Konzentration erreicht wie bei seinem Sprint. Wenn nein, dann stellt sich wirklich die Frage, was physiologisch W'=0 bedeutet und die erste These wäre falsch.
Naja, der Sprinter hat eher viel w´ und eine geringe Schwelle und der Zeitfahrer hat viel Schwelle und eher wenig w´. Das bedeutet, dass der Sprinter im Zeitfahren sehr schnell an diese Anaerobe Kapazität ran muss oder eher langsam fährt. Natürlich funktionieren diese Rechenmodelle im Detail nur in bestimmten Grenzen. Aber das ist doch wie immer. Man muss es halt einordnen und beobachten. Aber sind wir keine Maschinen. Und man muss halt immer auch sehen wie lange das Rennen dauert und welcher Parameter am Ende der Begrenzer ist. Ggf kann man den dann trainieren.
Wieder was gelernt. Ich dachte immer, dass man seine anaerobe Kapazität runterfährt und dann der Muskel irgendwann versagt bzw. einen deutlicher Leistungsabfall entsteht. Nach einer gewissen Pause folgt der Leistungsabfall möglicherweise früher da die Regeneration nicht vollständig war. Der Tank füllt sich dann jedes Mal langsamer bzw. weniger und am Ende einer (anstrengenden) Ausfahrt reicht es dann maximal noch für ein paar Sekunden überschwelliger Leistung bis zum Leistungseinbruch. Gut ist dann wenn die Kurven interpretieren kann und weiß wo (Sprint, Hügel, Windkante, Loch zugefahren) man sich abgeschossen hat. Gerade für Radrennfahrer ist das glaube ich extrem wichtig.
@Adept Der ZF fährt doch immer ganz knapp unter der Schwelle um nicht zu platzen bzw. übermäßig Laktat aufzubauen (zumindest 95% der Strecke). Der Sprinter hat wahrscheinlich eine höhere Toleranz für kurzzeitige Laktatspitzen. Das kann man glaube ich nicht vergleichen.
Wäre W'=0 nicht gerade die (individuelle) Laktatkonzentration, die zur Muskelerschöpfung führt? Sie kann entweder innerhalb von wenigen Sekunden bei einem Sprint erreicht werden, wie auch nach längerer Zeit über der Schwelle (CP) fahrend.
Der Unterschied zwischen Sprinter und ZF ist doch das bei einem längeren ZF andere Begrenzer wie z.B. die Energiebereitstellung auch ein Rolle spielen wogegen diese bei einem Sprint gar keine Rolle Spielen, außer man geht schon völlig Platt in den Sprint?!
Naja, der Sprinter hat eher viel w´ und eine geringe Schwelle und der Zeitfahrer hat viel Schwelle und eher wenig w´. Das bedeutet, dass der Sprinter im Zeitfahren sehr schnell an diese Anaerobe Kapazität ran muss oder eher langsam fährt. Natürlich funktionieren diese Rechenmodelle im Detail nur in bestimmten Grenzen. Aber das ist doch wie immer. Man muss es halt einordnen und beobachten. Aber sind wir keine Maschinen. Und man muss halt immer auch sehen wie lange das Rennen dauert und welcher Parameter am Ende der Begrenzer ist. Ggf kann man den dann trainieren.
Aber genau das ist doch das tolle an zielgerichtetem Training im Ausdauersport gerade mit Wattmesser und den entsprechenden Auswertungen im GC. Wenn ich weiß, dass ich gut sprinten kann aber 5km vor dem Ziel am Hügel rausfalle muss ich halt schauen wie ich mein Training anpasse um an diesem Hügel nicht rauszufallen bzw. sogar vielleicht noch Körner für den Sprint zu sparen. So die Theorie, wie das dann einerseits im Training umsetzbar ist und auch am Renntag abrufbar (oder von der Rennsituation umsetzbar) ist steht auf einem ganz anderen Blatt aber man hat es zumindest versucht.
Nunja, wenn das alles so einfach wäre, dann könnten ja alle sprinten und alle zeitfahren. Nun ist es aber so, dass sich manches gegenseitig im Training nicht unbedingt begünstigt und man sich nicht auf jedes Thema zu 100% einschießen kann. Ein Sprinter würde bei zuviel Schwellentraining viel von seiner Spritzigkeit einbüßen und ein TT Fahrer könnte halt nicht so konzentriert an seiner Schwelle arbeiten.
Deshalb sieht man ja manchmal, dass einige Sprinter im Prolog sehr stark sind, weil die das über diese Komponente noch wegdrücken können. Oder sehr starke Zeitfahrer können auch mal einen sehr langen Sprint fahren, weil es da zB am Ende eines langen Rennens halt auch darauf ankommt, wieviel man schon oberhalb der Schwelle abgerissen hat in den letzten 6h. Fabü sag ich nur oder der Tony. die haben dann halt so eine hohe Schwelle, dass alle anderen schon lange w´ leerfahren müssen um da hin zu kommen.
Für einen Triathleten dürfte w´ nur in einem Fall spannend sein: wenn er Windschattenrennen macht und dort nicht mit dem Feld ankommen will.
Ansonsten dürfte man selbst bei einer OD maximal bei Schwellenlast unterwegs sein.
Wie diese dann nach Vorbelastung aussieht und ob ein isolierter Test ohne Vorbelastung da überhaupt sinnvoll ist, dürfte nochmal spannender sein.
...Laktatkonzentration, die zur Muskelerschöpfung führt? ...
...
Zitat:
Zitat von Gozzy
... um nicht zu platzen bzw. übermäßig Laktat aufzubauen (zumindest 95% der Strecke). Der Sprinter hat wahrscheinlich eine höhere Toleranz für kurzzeitige Laktatspitzen. ...
Hört doch auf, dem Laktat die Rolle eines bösen Buben zuzuweisen.
Milchsäure (=Laktat) ist ein gut messbarer Stoffwechselparameter, aber keinesfalls die Ursache für Erschöpfung oder muskuläre Ermüdung. Die Theorie der 80er -und 90er, dass sich Laktat bei anaeroben Belastungen im Muskel ansammelt und kausal zu Leistungseinbruch, Übersäuerung oder Muskelkater führt, ist in der Sportphysiologie seit längerer Zeit widerlegt.