Ich bin auch gegen Doping und für einen sauberen Sport,
ABER:
unsere heuchlerische Gesellschaft (insbesondere die Politiker und Personen des öffentlichen Lebens) widert mich seit dieser Woche noch mehr an als Sie mir eh schon unsympatisch war.
Gründe:
1.a) Im Profisport (egal welche Sportart) werden Hilfsmittel genommen. Entweder Substanzen die noch nicht auf der Dopingliste stehen oder halt eben welche die drauf stehen. Doping ist für mich beides, auch wenn das eine (noch) legal ist. Oder anders, wo endet Nahrungsergänzung und wo beginnt Doping?
1.b) Was ist mit den anderen ca. 150 Fuentes Kunden? Haben diese Sportarten eine bessere Lobby (Funktionäre, Politiker, finanzielle Mittel) bzw. können diese Sportarten besser dafür sorgen das keine Informationen an die Presse gelangen?
2. Es geht im Profisport um Geld. Wer von unserer Gesellschaft kann von sich behaupten das er wenn es für Ihn möglich wäre mit dem Profisport Geld zu verdienen nicht auch Dopingmittel nehmen würde?
Beziehungsweise gefährdet wäre dies zu tun? Ich bin mir sicher kein einziger.
3. Weshalb mußte Herr Scharping (BDR Präsident) seine politischen Ämter bei der SPD abgeben? Richtig, wegen Vorteilsannahme (Betrug)
4. Wer hält (weil es Kohle gibt) an der Pharmafirma Stada fest, obwohl diese sich gerade um Lizenzen für künstliches EPO bemüht, welches in der Gesundheitsmedizin kaum noch eingesetzt wird fest? Richtig, Herr "Fähnchen im Wind" Scharping
5. Weshalb hat Frau Schenk (Ex BDR Präsidentin) Ihre Ämter damals verlohren? Und jetzt macht Sie dicke Backen ohne Ende.
6. Welcher der anprangernden Journalisten hat nicht schon jemanden für Informationen geschmiert oder falsche Informationen veröffentlicht, um ein bischen Ruhm zu ernten?
7. Wieviele normale Arbeitnehmer betrügen täglich im Job um besser da zu stehen? Oder versuchen sich Vorteile zu erschleichen?
8. Unsere Politiker im Allgemeinen - - mehr brauch ich dazu nicht schreiben, oder? Was haben die uns nicht schon alles versprochen und in Wirklichkeit total frech in die Kameras gelogen, und somit den Steuerzahler betrogen.
9. Wer war immer ehrlich und offen zu seinem Lebenspartner/in?
Aber kaum gibt es eine Sau die man durchs Dorf treiben kann, springt jeder hinterher und macht einen lauten und verurteilt die anderen. Weil selbst ist man ja der Herr Saubermann (oder Frau) in Person. Halt mal wieder typisch Deutsch.
Der Rest der Welt schüttelt wahrscheinlich mal wieder den Kopf über uns
Hat nicht jeder eine zweite Chance verdient? Und gerade Sympatieträger wie Aldag und Zabel könnten gerade durch Ihre "negativen" Erfahrungen sicherlich was gegen Doping unternehmen.
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runners do marathons
we do them as a "cool down"
"IRONMNÀN Finisher Club" - Remember this is a club, you cannot buy a membership, no matter how rich you are, you must earn your place by finishing (Kenneth Gasque, IM Lanzarote)
Und gerade Sympatieträger wie Aldag und Zabel könnten gerade durch Ihre "negativen" Erfahrungen sicherlich was gegen Doping unternehmen.
Gerade was Aldag und Riis angeht, bin ich fest davon überzeugt, dass das Gegenteil der Fall ist. Sie sind in einem Umfeld systematischen Dopings großgeworden, haben exakt das zugegeben, was nicht mehr zu leugnen war und fordern nun mit einem erstaunlichen Selbstbewusstsein, den Kern der Sache zu ignorieren: dass das eben - und da ist der Unterschied zu dem, was wir ansonsten zweite Chance nennen - kein mehr oder weniger einmaliger Fehltritt war, sondern System.
Wenn ein gewöhnlicher Dieb oder Betrüger seine Strafe abgesessen hat, darf er bis auf wenige Ausnahmen wieder tun und lassen, was ihm beliebt: weil wir als Gesellschaft davon ausgehen, auch ohne Straftaten leben zu können. (U. a.) In der Radsportwelt gilt das nicht: der Doper wird da weitermachen (müssen), wo er angefangen hat. Es gibt nicht einen einzigen vernünftigen Grund anzunehmen, weshalb man heute im Radsport ohne Doping erfolgreich sein könnte.
2. Es geht im Profisport um Geld. Wer von unserer Gesellschaft kann von sich behaupten das er wenn es für Ihn möglich wäre mit dem Profisport Geld zu verdienen nicht auch Dopingmittel nehmen würde?
Beziehungsweise gefährdet wäre dies zu tun? Ich bin mir sicher kein einziger.
Das ist ne ganz schön bösartige Unterstellung. Du solltest nicht von dir selbst auf andere schließen, ich glaube hier sind diverse Leute im Forum denen nicht im Traum einfiele ihre Prinzipien für Geld zu opfern. Neben tobi_nb und Hugo bist du aber in jedem Fall der mindestens 3te die wohl im Fall der Fälle zumindest in Versuchung geraten würden - da finden sich auch sicher noch einige mehr. Das macht es aber nicht besser.
Das ist ne ganz schön bösartige Unterstellung. Du solltest nicht von dir selbst auf andere schließen, ich glaube hier sind diverse Leute im Forum denen nicht im Traum einfiele ihre Prinzipien für Geld zu opfern. Neben tobi_nb und Hugo bist du aber in jedem Fall der mindestens 3te die wohl im Fall der Fälle zumindest in Versuchung geraten würden - da finden sich auch sicher noch einige mehr. Das macht es aber nicht besser.
Bei dem Ganzen vergisst man schnell warum es im Profiradsport scheinbar keine sauberen Fahrer gibt.
Der Grund ist ganz einfach: Wer sauber bleiben will, schafft es gar nicht dort zu überleben. Er kann es ja schon gar nicht mit seinem Gewissen vereinbaren in einem Team zu fahren, bei dem die anderen alle dopen, ohne etwas zu sagen. Sagen kann er aber nichts, weil er sonst ganz böse geschnitten wird. Aber selbst der sauber ist und schweigt macht sich in gewissem Rahmen mitschuldig. Der einzige Ausweg: Profiradsport an den Nagel hängen.
Es gibt durchaus Radfahrer mit entsprechenden Prinzipien. Die fahren da aber sicher nicht im Profifeld mit. Die haben alle den Beruf Profiradsportler aufgegeben.
Deshalb ist der Umkehrschluß von tobyvanrattler, dass jeder würde, wenn er könnte falsch. Da er die, die hätten können und nicht mitmachen gar nicht kennt. Nicht einmal annähernd ist die Menge zu beziffern.
Bei uns gibt es genügend Triathleten, die draften, weil ja fast alle das machen. Allerdings gibt es immer noch Leute, die das partout nicht machen selbst in den schlimmsten Drafterrennen. Andere aber nehmen erst gar nicht an solchen Rennen teil. Eine Zählung, wer draftet und wer nicht, ergibt somit ein komplett falsches Bild.
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Je groesser der Deppenfaktor, desto gigantischer das Bescheidwissergefühl.
R4tzF4tz
Bei dem Ganzen vergisst man schnell warum es im Profiradsport scheinbar keine sauberen Fahrer gibt.
Der Grund ist ganz einfach: Wer sauber bleiben will, schafft es gar nicht dort zu überleben. Er kann es ja schon gar nicht mit seinem Gewissen vereinbaren in einem Team zu fahren, bei dem die anderen alle dopen, ohne etwas zu sagen. Sagen kann er aber nichts, weil er sonst ganz böse geschnitten wird. Aber selbst der sauber ist und schweigt macht sich in gewissem Rahmen mitschuldig. Der einzige Ausweg: Profiradsport an den Nagel hängen.
Es gibt durchaus Radfahrer mit entsprechenden Prinzipien. Die fahren da aber sicher nicht im Profifeld mit. Die haben alle den Beruf Profiradsportler aufgegeben.
Deshalb ist der Umkehrschluß von tobyvanrattler, dass jeder würde, wenn er könnte falsch. Da er die, die hätten können und nicht mitmachen gar nicht kennt. Nicht einmal annähernd ist die Menge zu beziffern.
Richtig !
Und hier sind auch die betrogenen Radsportler versteckt, die gerne vergessen werden, wenn es heißt, "es dopen eh alle, also wird auch niemand betrogen"
Das ist ne ganz schön bösartige Unterstellung. Du solltest nicht von dir selbst auf andere schließen, ich glaube hier sind diverse Leute im Forum denen nicht im Traum einfiele ihre Prinzipien für Geld zu opfern. Neben tobi_nb und Hugo bist du aber in jedem Fall der mindestens 3te die wohl im Fall der Fälle zumindest in Versuchung geraten würden - da finden sich auch sicher noch einige mehr. Das macht es aber nicht besser.
FuXX,
für den das nie in Frage käme.
Nun ja, an der Diskussion um NEM konnte man doch schon erkennen, wie's läuft. Was nicht auf der Liste steht ist ok.
Wenn jetzt also ein findiger Arzt ne Studie schaffen kann, die zeigt das Testo ja gaaaar nix bringt, was meinste, wie viele dann sowas einschmeißen, die bisher sagen "Was nicht auf der Liste steht, ist kein Doping und damit ok!"
Das ist natürlich immer noch ein anderer Sachverhalt als illegale Dinge einzuschmeißen, aber die Grenzen sind halt schmal und so sehr auch jeder von uns sagt "Ich würde NIE...!" sollte man sich dann mal vorstellen, wie es wäre, wenn man KEIN Studium genossen hat, KEINEN Beruf gelernt oder nur halb und jetzt sieht, dass ohne nix geht.
Das System ist das Problem!
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."