Zitat:
Zitat von Frau Müller
Ich sag mal so: die hier geführte Diskussion um Gleichbehandlung im Triathlon ...
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Ich empfinde die Diskussion hier eigentlich nicht als Diskussion um Gleichbehandlung, sondern um geplante Ungleichbehandlung mit dem Ziel, eine gesellschaftliche Ungerechtigkeit gegenüber Frauen (Care-Arbeit, Pay-Gap, ...), durch eine sportliche Ungerechtigkeit gegenüber Männern (70-Prozent Maximalquote für Kona-Quali) auszugleichen. Ob zwei Ungerechtigkeiten die Welt insgesamt gerechter machen, will ich nicht beurteilen.
Was ich aber tatsächlich schade finde, ist, dass das neue System aus meiner Sicht auf halbem Weg stehen bleibt. Wenn ich "Gerechtigkeit" bei den Qualifikationschancen herstellen will und dafür Age-Graded Ergebnisse heranziehe, warum rechne ich dann weiter in Altersklassen? Da wäre es doch viel logischer, jeden Jahrgang einzeln zu bewerten. Gerade in den älteren Altersklassen sind doch die jeweils jüngsten Jahrgänge gegenüber den älteren deutlich (und statistisch belegt) im Vorteil. Da schert aber Ironman weiter 5-Jahres-Kohorten über einen Kamm, ähh ... über einen Faktor

).
Und wenn ich mir noch eine wirklich ganz persönliche Schlussbemerkung erlauben darf (und ich weiß natürlich, dass man das auch ganz anders sehen kann): Der Wettkampfcharakter eines Ironman wird durch das neue System weiter geschwächt. Bisher konnte man (wenn man einen "Spotter" hatte) wirklich um einen Kona-Slot "racen". Man wusste, welchen Platz in der AK man für die Quali braucht und konnte (wenn man noch konnte

) eventuell noch reagieren und noch ein bisschen mehr aus sich herauszuholen versuchen, wenn es knapp geworden ist.
Schon der Rolling-Start war übrigens aus meiner Sicht ein großer Schritt weg von einem "echten" Wettkampf. Wer als erster im Ziel ist, sollte gewonnen haben. Aber wenigstens konnte man noch halbwegs abschätzen, ob man auf dem Weg zu einem Slot ist. Jetzt macht jeder seinen eigenen Sporttag und am Schluss kommt dann die große Überraschung ...