Gut das meine Frau nichts zum Training sagt, sondern oft mehr trainiert wie ich. Ohne messbare Erfolge, denn Wettkämpfe außer Läufe zum Spaß mag sie nicht.
Frauen im Sport ist echt ein heikles und schwieriges Thema.
Letztes Jahr wollte meine Tochter die sub3 beim München marathon wiederholen - Ergebnis war 3:03h - im nachhinein hat sich herausgestellt, dass sie die Enkelin mitgeschleppt hat und sie zusammen den Veranstalter um eine Startgebühr "gerollt" haben.
Die Kleine hat bereits einen Marathon im "Lebenslauf", obwohl sie noch nicht laufen kann...
Wir sollten noch definieren was erfolgreich ist.
Jemand der mit 23 AK Weltmeister wird ist nach eigenem Verständnis vermutlich lange erfolgreich gewesen wenn er mit 35 die ambitionierte Karriere beendet und zwischen 26 und 33 bei Profi Rennnen ein paar mal auf dem Podium stand. Jemand der mit 35 seine erste Mitteldistanz macht war lange Jahre sehr erfolgreich, wenn er mit 55 20 Langdistanzen gefinisht hat.
Erfolgreich ist für mich jemand, der auf dem Treppchen steht. Und nicht irgendwo in Kleingreutelbach in der AK50, sondern bei einem gut besetzten Rennen, im Idealfall an einer Meisterschaft. Das nenne ich einen erfolgreichen Sportler. Der kann was.
Selbstverständlich ist ein Eiermann in der AK50 so oder so eine hervorragende Leistung. Egal, wann und wie man ins Ziel kommt.
Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung finde ich, dass "erfolgreich sein", ein relativ schmales Zeitfenster hat. Ich würde mal sagen 5-10 Jahre, wo man wirklich was heraushauen kann. Ich kenne nur einen Triathleten persönlich, der schon 40 Jahren auf dem Treppchen stand (mit mir ;-) und das heute auch noch tut (ohne mich ;-).
Was Erfolg ist, muss man je nach Situation und Fragestellung neu festlegen. Ich habe mal eine Person mehrere Jahre gecoacht, die am Ende einen Wettkampf auf dem letzten Platz gefinisht hat. Ich habe mich aber wie ein Schnitzel gefreut über dieses Finish.
Der Wettkampf bestand nicht nur darin, die Strecke zu schaffen. Sondern sich viele Monate vorher dafür anzumelden; das Selbstvertrauen dafür aufzubringen, sich in engen Sportklamotten, in denen man sich vielleicht schämt, den Blicken eines Publikums auszusetzen und so weiter. Es gibt Menschen, für die ist der Weg zur Startlinie sehr viel weiter, als wir Fitsäcke uns das vorstellen.
Andere kommen mit dem Ziel zu mir, bei einem Rennen ihre Altersklasse zu gewinnen. Wenn man zwei, drei Jahre daran arbeitet, ist das ebenfalls ein großer und bewegender Erfolg, wenn dieses Ziel erreicht ist.
Jeder ist anders. Es gibt keinen Kamm, über die man alle gleichermaßen scheren könnte.
Sam Appleton ordnet das im aktuellen "Triathlon Hour" Podcast wie folgt ein (ab min50):
- "wöchentliche Stunden" zu betrachten ist nutzlos und sollte bei der Wochenplanung gar nicht berücksichtigt werden
- was zählt ist die Substanz des Trainings, meßbar in Markern wie TSS oder Energy Expenditure/wie viele kcal habe ich verbrannt
- Auch die Spezifizität sollte betrachtet werden (trainiere ich für Sprint oder LD)
=> 10h spezifisch für das Ziel sind demnach besser als 15h irgendwas
Stattdessen Planung gemäß der Leitfrage "Was sind die Prio1-Sessions". Der Rest wird drumherum geplant, wenn das aber zu Lasten der Prio1-Sachen geht (bin nicht frisch dafür) dann wirds besser weggelassen, egal ob ich dann mein Stundenziel erreiche oder nicht. Es würde eher schaden.
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Grüße
Tri-K
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Was Erfolg ist, muss man je nach Situation und Fragestellung neu festlegen. Ich habe mal eine Person mehrere Jahre gecoacht, die am Ende einen Wettkampf auf dem letzten Platz gefinisht hat. Ich habe mich aber wie ein Schnitzel gefreut über dieses Finish.
... Es gibt Menschen, für die ist der Weg zur Startlinie sehr viel weiter, als wir Fitsäcke uns das vorstellen.
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Jeder ist anders. Es gibt keinen Kamm, über die man alle gleichermaßen scheren könnte.
Natürlich! Das soll auch nicht abwertend sein.
Es kann auch schon ein großartiger Erfolg sein, durch Sport gesünder zu leben oder nach einer schweren Krankheit wieder an irgendeiner Startlinie zu stehen. Das sind für mich aber eher "persönliche Erfolge". Ein Platz auf dem Treppchen bei einer Meisterschaft ist sozusagen eine offizielle Auszeichnung. Ähnlich wie ein Diplom oder Schulabschluss.
Stattdessen Planung gemäß der Leitfrage "Was sind die Prio1-Sessions". Der Rest wird drumherum geplant, wenn das aber zu Lasten der Prio1-Sachen geht (bin nicht frisch dafür) dann wirds besser weggelassen, egal ob ich dann mein Stundenziel erreiche oder nicht. Es würde eher schaden.
Muss man ein bisschen aufpassen. Ständig effektiv zu sein, kann auch nach hinten losgehen. Gerade durch Messgeräte, die quasi alles mittracken.
Manche haben auch einfach viel Talent oder irgendwas herausgefunden, was für sie persönlich wirkt.
Anhören, was erfolgreiche Sportler tun, ist auf jeden Fall gut.