+1 Danke Massi!
Bei dem ersten Satz lässt du ja viel Interpretationsspielraum, dem Rest deiner Gedanken stinmme ich sehr zu.
Ich mag mich ja täuschen oder zweideutig artikulieren.
Worauf es mir hier ankommt ist, dass in einer Schrecksekunde manchmal die falsche Entscheidung getroffen wird.
Ich bitte das milde zu berücksichtigen, wenn man den einen verurteilt.
Ich widerspreche.
Mir ist es übrigens rätselhaft wie man Grabschen mit Bremsen gleichsetzen kann
Ich sehe eher einen verworfenen Versuch den anderen abzubremsen...
Wie vieldeutig doch Formulierungen interpretierbar sind
Das war schlampig formuliert von mir und somit missverständlich. Da hast Du natürlich Recht.
Neuer Versuch. Diese beiden Dinge habe ich beobachtet:
a) Der Sieger macht einen Schritt zur Seite um den Verfolger mit Schulter und Arm zu blockieren.
b) Der Verfolger bremst vor Erreichen der Ziellinie ab (um nicht einen Sieg einzufahren, den er als unverdient betrachtet - so meine Interpretation).
Nun zu sagen, dass sowohl a) als auch b) Beispiele für Fair Play sind, halte ich für weit hergeholt.
So, nun soll es aber auch gut sein. Der Worte sind genug gewechselt.
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
"Danke" für diese zeittypische Aussage, deren Inhalt mit einer der Gründe ist, warum ich mich als Mitinhaber und GF einer kleiner Firma mit 30-35 MA aus dem Geschäft "zurückgezogen" habe.
Denn was Du da sagst, ist genau DAS Problem in unserer Wirtschaft (und damit auch Gesellschaft):
In dem Moment, wo es um Geld geht, zählen Moral/Ethik und gegenseitige Rücksichtnahme nicht mehr.
Geld rechtfertigt jegliches moralfreies Verhalten, "No mercy!" ist der Schlachtruf all derer, die in jeder Hinsicht rücksichtslos jede Schwäche der anderen Markteilnehmer ausnutzen, meistens aber nicht aushalten, wenn sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden.
Dabei ist es genau die Stärke von intelligenten Gemeinschaften, eine gewisse "Pufferzone" des Miteinander und der Fairneß zu ermöglichen, denn jeder kommt mal in die Situation, wo er der Schwächere ist - egal, ob aus eigener Schuld oder nicht.
Zu diesem Punkt abschließend noch einen Hinweis:
Einen Sport, in dem es bei den Profis keinen Sportsgeist mehr gäbe (wie von Dir als normal/zwingend beschrieben), möchte ich weder selbst betreiben noch als Zuschauer erleben.
Denn das ist noch eine der herausragenden Merkmale des Sports (und seiner Vorbildfunktion für die Gesellschaft), daß es hier einen Bereich gibt, in dem Höchstleistung UND Rücksichtnahme/Fairneß gleichzeitig möglich sind.
Zum Schluß noch eine Bemerkung zur angeblichen Eitelkeit des Siegers, die Du als Freibrief für ein Vorbeiziehen des Zweiten betrachtest.
Das Verhalten des Siegers ist zuerst einmal nachvollziehbar: er hat es geschafft, alle anderen hinter sich zu lassen und freut sich auf seine Weise.
Diese als "eitel" zu bezeichnen, will ich mir nicht anmassen - jeder hat, wie gesagt, seine Art, von außen betrachtet sind die meisten Jubelgesten selbstgefällig (was Wunder, schließlich freut man sich ja in der Situation vor allem über sich selbst).
Der "Vorteil", es eitel zu nennen, liegt jedoch darin, daß man dann über ihn herziehen und eine mögliche Rücksichtnahme ausblenden kann. Denn die Rechtfertigung liefert er ja mit seinem "eitlen" Verhalten, das nach Bestrafung nahezu schreit.
Gruß: Michel
+1
Vielen Dank!
Auch der Wirtschaft geht es insgesamt nicht gut, wenn Geld die Leitlinie ist und dafür die Moral und das gegenseitige Vertrauen außer Kraft gesetzt werden.