So nach 9 Seiten Diskussion frage ich mich, ob der Felix noch was beisteuern kann, oder ob Ihr den Faden nicht einfach in den Gesundheit/Ernährungs-Bereich schieben wollt...
Das liest sich ja erschreckend!! Weißt du zufällig wie viele Athleten da nach dem Rennen landen? Sind das Leute die so weit über ihre Grenzen raus gehen oder sind die vielleicht nicht ausreichend vorbereitet gewesen oder kann das jedem mal passieren?
Ich selber habe noch nie eine Langdistanz gemacht, aber das klingt wirklich übel!
Ich will es auch nicht überdramatisieren. Die meisten haben ja nichts ernstes. Nach einer Infusion oder auch nur überwachtem Ausruhen stehen sie in aller Regel wieder auf.
Ich mache mir stets etwas Sorgen, wenn in dem Riesentrubel eines Finisherzeltes Athleten irgendwo in den Ecken oder auf Bänken liegen und schlafen. "Hey, alles klar?" frage ich dann gelegentlich. Auch andere machen das so. Oft hört man dann, dass der Sportsfreund sich zu wackelig fühlt, um sich ne Cola in dem Gedränge zu holen. Oftmals klatschnass und kreidebleich. "Warte hier, ich bringe Dir was" sage ich dann, und auch andere machen das. Ich habe das schon oft gesehen.
Ich will damit sagen, dass einige Sportler schon ziemlich ausgelaugt sind, wenn auch nur vorübergehend. Ohne medizinische Versorgungsmöglichkeiten könnte man das nicht verantworten.
Infusion lt Reglement letztes Mittel der Wahl bei einem Zustand der eine Krankenhauseinweisung bedingt. Einfach mal sacken lassen und nachdenken, ob man in dem Zustand wenn er zB nach einem Training so wäre den Rettungswagen rufen würde.
Wenn ich hier die Meinung einiger verfolge: Ein ziemlicher Anteil der LD Athleten ist beim Zieleinlauf in einem Zustand, in dem er ins Krankenhaus gehört. also nicht den rel. leichten Schritt in ein Zelt nimmt, sondern in dem man davon ausgeht, dass es echt richtig schlimm aussieht und wo sich der Zustand mit anderen Mitteln in keinem Fall (!!) über andere Maßnahmen wie trinken, essen, mal hinlegen etc in den Griff bekommen lässt, auch dann nicht, wenn das ggf ein paar Tage andauern würde.
Wenn das so wäre, hätte ich ernste Bedenken am Format des LD Triathlons und schon seitens des Gesetzgebers müsste man in so einem Fall mal darüber nachdenken, ob es überhaupt zulässig sein kann eine Veranstaltung zuzulassen, bei der +-100 Leute im Krankenhaus enden.
Nein, dass ist keine Dramatisierung, sondern der Umstand, den die Nada vorsieht in der Begründung, wann im absoluten Ausnahmefall eine Infusion zulässig ist.
Und dann bleibt weiterhin die einfachen Fragen offen, warum es angeblich so sei, aber die Maßnahmen die Hafu beschrieb für einen Notfall auf den Bildern nicht zu sehen sind. Wars dann vielleicht doch nicht so übel und wenn der Sportler 2h Ruhe und anständige Versorgung genossen hätte hätte sich sein Zustand vielleicht auch so stabilisiert?! Dass es einem im Ziel schlecht geht, vielleicht auch richtig schlecht, halte ich für normal. Rettungswagen (müsste so sein, wenn das Zelt nicht da wäre) ist ne ganz andere Hausnummer.
Und es bleibt weiterhin die Frage des AntiDopingReglements, was da mit den Attesten udn TUEs ist, die offensichtlich nicht ausgestellt werden und wo in keiner Art und Weise die Belange des AntiDopingGesetzes beachtet werden, die für unterschiedliche Sportler sogar unterschiedliche Stufen vorsehen müsste, die man ja vorab klären und regeln müsste. Ich habe hier noch keinen gehört, der sagte, dass da vorher irgendwas informiert oder abgefragt wurde. Weder vor der Infusion, noch danach.
Man mag es für Kleinlich halten. Aber hier wird bei einer ganzen Reihe von Sportlern eine Maßnahme angewendet, die lt AntiDopingReglement verboten ist und wo für mich noch lange nichts klar ist.
Es ist auch deshalb soviele Seiten lang inzwischen, weil die grundlegenden, einfachen Fragen nicht beantwortet werden, was in einem Interview mit verantwortlichen und Experten ziemlich schnell der Fall wäre..
Was ist in diesem Zusammenhang ein Notfall, der so einen krassen Ausnahmefall darstellt? Wie wird dieser festgestellt? Welche Behandlungsalternativen werden geprüft und warum werden diese verworfen? Ist dem medizinischen Personal eigentlich klar, dass sie da im Regelungsbereich des AntiDopingReglement agieren und man da halt nicht einfach mal so ne Infusion setzen kann, weils halt die schnellste Lösung ist und das Problem am einfachstens aus der Welt schafft (auch wenn es schön wäre, so einfach ists halt nicht)? Wird das medizinische Personal darüber überhaupt informiert? Warum ist auf den Bildern von den Maßnahmen, die Hafu für einen Notfall beschreiben nichts zu sehen? Wie wird das Attest und TUE Thema innerhalb dieses Vorgangs berücksichtigt?
Stattdessen geht es hier seitenlang darum, dass eine NaCl Infusion ja nicht so schlimm sei. Es ist ganz einfach. Es ist verboten und das aus gutem Grund. Auch wenn dass einige nicht verstehen wollen.
Wars dann vielleicht doch nicht so übel und wenn der Sportler 2h Ruhe und anständige Versorgung genossen hätte hätte sich sein Zustand vielleicht auch so stabilisiert?!
Du würdest bei kritischem Zustand des Athleten, z.B. in meinem Fall, der ich bewusstlos von der Bank gekippt bin, also erstmal abwarten und schauen, ob sich der Zustand von alleine wieder stabilisiert? Zum Glück bist du kein Arzt!
Dein Kampf gegen Doping in allen Ehren. Aber hier schießt du gerade über das Ziel hinaus. Wenn die Mediziner vor Ort eine Infusion aus gesundheitlichen Gründen für notwendig erachten, dann muss das auch gemacht werden. Die Altersklasseathleten leben nicht von dem Sport und haben eine Recht auf korrekte medizinische Behandlung. Ob es im speziellen Fall des Profis Joe Skipper zwingend notwendig war, ist vielleicht eine eigene Diskussion (die ich persönlich auch nicht führen würde, da ich auf das Urteil des Arztes vertraue). Daraus jedoch derart verallgemeinernd den Schluss zu ziehen, dass die Athleten das ja nur machen, um schneller zu regenerieren, ist mehr als lächerlich. Ich habe seitdem z.B. an keinem Triathlon mehr teil genommen; hatte also auf keinen Fall einen sportlichen Vorteil aus der Infusion. Schaue dich bitte nach so einer Langdistanz mal im Medical Tent um (falls sie dich da rein lassen). Ich denke, dann änderst auch du deine Meinung ziemlich schnell.
...
Stattdessen geht es hier seitenlang darum, dass eine NaCl Infusion ja nicht so schlimm sei. Es ist ganz einfach. Es ist verboten und das aus gutem Grund. Auch wenn dass einige nicht verstehen wollen.
Naiv wie ich bin kann man das nicht einfach bei der Nada oder welcher auch immer Organisation anfragen. Hast du bestimmt schon getan. Kann ich auch machen, wenn man mir die zuständigen Stellen nennt.
Also wie ist der Status des Medizeltes in Frankfurt und Roth?
Oder gilt die Reglung nur für Profis. Ich bin mit dem Regelwerk nicht vertraut.
Zur Tatsache, dass die Medizelte voll sind denke ich folgendes:
Es zieht sich durch alle Altersklassen und Finisherzeiten. Die Ohnmächte oder andere hier geschilderte Zustände nach dem Finish zeigen meiner Meinung nach nur, dass manche nach einem Finish doch anders reagieren als von ihnen angenommen. Kommt sicher dazu, dass man in so einem Rennen mehr gepusht wird und weiter an seine Grenzen geht als im härtesten Koppeltraining.
Auch wird das "plötzliche" Ende des Rennens von den Leuten unterschiedlich verarbeitet. Dazu kommt noch die Wetterempfindlichkeit. Also das Hitzeproblem.
Zitat:
Wenn ich hier die Meinung einiger verfolge: Ein ziemlicher Anteil der LD Athleten ist beim Zieleinlauf in einem Zustand, in dem er ins Krankenhaus gehört. also nicht den rel. leichten Schritt in ein Zelt nimmt, sondern in dem man davon ausgeht, dass es echt richtig schlimm aussieht und wo sich der Zustand mit anderen Mitteln in keinem Fall (!!) über andere Maßnahmen wie trinken, essen, mal hinlegen etc in den Griff bekommen lässt, auch dann nicht, wenn das ggf ein paar Tage andauern würde.
ich glaube eher man gibt die Infussion auch, damit die Leute nach absehbarer Zeit das Medizelt aus eigener Kraft wieder verlassen könnnen. Kann man natürlich diskutieren ob das richtig oder falsch ist.
1. Wenn das Behandlungszelt als "hospital" gilt (und davon gehe ich aus), ist KEINE TUE erforderlich.
"TABLE 3
Requirements for a TUE when infusion is given during a hospital
admission, surgical procedure or clinical investigation.
...
Prohibited Method: IV infusion of >50 ml/6 h
Permitted substance: Glucose/saline
NO TUE" https://www.wada-ama.org/sites/defau..._july_2016.pdf
2. "5. Consequences to health if treatment is withheld
These will be dependent on the clinical situation. However, in case of a medical
emergency, a possible consequence of withholding treatment could result in
serious harm to the health or even death. Therefore, the health and well-being
of the athlete must always remain the priority."
(aus dem selben Dokument)
Im Zweifelsfall muss also behandelt und nicht abgewartet werden.
3. Wir sehen nicht, welche Diagnostik bei Skipper eingesetzt wurde, die im weiteren Verlauf der Behandlung nicht mehr notwendig ist.
4. Es ist zwar kein optimaler Zustand, aber die Kapazitäten im Behandlungszelt sind begrenzt. Bei der Entscheidung, ob jemand eine Infusion bekommt und dann nach einer Stunde wieder entlassen werden kann, oder ob man ihn langsam trinken lässt und er dann nach 2 Stunden entlassen werden kann (Zeiten frei erfunden), spielt das womöglich eine Rolle. Ansonsten würde man riskieren, dass weitere Athleten, denen es evtl. noch schlechter geht, nicht mehr behandelt werden können.
Naiv wie ich bin kann man das nicht einfach bei der Nada oder welcher auch immer Organisation anfragen. Hast du bestimmt schon getan. Kann ich auch machen, wenn man mir die zuständigen Stellen nennt.
Also wie ist der Status des Medizeltes in Frankfurt und Roth?
Oder gilt die Reglung nur für Profis. Ich bin mit dem Regelwerk nicht vertraut.
Zur Tatsache, dass die Medizelte voll sind denke ich folgendes:
Es zieht sich durch alle Altersklassen und Finisherzeiten. Die Ohnmächte oder andere hier geschilderte Zustände nach dem Finish zeigen meiner Meinung nach nur, dass manche nach einem Finish doch anders reagieren als von ihnen angenommen. Kommt sicher dazu, dass man in so einem Rennen mehr gepusht wird und weiter an seine Grenzen geht als im härtesten Koppeltraining.
Auch wird das "plötzliche" Ende des Rennens von den Leuten unterschiedlich verarbeitet. Dazu kommt noch die Wetterempfindlichkeit. Also das Hitzeproblem.
ich glaube eher man gibt die Infussion auch, damit die Leute nach absehbarer Zeit das Medizelt aus eigener Kraft wieder verlassen könnnen. Kann man natürlich diskutieren ob das richtig oder falsch ist.
...
Hier die Antwort der Nada (leider ist man auf den konkreten Sachverhalt in so einem Zelt nicht eingegangen):
"vielen Dank für Ihre Anfrage.
Bei einer intravenösen Verabreichung ist generell folgendes zu beachten:
Intravenöse Infusionen, auch von erlaubten Substanzen, sind nach dem Dopingreglement der WADA (The World Anti-Doping Code. The 2017 Prohibited List. International Standard. 1.1.2017) innerhalb sowie außerhalb von Wettkämpfen verboten.
....
Die Legitimation von Infusionen (> 50 ml) außerhalb von Krankenhäusern, chirurgischen Eingriffen oder klinischen Untersuchungen richtet sich nach dem Testpool-Status des Athleten:
..."
na ja auch wenn es komisch anmutet. Kommt halt wirklich darauf an wie die Nada etc das Zelt bzw. den medizinischen Bereich betrachten und was für Folgen das für die Dopingbestimmungen hat.