Bin auch gerade vom Skifahren zurück (auch im Gelände, wenn auch etwas nachdenklicher nach den letzten Meldungen).
Hier lese ich gerade eine Zusammenfassung der neuesten Meldungen. Ich finde die Aussagen etwas widersprüchlich:
Titel: Schumacher nicht mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs
wie schnell ist eigentlich überhöht? Seit es Carving Ski gibt, fahren m.M. nach die meisten mit überhöhter Geschwindigkeit über die Pisten, und auch Freerider rasen, seit der Kurzschwung im Tiefschnee out ist. Überhöht ist für mich immer, wenn ich nicht bei unvorhergesehenen Hindernissen (anderer Skifaher, Stein) innerhalb von wenigen Metern kontrolliert anhalten kann. Aber das sieht wohl jeder anders.
Im Text: Schumacher sei «mit der normalen Geschwindigkeit eines erfahrenen Skifahrers» gefahren.
Ich halte mich auch für einen erfahrenen Skifahrer, wenn auch eher Schönfahrer und weniger Heizer. Auf der gegebenen Piste wäre für mich eine Geschwindigkeit von ca. 40 - 50 km/h noch recht normal, und ich werde oft von guten Fahrern überholt. Das mag normal sein, und so durch den neuen Tiefschnee wedeln ist ja auch herrlich, aber langsam war es dann sicher nicht.
Wie auch immer, er hat wohl, wie ich auch, das Skifahren genossen, und dabei naturgemäß Risiken in Kauf genommen - möglicherweise mehr als ich es täte. Und sein Schutzengel hat wohl kurz nicht aufgepaßt - wie bei mir vor zwei Jahren, als ich überfahren wurde. Shit happens. Hoffentlich bekommen die Ärzte ihn wieder hin; ich wünsche ihm alles Gute, egal wie düster es aussehen mag.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Überhöht ist für mich immer, wenn ich nicht bei unvorhergesehenen Hindernissen (anderer Skifaher, Stein) innerhalb von wenigen Metern kontrolliert anhalten kann. Aber das sieht wohl jeder anders.
Nach den Angaben der Staatsanwalt soll sehr wahrscheinlich ein mit Schnee bedeckter Steinbrocken, über den er fuhr bzw. an dem der Ski hängen blieb, den Sturz und anschliessenden Aufprall auf einen anderen Felsbrocken ausgelöst haben. Das Risiko sehe ich in dem Fall weniger in der Geschwindigkeit (man kann ja auch bei Schrittgeschwindigkeit plötzlich und unvermutet hängen bleiben und stürzen) als im Befahren eines solchen Geröllfeldes bei geringer Schneedecke, das man auch als reiner Tourenskifahrer bei einer Skitour sofern möglich doch eher umfährt.
Anfangs gab es irgendwelche Meldungen, die von bis zu 100 km/h sprachen. Die jetzt kolportierten ca. 20 werden da wohl realistischer sein.
Vom Ergebis her würde ich schon sagen, dass das an dieser speziellen Stelle für ihn überhöht war, denn offenbar hatte er es nicht 100%ig im Griff.
(Ich hatte beim Skifahren auch oft nicht alles 100%ig im Griff, aber bei mir waren keine harten Hindernisse in der Nähe.)
Vermutlich war ihm aber die Gefahr nicht bewusst, so dass die Geschwindigkeit subjektiv nicht überhöht war.
... Das Risiko sehe ich in dem Fall weniger in der Geschwindigkeit (man kann ja auch bei Schrittgeschwindigkeit plötzlich und unvermutet hängen bleiben und stürzen) als im Befahren eines solchen Geröllfeldes bei geringer Schneedecke, das man auch als reiner Tourenskifahrer bei einer Skitour sofern möglich doch eher umfährt.
Grundsätzlich stimme ich zu. Die Frage ist: kennt er das Gebiet? Dann weiß er, da unterm Schnee Geröll ist, dann reinzufahren ist bewußtes Risiko. Kennt er es nicht, dann ist es einfach unvorsichtig; ich würde dann erst mal anhalten, und versuchen, langsam abzutasten, ob es steinig ist. Es muß doch einen Grund haben, wenn mitten in der Piste ein Stück nicht gewalzt wurde (leider, ich hätte gerne mehr ungewalzte Abfahrten, aber das ist OT).
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Anfangs gab es irgendwelche Meldungen, die von bis zu 100 km/h sprachen. Die jetzt kolportierten ca. 20 werden da wohl realistischer sein.
Die 20 kmh glaube ich nicht, das wäre für einen "erfahrenen Skifanher", der seit Kindesbeinen fährt, keine normale, sondern sehr langsame Geschwindigkeit. Und die 100 kmh gehen nur auf komplett leeren Pisten. 40 - 50 kmh ist eher wahrscheinlich, und ohne Steine auch nicht zu schnell; langsamer würde man wohl im flachen Stück im Tiefschnee stecken bleiben.
Bzgl. alles im Griff haben - s. meine Signatur
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Grundsätzlich stimme ich zu. Die Frage ist: kennt er das Gebiet? Dann weiß er, da unterm Schnee Geröll ist, dann reinzufahren ist bewußtes Risiko. Kennt er es nicht, dann ist es einfach unvorsichtig; ich würde dann erst mal anhalten, und versuchen, langsam abzutasten, ob es steinig ist. Es muß doch einen Grund haben, wenn mitten in der Piste ein Stück nicht gewalzt wurde (leider, ich hätte gerne mehr ungewalzte Abfahrten, aber das ist OT).
Nachdem er in dem Skigebiet nen Chalet besitzt gehe ich davon aus, dass er durchaus schon öfters in dem Gebiet war, die Piste kennt und auch gewusst haben müsste, dass normalerweise mehr Schnee liegen sollte.
Die 20 kmh glaube ich nicht, das wäre für einen "erfahrenen Skifanher", der seit Kindesbeinen fährt, keine normale, sondern sehr langsame Geschwindigkeit. Und die 100 kmh gehen nur auf komplett leeren Pisten. 40 - 50 kmh ist eher wahrscheinlich, und ohne Steine auch nicht zu schnell; langsamer würde man wohl im flachen Stück im Tiefschnee stecken bleiben.
Übrigens sind Skihelme ähnlich wie Fahrradhelme praktisch nur für's Umfallen auf harter Oberfläche ausgelegt (ca. 20 km/h), nicht aber für das Auftreffen mit hoher Fahrgeschwindigkeit auf feste Hindernisse.
Wenn er 20 gefahren ist, könnte die Auftreffgeschwindigkeit des Kopfes auf dem Felsen Pi mal Daumen ca. 30 km/h gewesen sein, was grob die doppelte kinetische Energie bedeutet, für die der Helm ausgelegt ist. Daher ist es kein Wunder, wenn der sich bei dieser scheinbar geringen Geschwindigkeit zerlegt.
Dass da jede Menge Felsen sind, dürfte nicht zu übersehen gewesen sein. Ich kann mir schwer vorstellen, wie man da mit 40 - 50 km/h sicher durchkommt:.
Ich vermute, als er fuhr, sah das Ganze eher so aus wie in diesem Bild, also alle Steine schön überdeckt - es gibt nichts tückischeres, als (zu wenig) Neuschnee auf steinigem Gelände. Aber wenn er sich dort auskennt, müßte er eigentlcih wissen, daß Steine drunter sind.
Ich würde auf der Piste die 40 - 50 kmh fahren, und durch steinfreinen Tiefschnee auch mal im flachen Teil so durchdüsen; mit Steinen haben aber nur wenige die Rekationsfähigkeit, bei dem Tempo sicher durchzukommen. Aber schau Dir mal manchen Snowboarder an; die düsen auch zwischen Steinen oft zügig runter - und nehmen jede Menge Purzelbäume in Kauf.
Übrigens, in Österreich sehe ich an solchen Stellen meistens zumindest Stangen, z.T. auch Flatterband gespannt; das reicht schon mal als "Bremse", daß man kurz nachdenkt, bevor man reinfährt.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Übrigens sind Skihelme ähnlich wie Fahrradhelme praktisch nur für's Umfallen auf harter Oberfläche ausgelegt (ca. 20 km/h), nicht aber für das Auftreffen mit hoher Fahrgeschwindigkeit auf feste Hindernisse.
Skihelme können nur stumpfe Schläge lindern; ein Sturz auf einer flachen Piste gibt auch ohne Stein schnell eine Gehirnerschütterung, da der Untergrund recht hart ist. Spitze Gegenstände werden nicht abgewehrt, da braucht man ganz andere Technik, eher aus dem Militärbereich. Bin gespannt, ob dieser Unfall die Helmtechnik verändert - und wir dann alle neue Helme kaufen müssen. Schließlich tragen auch überhaupt nur so viele Leute Helm in Deutschland, weil seinerzeit ein prominenter Politiker einen unseligen Skiunfall verursacht hatte...
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