Außerdem kann es auch so sein, dass diese Leute selbst Sport machen, aber nicht darüber reden, weil es auf einer anderen Ebene abläuft. Jemand, der als Sofabewohner 10kg abgenommen hat, mit dem Laufen anfängt und irgendwann in 35min 5km am Stück gelaufen ist, wird sich in Gegenwart eines Triathleten, der ständig damit hausieren geht, dass ein 20km Lauf im 6er Schnitt für ihn ein REKOM Lauf ist, kaum dazu äußeren. Da passiert etwas anderes. Das Erzählen von Wettkämpfen und Training kann zu permanenten Kränkungen führen, die irgendwann halt in Hass umschlagen, den man zu spüren bekommt.
Und das ist jetzt keine Theorie von mir. Das hat mir vor vielen Jahren mal einer gesagt. Der hat mir damals nämlich verklickert, wie er sich dabei fühlt, wenn ich im erzähle, dass ich am Sonntag 220km im 33er Schnitt gefahren bin, und er selbst an seine 50km mit dem Trekkingbike denkt. Eine Strecke, auf die er stolz war!
Das ist ein guter Aspekt den ich nie richtig realisiert habe, danke dafür.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
~Scott Jurek
Geändert von TheRunningNerd (14.12.2013 um 18:43 Uhr).
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Sind die Menschen tatsächlich so extrem? in Hass?
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Hass ist vielleicht ein zu großes Wort, aber in die Richtung kann es schon gehen. Erlebe ich gerade in "meinem" Sport, und halte mich mit Ergebnissen sehr zurück (zumindest bei ausgewählten Gesprächspartnern)
Geht Euch das auch so, bin ich zu empfindlich? Wie kontert ihr bei sowas?
Das kenne ich fast gar nicht. Allerdings erwähne ich nicht oft, dass ich Sport mache und wenn reagieren die Leute eher positiv.
Ich kann mir aber umgekehrt denken, dass auch einige gibt, die einen Lifestyle aus ihrem Sport machen, sich damit auch profilieren und es jedem aufs Auge drücken, oder versuchen andere zu missionieren.
Ich habe einen Kumpel, der Kettenraucher und fett ist, und nur Junkfood isst. Ich habe noch nie seinen Lebenstil kritisiert oder versucht ihn zu missionieren. Nur einmal habe ich einen anderen Kumpel, der rauchte angemacht. Er sagte zu mir, dass Schwimmen ja schön und gut ist, aber er denke Chlorwasser sei ungesund. Ich sollte vielleicht ne andere Sportart machen.
Darauf sagte ich:"Und rauchen ist gesund?" da er gerade qualmte, aber nur als Retourkutsche.
Genau das ist das Problem von vielen, die zu viele (irrelevante) Informationen herausposaunen. Reicht doch schon zu sagen, dass man am WE Rad gefahren und/oder gelaufen ist und ev von den (hoffentlich) schoenen Eindruecken was erzaehlen. Wer mehr wissen moechte, der fragt nach...
Eigentlich ist es ja ein menschliches Bedürfnis, Freude (zB über ein gutes Wk Ergebnis oder eine gute Trainingsleistung) mit anderen zu teilen, in der Hoffnung, dass die sich mit einem freuen. Hier muss man jetzt verstehen, dass die meisten Menschen dazu nicht in der Lage sind.
Wenn man selbst gerne einen Marathon läufen würde, ist es eben für viele keine Freude zu hören, dass das ein anderer geschafft hat, warum soll man sich mitfreuen ?
Das trifft auch andere Bereiche. Wenn man zum Beispiel befördert worden ist und sich darüber freut, und nun das Bedürfnis verspürt, diese Freude mit einem Kollegen zu teilen, dann muss man eben wissen, dass der sich in der Regel, vor allem wenn er selbst auf eine Beförderung wartet, eben nicht darüber freut, er teilt diese Freude nicht, sondern reagiert eher mit Neid.
Als ich meinen aktuellen Job ergattert hatte und das voller Stolz und Freude meinem Vater erzählt hatte, hat der mit Neid reagiert. Das muss man sich mal vorstellen, mein eigener Vater !!!
Ich kann mir aber umgekehrt denken, dass auch einige gibt, die einen Lifestyle aus ihrem Sport machen, sich damit auch profilieren und es jedem aufs Auge drücken, oder versuchen andere zu missionieren.
DAS ist die schlimmste Eigenschaft überhaupt. Grauenvoll.
Das nervt mich inzwischen echt derbe. Ich versuche schon grundsätzlich nicht mehr über Sport zu reden, aber manchmal habe ich den Eindruck wenn ich mir in der Kaffeeküche eine Crackpfeife anzünden würde, könnte ich mehr Verständniss erwarten, als für meinen Sport.
Geht Euch das auch so, bin ich zu empfindlich? Wie kontert ihr bei sowas?
LG, der Nerd
hab jetzt nicht die gesamten 10 Seiten des Threads gelesen. Es kann durchaus sein, dass das ja schon jemand geschrieben hat:
nach ähnlichen Erfahrungen bin ich dazu übergegangen, nicht nur Beruf und Privates zu trennen, sondern auch Sportler von Nicht-Sportlern. Dass man vor dem Arbeitstag bereits 15km gelaufen ist, kann sich ohnehin kaum ein Nichtsportler vorstellen
Viel nerviger find ich allerdings die, die mir erklären, ich solle doch essen (1.73 und 65kg, also weit weg von Untergewicht, dennoch 10-15kg leichter als viele andere in meiner Größe) - vielleicht sollte ich das einmal umgekehrt versuchen, einem übergewichtigen Kollegen vom Essen abzuraten...
Viel nerviger find ich allerdings die, die mir erklären, ich solle doch essen (1.73 und 65kg, also weit weg von Untergewicht, dennoch 10-15kg leichter als viele andere in meiner Größe)...........
Ja. Missionarseifer. Wie oben schon erwähnt. In jeglichem Zusammenhang die schlimmste Eigenschaft überhaupt - sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.