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Zitat von DasOe
Hallo aus Sulden
Wir hatten uns vorher schon ausgemacht, dass wir es probieren wollen aber nicht zu jedem Preis. Wir sind dann nach Landeck gefahren, wo bxa noch Teile der Kurzdistanz gefahren ist.
Ein Resümee bin ich am vorbereiten, da es einige Punkte gibt, die mich stören und die ich unfair finde.
[...]
Regelrecht betrogen wurden die Teilnehmer, denen am Reschenpaß mitgeteilt wurde, sie seien aus dem Rennen wegen überschreiten des Zeitlimits und denen die Startnummer weggenommen wurde. Sie fuhren dann die entschärfte Variante über Prad nach Sulden ins Ziel oder sind ganz ausgestiegen. Das sind etliche dabei gewesen, die sicher noch hätten die Originalstrecke mit einem großzügigeren Zeitpolster zu Ende fahren können.
[...] Ein Versuch war es wert, aber nicht mehr.
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Hier also noch ein paar bxa-Worte zum zweiten Teil der Strecke (nachdem wir also mühsam und hektisch herausgefunden haben, daß der Staffelwechsel in Zams, 3km vor dem Start der "Kurz"-Distanz in Landeck, stattzufinden hatte):
Brutale Härte, aber nun gut, das wußte, wer sich angeschaut hatte, daß es nach knapp 5km bereits in den Anstieg zur Pillerhöhe ("der echten Sau") ging. Obwohl ich aufgrund des Hin und Hers hinsichtlich des Ob? und Von wo? meines Starts für den zweiten Teil erst Minuten nach dem Start in Landeck hinter dem Feld hereilen durfte, habe ich in der Abfahrt von der Pillerhöhe eine Bekannte aus Hamburg getroffen.
Das hat mir nicht nur nette Gespräche und eine Ablenkung von finsteren Gedanken in den Kletterpartien gebracht, sondern auch wirklich guten Windschatten. Denn ansonsten war ich - wie die meisten Teilnehmer, die ich so traf - als Einzelkämpferin unterwegs. Sowas habe ich noch nie erlebt, sagen wir: in Bimbach oder auch beim Bergzeitfahren des Giro delle Dolomiti, daß sich maximal 3er- bis 4er-Grüppchen zu Schicksalsgemeinschaften zusammenschlossen. Ansonsten: Jeder für sich und gegen alle.
Da ich ja quasi aus der Wertung war, ehe ich los fuhr, habe ich mir das Stilfser Joch und den letzten Anstieg gespart. Mitradlerin Sabine fuhr noch aufs Joch, auch wenn es schwer und spät wurde, denn sie liebt Berganfahrten. Und ist da richtig gut und kann Zeit gut machen (jaja, sie ist wirklich aus Hamburg). Als unsere Wege sich trennten, hatten wir einen 22er-Schnitt auf dem Tacho. Mit Sabines Bergqualitäten hätte sie vielleicht sogar eine reelle Chance auf eine Zieleinfahrt im originär kommunizierten Zeitfenster gehabt. Definitiv aber mit dem letztlich gültigen Schnitt von 17 km/h.
Dummerweise hatte man ihr jedoch schon um 14.30 Uhr in einer der Kontrollen mit den harschen Worten "Du bist zu langsam, Du bist draußen" den Transponder abgeknipst. So sehr ich mich für diejenigen freue, die durch die Spontanentscheidung, doch den Schnitt in einen realistischeren Bereich zu legen, profitiert haben und für ihr Leiden belohnt wurden; die Sabines dieses Rennens sind um ihren Lohn betrogen worden.
Quintessenz von meiner Seite:
Vieles ist sehr gut organisiert und begleitet worden, v.a. im logistischen Bereich.
Vieles war eine absolute Katastrophe und stand mit großer Wahrscheinlichkeit unter dem Primat, für RoadBike, Alpecin und Konsorten wirklich die Premiere nach außen zu einer werbewirksam gelungenen werden zu lassen. Alle die verbesserungswürdigen Aspekte, von denen DasOe schon einige benannt hat, sind unter das Thema "Bessere und eindeutigere Kommunikation und konsequente Umsetzung des Angekündigten" zu subsumieren.
... dann wäre auch die Finisherliste wieder kürzer geworden - schon alleine aufgrund all derjenigen, die mit offenem oder sogar abgesetztem Helm ins Ziel fuhren... und konsequente Disqualifizierung solcher "Sportler", die sich Teile der Strecke aus dem Inneren eines Kfz ansahen oder ihr Rad tauschten...
Ach ja: Die Strecke ist natürlich ein Traum - die Landschaft sowieso. Und vorteilhaft, wenn man nicht mehr gegen die Uhr fährt: Man kann sich all diese landschaftlichen Höhepunkte ohne die störenden schwarzen Punkte ansehen, die ansonsten vor den Augen tanzen