Oder auch, dass ich innerhalb einer Woche oder z.B. eines Trainingslagers zunächst 5 Tage GA1 Rad fahren und dann 2 Tage GA2 (als Beispiel).
Vermutlich ist das nicht "Blocktraining"?!
Glaube das wäre eher Blocktraining, wenn auch ein kleiner Block.
Erst Grundlagen-Blöckchen , dann Tempo-Blöckchen .
Das Prinzip der Superkompensation ist natürlich stark vereinfacht, aber der Körper in seiner Gesamtheit und die Anpassung an die Umgebungsreize lassen sich so schon ganz gut erklären. Das bringt einem nur meist wenig hinsichtlich der Frage, wieviele Ruhetage man nun braucht, umwieiel Belastung zu vertragen.
Das Prinzip der Superkompensation wurde durch die generalisierte Anwendung auf unzulässige Bereiche des sportlichen Trainings und auf verschiedene Vorgänge im Körper quasi zwangsläufig vereinfacht - da sonst dies gar nicht möglich gewesen wäre. Man muss sich zunächst einmal verdeutlichen, was die Aussage des Modells ist. Das Modell beschreibt einen Zeitverlauf der veränderten Glykogenkonzentration während und nach sportlicher Belastung/Training, also den Mechanismus belastungsbedingter Abnahme des Muskel- und Leberglykogens und die dadurch aktivierte und verstärkte Glykolyse und oxidative Phosphorilierung. Wenn jetzt in der Regeneration nach der Belastung Glukose aufgenommen wird, wird die Insulinausschüttung und Glykogensynthese stimuliert, wodurch es zu einer erhöhten Glykogenkonzentration im beanspruchten Muskel kommt. Mehr ist erst einmal nicht im Jakowleschen Sinne darunter zu verstehen.
Modelle sind immer vereinfacht, aber es ist unzulässig das Modell so vielfach zu übertragen, da sich dann grundlegende Missverständnisse einschleichen. Der für mich gravierenste Punkt ist, dass das Modell zum Beispiel suggeriert, es würde unbegrenzt auf einen Reiz eine entsprechende Reaktion erfolgen, also sportliche Leistungsfähigkeit ohne Ende entwickelt werden können. Ein weiteres Problem ist, dass das Modell eine zeitliche Versetzung von Anpassungsprozessen suggeriert. Das ist falsch. Zahlreiche Adaptationsprozesse laufen bereits während der Beanspruchung ab. Es kommt somit immer zu einem ermüdeten Anteil und zu einem sich bereits aufbauenden Anteil, besser kann ich es grad nicht beschreiben, sorry.
Der für mich gravierenste Punkt ist, dass das Modell zum Beispiel suggeriert, es würde unbegrenzt auf einen Reiz eine entsprechende Reaktion erfolgen, also sportliche Leistungsfähigkeit ohne Ende entwickelt werden können.
Und wo ist die Praxisrelevanz dieses "gravierensten" Punktes ? Falls es zahlreiche Athleten gibt, die der Überzeugung sind, dass sie sich unendlich verbessern können, sind sie mir nicht begegnet.
Zitat:
Ein weiteres Problem ist, dass das Modell eine zeitliche Versetzung von Anpassungsprozessen suggeriert. Das ist falsch.
1)...ist es durchaus so, dass einige Anpassungsprozesse zeitversetzt ablaufen, weil sich z.B. mit dem Übergang von Belastung zur Ruhe einfach das Hormongleichgewicht ändert.
2)...dauern die meisten Anpassungsprozesse zeitlich durchaus länger, als die gängigsten Trainingsbelastungen, vor allem wenn man sich in einem Triathlonforum befindet. Somit kommt es de facto doch zu einer zeitversetzten Regeneration, weshalb drittens...
3)...eine Entlastung oft durchaus Sinn macht, um diese Prozesse zu stützen.
Und wo ist die Praxisrelevanz dieses "gravierensten" Punktes ? Falls es zahlreiche Athleten gibt, die der Überzeugung sind, dass sie sich unendlich verbessern können, sind sie mir nicht begegnet.
Eben! Die Praxisrelevanz ist gar nicht da und deshalb taugt das Modell auch nur wenig bzw. nur für den Aspekt für den es ursprünglich entwickelt wurde.
Zitat:
Zitat von Antracis
1)...ist es durchaus so, dass einige Anpassungsprozesse zeitversetzt ablaufen, weil sich z.B. mit dem Übergang von Belastung zur Ruhe einfach das Hormongleichgewicht ändert.
Ja, aber das Hormonungleichgewicht wird doch sofort bei Belastung z.B. durch Cortisol gestört. Wird die Belastung abgebrochen kommt es logischerweise wieder zur Homöostase.
Ich habe mich hier ungenau ausgerückt. Im Superkompensationsmodell wird m.E. ausschließlich von zeitversetzten Anpassungsvorgängen ausgegangen. Dort ist außschließlich ein Anpassungsprozess in der Regeneration beschrieben und nicht während der Belastung. Das gilt seit Jahrzehnten als überholt. Es hält sich so verbissen, weil das Modell missverstanden und überinterpretiert wird.
Zitat:
Zitat von Antracis
2)...dauern die meisten Anpassungsprozesse zeitlich durchaus länger, als die gängigsten Trainingsbelastungen, vor allem wenn man sich in einem Triathlonforum befindet. Somit kommt es de facto doch zu einer zeitversetzten Regeneration, weshalb drittens...
Ich bin mir nicht sicher, was du meinst. Die Anpassungsprozesse beginnen - noch einmal - im Moment der Belastung, den der Organismus gerät aus der Homöostase, zumindest bzgl. der Stoffwechselprozesse. Dass Anpassungsprozesse länger als die Belastung dauern, habe ich nie in Frage gestellt. Dass sich Leistung über einen Zeitraum entwickelt und dass dazu eine stimmige Relation von Be- und Entlastung notwendig ist, wird von mir ebenfalls nicht bezwifelt, das wäre ja auch wahnwitzig.
Der für mich gravierenste Punkt ist, dass das Modell zum Beispiel suggeriert, es würde unbegrenzt auf einen Reiz eine entsprechende Reaktion erfolgen, also sportliche Leistungsfähigkeit ohne Ende entwickelt werden können.
Warum wird das durch das Modell suggeriert? Selbst wenn laut Modell die Leistungsfähigkeit nach jedem Reiz wächst, heißt es nicht, dass sie unbegrenzt ist.
Selbst wenn laut Modell die Leistungsfähigkeit nach jedem Reiz wächst, heißt es nicht, dass sie unbegrenzt ist.
So wird es aber in mir bekannten Abbildungen dargestellt, ein sich nacheinander summierender Trainngseffekt.
Noch einmal: Das Modell eignet sich m.E. nicht dazu die Entwicklung von Leistungsfähigkeit zu beschreiben, dies ist auch gar nicht Jakowlews Motivation gewesen, wenn ich Ihn richtig verstehe. Außerdem: Es gibt bis heute außer der Beschreibung des Glykogens im Tier- und Humanversuch keine zuverlässigen Daten, die überhaupt eine Superkompensation belegen. Also warum an diesem Modell festhalten, wenn dessen einzige Aussage darin besteht, dass Belastung und Entlastung in einer sinnvollen Relation zueinander stehen müssen?
Wow, ganz schön viele qualifiezierte Antworten hier! Vielen Dank dafür!
Das von euch beschriebene hab ich gestern schon feststellen dürfen. Nach zwei langen harten Läufen hintereinander, kam ich gestern kaum noch aus dem Bett.
Die Knie taten weh, die Füße waren sonderbar unbeweglich.
Damit hab ich wohl nachgewiesen, dass Sehen, Bänder und Gelenke länger benötigen, um sich zu erholen, als die Muskulatur.
Ich bin dann gestern mal lieber auf Schwimmen umgestiegen.
Schade, da ich mich eigentlich fit machen wollte für einen HM.
(daher wäre mir grundsätzlich auch der Formerhalt beim Radeln egal gewesen)
Ich werde wohl einen großen Schwimmblock vorm SiFi einlegen, damit ich da ffit bin für die 1000 Meter. Keko muss doch zu besiegen sein
Ich werde berichten wie sehr es anschlägt.
Zur theoretischen Grundlage: In den Bodybuilder-Magazinen, die dieses Training empfahlen stand im großen und ganzen NIX von dem Zeug, dass hier diskutiert wurde!
Ich glaube, da muss ich mich nochmal richtig einlesen.
@Raimund: Gibts die Unterlagen vom Studium zufällig als Datei, die per email an mich geschickt werden könnte?