Das ist ein wenig so, als wenn man die Definition von Anämie nicht aus den Werten der Durchschnittsbevölkerung ableiten würde, sondern an der aeroben Leistungsfähigkeit. Nur weil Typen wie Bjarne Rijs, Marco Pantani und Konsorten in den 90er Jahren die Berge bei der Tour de France mit Hämatokritwerten jenseits von 50 schneller hoch gefahren sind als der Durchschnitt der Bevölkerung, kann man daraus nicht ableiten, dass unterhalb von 50er-Hämatokrit die Blutarmut (Anämie) beginnt.
Genau das halte ich heutzutage für ein Problem. Es wird der Durchschnitt der Bevölkerung zum Vergleich herangezogen - und was, wenn der Durchschnitt nicht gesund ist? Beispiel Hb: Ich weiß ganz genau, wie ich mich mit einem Hb von 12 g/dl fühle und im Vergleich dazu mit 15 g/dl. Bei beiden Werten würde ein normaler Hausarzt sagen: "Alles in Ordnung."
@007: Das war lediglich als Übersicht gedacht, in der (nach unten scrollen) "seriöse" Quellen und Studien verlinkt sind, falls es so etwas überhaupt geben sollte.
Wie schaut's eigentlich im Assibrater aus? Wird da VitD gebildet? Wäre ja quasi doppelt bekloppt, sich einem erhöhten Hautkrebsrisiko aussetzen aber ohne VitD-Produktion. Gleichzeitig habe ich aber schon mehrere dieser Brathähnchen sagen hören, dass der Solariumbesuch glücklich macht. Habe das bisher für einen Placeboeffekt und Entspannungseffekt gehalten, da liegt man ja 20min und macht mal garnix, ist heute ja eher die Ausnahme...
Naja, man muss halt auch bedenken, dass es IMHO in der Ernährungsmedizin naturgemäß total schwer ist irgendwelche guten Studiendesigns zu machen. Das ist mMn auch mit ein Grund dafür, dass sich die sog. Lehrmeinung alle Dekade ändert. Da muss man zwangsweise irgendwelche Kompromisse eingehen weil man "perfekt" nie vorfinden wird. Metaanalysen haben natürlich ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Trotzdem finde ich sie - wenn richtig gemacht - eine sehr gute Methode...
edit. @Assibräter - ja, die modernen sind auch gut für Vit D.
Wie schaut's eigentlich im Assibrater aus? Wird da VitD gebildet? Wäre ja quasi doppelt bekloppt, sich einem erhöhten Hautkrebsrisiko aussetzen aber ohne VitD-Produktion. Gleichzeitig habe ich aber schon mehrere dieser Brathähnchen sagen hören, dass der Solariumbesuch glücklich macht. Habe das bisher für einen Placeboeffekt und Entspannungseffekt gehalten, da liegt man ja 20min und macht mal garnix, ist heute ja eher die Ausnahme...
Naja, man muss halt auch bedenken, dass es IMHO in der Ernährungsmedizin naturgemäß total schwer ist irgendwelche guten Studiendesigns zu machen. Das ist mMn auch mit ein Grund dafür, dass sich die sog. Lehrmeinung alle Dekade ändert. Da muss man zwangsweise irgendwelche Kompromisse eingehen weil man "perfekt" nie vorfinden wird. Metaanalysen haben natürlich ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Trotzdem finde ich sie - wenn richtig gemacht - eine sehr gute Methode...
Sehr richtig.
@Vitamin D: Zwischen 11.00 und 14.00 Uhr draußen mit möglichst freiem Oberkörper laufen gehen - natürlich ohne Sonnencreme.
Nette Seite und gutes Buch zum Vitamin D: http://www.vitamindelta.de/home.html
In meiner Ausbildungszeit zur Sport-und Fitnesskauffrau sollte ich aufgrund einer Schulung von einem Anbieter von Sonnenbänken besonders dem älteren Klientel von den "super guten Auswirkungen beim Sonnenbankbesuch (Bildung von Vitamin D und gleichzeitig Aufbau von Knochensubstanz) überzeugen.
Nach einer 2 stündigen Einführung und zum Schluss der Bemerkung einer Vorgesetzten: Vergisst nicht den Rentnern das "schmackhaft" zu machen! Habe ich da mal etwas nachgehakt.
Welche relevanten Studien zum Knochenaufbau bei künstlicher Sonneneinstrahlung (Vitamin-D Bildung) er sich aufgrund der in der Schulung erläuterten Aussagen er sich beziehen würde?
Dann kam der Hinweis auf eine einer solcher Meta- Studien.
Die kannte ich zufällig.
Dann habe exakt dass Gleiche wie Hafu bemängelt.
Scheinbar soll man in der Fitnessindustrie nicht selber nachdenken dürfen über Sinn und Nutzen eines Produktes.
Dann nach meinem zweiten Bemerkung, ob nicht ein individuell auf einen Kunden zugeschnittenes pro-priozeptives Training besser geeignet wäre und diese Trainingsform ein vielfaches des Nutzens eines Sonnenbankbesuch hätte, bekam ich nur noch zu hören: Frau Schnaß, gleich nach dem Meeting in mein Büro! Und mein Praktikum war beendet!
Genau, und deshalb ist Mitteleuropa ja auch fast ausgestorben, da die Vitamin-D-defizitären Einwohner an Rachitis verstorben sind
Und was in Nordeuropa (noch flacherer Sonnenwinkel, im Winter gar keiner...), das sind Zombies, oder wie?
Nur weil man nicht direkt tot umfällt, heißt Das noch lange nicht, dass man einen guten bis optimalen Gesundheitszustand hat.
Zitat:
Zitat von Triathletin007
Heutzutage können selber Leistungssportler ihren Vitamin- Mineralstoffbedarf durch natürlich, wachsende Rohstoffe sättigen.
Viele Smoothies, frisch gemachte Säfte, Gemüse (auch Rohkost), so wird das heute gemacht
Zitat:
Zitat von Hafu
Die von dir verlinkte Studie ist gut genug, um darüber zu diskutieren, aber belegt nicht einen generellen Vitamin-D-Mangel.
(...)
Die Autoren der verlinkten Studie setzen den Normwert für Vitamin-D ziemlich willkürlich bei 75ng/ml fest ( weil sie bei diese Vitamin-D-Konzentration altersunabhängig die niedrigste Sterblichkeit in ihrem Datenmaterial gefunden haben) und behaupten einfach mal, dass jeder, der weniger als 75ng/ml Vitamin D im Blut hat, an einer VitD-Unterversorgung leidet.
(...)
Schließlich krankt die Metastudie auch daran, dass sie allein die Sterblichkeit in Korrelation zum Vitamin-D-Mangel setzt: in Deutschland sterben aber (statistisch signifikant) nahezu nur über 60-jährige, so dass man mit dem Kriterium "Mortalität" praktisch keine Aussagen für jüngere Bevölkerungsgruppen bekommt.
Danke für dein ausführliches Posting!
Einer der Autoren der Studie hat ein populärwissenschaftliches Buch zum Thema Vitamin D geschrieben, das ich bei meiner Mutter mal gelesen habe. Da mir der Name noch präsent war, habe ich nach Publikationen gesucht und bin dann nur auf diese gestoßen, und da sie mir nach Gegenlesen brauchbar erschien, habe ich sie einfach mal verlinkt. In dem Buch waren noch weitere Punkte als die Sterblichkeit behandelt und mit Fremdstudien beleget, aber da das Buch zum einen bei meiner Mama liegt und die Quellen in den Text eingebettet sind (eben populärwissenschaftlich), konnte ich nicht mehr als Diese bieten
Zum Thema Referenzwert: Ich finde es per se schon sinnvoll, als Referenzwert den Wert zu Nehmen, an dem man ein Optimum feststellt und alles darunter als Suboptimal und damit Mangel aufzufassen. Das Optimum ist meines Wissens nach altersunabhängig. Ob die Konsequenzen einer suboptimalen Versorgung altersunabhängig sind, weiß ich aber nicht.
Thema Sterblichkeit als Kriterium: Da hast du recht! Wie geschrieben, in dem Buch wird Bezug zu den Auswirkungen auf andere Parameter genommen. Aber in Bezug auf die Aussagekraft dieser Studie hast du natürlich recht.
Mann müsste mal untersuchen, inwieweit allein der Gedanke, sich was gutes zu tun(wie absurd auch immer), sich positiv auf Körper und Geist auswirkt. Ob VitaminD, omega3 oder Ackerschachtelhalmkonzentrat, es hat schon irgendwie was von Pflege des eigenen Körpers. Wir tris neigen da ja eh dazu. Ich hab mir auch lange eingebildet, besser zu regenerieren wenn nach dem Training direkt Mineralstoffe zugeführt wurden. Vielleicht wars ja tatsächlich so, einfach weil das Hirn das sagen hat im Körper....