Danke! Allerdings: Wenn man einen - auch extremen - Elektrolythemangel fix mittels NaCl-Infusion behebt, geht die Wiederherstellung erstaunlich schnell.
Infusionen zum Zwecke der Regenerationsbeschleunigung werden nach WADA-Reglement tatsächlich mittlwerweile als verbotene Prozedur und damit faktisch als Doping gewertet.Da gibt es keine zwei Meinungen.
Deswegen gibt es derzeit bei der Tour auch keine Bilder von Radprofis, die an der Glucose oder/und NaCL-Flasche hängen, wie es in den 90ern noch Hitzeetappen noch allgemein üblich (und in der Öffentlichkeit seinerzeit auch akzeptiert) war.
Infusionen sind ausschließlich als Notfallmaßnahme erlaubt und da genügt kein einfaches ärztliches Attest, sondern es muss obligat eine Krankenhauseinweisung zur weiteren Überwachung erfolgen.
Mich wundert, dass der medizinische Standard in Roth nicht mittlerweile an die verschärften Vorschriften angepasst worden ist, aber das liegt wohl daran, dass es in der Praxis m.W.n. noch keine Sperren wegen Nacl- oder Glucoseinfusionen gegeben hat, obwohl diese gemäß Reglement durchaus möglich wären.
Infusionen zum Zwecke der Regenerationsbeschleunigung werden nach WADA-Reglement tatsächlich mittlwerweile als verbotene Prozedur und damit faktisch als Doping gewertet.Da gibt es keine zwei Meinungen.
Deswegen gibt es derzeit bei der Tour auch keine Bilder von Radprofis, die an der Glucose oder/und NaCL-Flasche hängen, wie es in den 90ern noch Hitzeetappen noch allgemein üblich (und in der Öffentlichkeit seinerzeit auch akzeptiert) war.
Infusionen sind ausschließlich als Notfallmaßnahme erlaubt und da genügt kein einfaches ärztliches Attest, sondern es muss obligat eine Krankenhauseinweisung zur weiteren Überwachung erfolgen.
Mich wundert, dass der medizinische Standard in Roth nicht mittlerweile an die verschärften Vorschriften angepasst worden ist, aber das liegt wohl daran, dass es in der Praxis m.W.n. noch keine Sperren wegen Nacl- oder Glucoseinfusionen gegeben hat, obwohl diese gemäß Reglement durchaus möglich wären.
Wenn das so ist und das vom Captain Verlinkte noch so auf der NADA-Seite steht:
"M2. Chemische und physische Manipulation
• M2.2 - Intravenöse Infusionen sind nach wie vor verboten und bedürfen im Vorfeld einer TUE, es sei denn, sie werden rechtmäßig im Zuge von Krankenhauseinweisungen oder klinischen Untersuchungen verabreicht. Der notfallmäßigen Gabe einer Infusion
sollte immer ein Besuch im Krankenhaus folgen und der Krankenhaus-Bericht als Anzeige an die NADA gesendet werden."
... dann gehört der NADA ne Backpfeife für Ihre Kommunikation. Da oben steht nämlich nix von "muss ins KKH" und "muss das Protokoll an die NADA".
Solang die kommunizieren, dass es lediglich gemacht werden "soll", sollen sie sich nicht wundern, wenn es nicht passiert.
Zum konkreten Fall: War sicher kein Wohlfühl-Infusion, wie es sie früher mal in Ffm gegeben hat & etvl. auch heute noch in Roth gibt. Der Kerl war dehydriert und behielt nix mehr bei sich. Kein Wasser, keine Cola, keine Hühnerbrühe. Kam alles wieder raus. Dazu: kaltschweissig & ein bissl desorientiert. Wenn das nicht eine Infusion rechtfertigt...
Warum übrigens die Kollegen Ärzte vor Ort das nicht beachten... sie werden es schlicht nicht wissen! Im Zweifel kümmern die sich nämlich um das Wohlergerhen des Patienten und scheren sich erst mal nicht um irgendwelche zweitrangigen Antidopingbestimmungen.
Warum übrigens die Kollegen Ärzte vor Ort das nicht beachten... sie werden es schlicht nicht wissen! Im Zweifel kümmern die sich nämlich um das Wohlergerhen des Patienten und scheren sich erst mal nicht um irgendwelche zweitrangigen Antidopingbestimmungen.
Wollte nach diesem Beispiel noch jemand über meine Frage "wer kennt sich wirklich aus" lachen? Dude meint ja, dass es keine Rolle spielt. Der Anschiss lauert überall! Und natürlich ist es "normalen" Menschen völlig egal was das Reglement sagt, wenn es ihnen so geht wie es Deinem Kumpel gegangen ist.
Der Dehydrierte bekommt die Infusion und innerhalb einer halben Stunde geht's dem wieder prächtig. Dazu ist ein Arzt da, der den Unterschied zwischen "notwendig" und "mir geht's zwar gut, würde aber gerne schneller regenerieren" erkennen kann Schrägstrich sollte. Ebenso kann er beurteilen, ob der Athlet nach der Infusion wieder voll da ist oder nicht und ob ein anschließender KH-Aufenthalt notwendig ist.
Im übrigen kostet ein unnötiger KH Aufenthalt erstmal sinnlos Geld und macht für viele die sowieso oft sehr aufwändige Situation massiv kompliziert. Und ganz ehrlich: der Grat zwischen Dehydrierung und dem entspannten Bierchen nach dem WK ist erstaunlich schmal - da reicht es oft, an der letzten Labe aus Hast nicht mehr zuzugreifen!
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Und natürlich ist es "normalen" Menschen völlig egal was das Reglement sagt, wenn es ihnen so geht wie es Deinem Kumpel gegangen ist.
Es muss ihnen auch egal sein! Denn am Ende des Tages geht die Gesundheit vor. Das sieht ja auch die Regel, die differenziert zwischen "wohlfühl-Infusionen" und medizinisch notwendiger Behandlung.
@ HaFu: Was die Sperren wg. "Wohlfühl-Infusionen" angeht:
Sofern ein Arzt, der eben nicht der Teamarzt des ProTour-Teams ist, sondern der neutrale dienstscheibende Doc im Rotkreuzzelt, die Infusion angeordnet hat, würde es für die NADA wohl schwer bis unmgl. da ne Sperre auszusprechen. Dafür müsste sie ja den Nachweis erbringen, dass die Infusion nur einer schnelleren Regeneration diente.
Im übrigen kostet ein unnötiger KH Aufenthalt erstmal sinnlos Geld und macht für viele die sowieso oft sehr aufwändige Situation massiv kompliziert. Und ganz ehrlich: der Grat zwischen Dehydrierung und dem entspannten Bierchen nach dem WK ist erstaunlich schmal - da reicht es oft, an der letzten Labe aus Hast nicht mehr zuzugreifen!
Nik
Sowas Kostenerwägungen mag der gesunde Menschenverstand anstellen.
Den Regeln ist sowas aber im Zweifel egal.
Bspw. muss ein Hodenkrebspatient, dessen körpereigene Testosteronproduktionseinheiten entfernt wurden alljährlich aufs Neue Atteste & Gutachten für seine TUE beibringen. Jedes Jahr ein veritabler Betrag, der da aufgewendet werden muss. Als würde das, was er nicht mehr hat einfach mal so nachwachsen...
Sowas Kostenerwägungen mag der gesunde Menschenverstand anstellen.
Den Regeln ist sowas aber im Zweifel egal.
Bspw. muss ein Hodenkrebspatient, dessen körpereigene Testosteronproduktionseinheiten entfernt wurden alljährlich aufs Neue Atteste & Gutachten für seine TUE beibringen. Jedes Jahr ein veritabler Betrag, der da aufgewendet werden muss. Als würde das, was er nicht mehr hat einfach mal so nachwachsen...
Ich habe als Lehrer die Erfahrung gemacht, dass Regeln, die sich nicht durch gesunden Menschenverstand herleiten lassen, schwer bis kaum befolgt werden. Ebendas gilt, wenn Regeln völlig impraktikabel sind. Die Fallgrube bei obig Besprochenem sehe ich in einer Kompetenzbeschneidung der Ärzte im Sanizelt, weswegen die sich auch nicht ans Reglement halten (wollen), bzw wurde die Regel wahrscheinlich ohne deren Einblick entworfen, sonst gäbs die nicht.
Genauso ist's auch hier und ich finde zurecht: die NADA kontrolliert das Geschehen im Sanizelt nicht, weswegen das ganze nicht mehr Wert ist als Tinte und Papier. "Spielt keine Rolle", wie dude sagt, und im ganzen Dopingorchester nicht mehr als das Fiepen einer Kirchenmaus.
Meine Meinung
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)