Ne, seh ich anders: Gegen Kälte kann ich mich anziehen, gegen Ozonwerte kann ich nix tun und gegen Hitze auch nur begrenzt. Gegen Hitze könnte der Veranstalter aber was tun. In Hennef hatte vor ein paar Jahren die Freiwillige Feuerwehr Duschstrecken (ca. 15 m) installiert und es gab reichlich Verpflegungsstationen mit Wasser.
Ansonsten kann ich nur sagen, das solche Aktionen die allgemeine Tendenz verstärkt, dass immer mehr die Verantwortung für sich selbst auf andere abschieben statt sich selbst mal zu fragen, was sie denn so tun und wie sie die sich selbst gestellten Aufgaben erfüllen.
Ne, seh ich anders: Gegen Kälte kann ich mich anziehen
Stimmt, man kann sich auch einfach nach dem Schwimmen abtrocknen und die Haare föhnen, sich dann frische Sachen anziehen und aufs Rad. Dann sollte es auch bei 8 Grad kein Problem sein.
Btw - ich bin am Sonntag in München gestartet und im Starkregen ist die Temperatur dann auch abgesackt. Mir sind auf der Radstrecke die Finger eingefroren, so dass ich meine Radschuhe kaum ausziehen konnte.
Im Ziel habe ich eine Frau mit so einer Wärme-Folie gesehen, die hat am ganzen Körper gezittert.
In so einer Situation hat es der Veranstalter dann auch nicht leicht - geht er nicht auf die Situation ein und es passiert dann was, dann heißt es "wie konnte man das nur durchführen bei den Bedingungen". Ändert/streicht er (Teil-)strecken und es passiert nichts, dann heißt es "wie konnte man das nur ändern".
Gab es nicht irgendwo einen Thread in dem es ging häufiger NEOs beim Schwimmen zuzulassen um "Einsteigern" den Sport zu erleichtern ?...
So geht es jetzt weiter, Rad und Lauf wird verkürzt wenn es mal anstrengend werden könnte... Vorbereitung und Planung ist was für Dummies, wir brauchen mehr Teilnehmer, koste es was wolle, alles für den Hype...
Jeder (ambitionierte) Tria radelt und läuft im Training ja auch bei 8 Grad
ohne Probleme.
Dann zieht er sich natürlich entsprechend an.
Hätte in Steinfurt auch jeder machen können.
In Kaiserslautern und überall auf der Welt genauso.
1 Trikot, 1 Mützchen, 1 Paar Socken u.ä. hätte gereicht.
Die Auswahl des Materials und der Kleidung ist essentieller Bestandteil des Outdoor Wettkampfes und macht den Sport noch spannender und attraktiver. Hallensport wie Tischtennis unter immer gleichen Bedingungen überlasse ich gerne anderen. Triathlon hat seinen Reiz u.a. durch seine abenteuerliche Auseinandersetzung mit der Natur und den Bedingungen des Wetters. Triathlon lebt von Härte und Selektion.
Wer nicht schlau genug ist, sich eine zusätzliche Kleidungsschicht überzuziehen, ist selber schuld. Gilt übrigens auch für mich selbst. In KL hatte ich versäumt, über Socken beim Radfahren nachzudenken und habe ziemlich gelitten. Ja, und? Gehört dazu und ist mir eine Lehre. Pain is temporary, glory forever.
Zumindest bei solchen harmlosen, nicht mit damaligen Zugspitzverhältnissen vergleichbaren Bedingungen wie am WE in Steinfurt und Kaiserlautern ist der Athlet selbst verantwortlich.
Spätestens seit der (verlorenen) Diskussion um die Windschattenfreigabe in den Achtzigern weiß ich, wie wichtig es ist, solch Rütteln an den Kernsäulen unseres AusdauerdreiKAMPFES (nomen est omen) schnell den Riegel vorzuschieben. Auch diese liberale, einsteiger- und nichtschwimmerfreundliche Neopolitik vieler Veranstalterpolitik geht in die falsche massentaugliche Showrichtung. Wie hier Thermometer eingesetzt und abgelesen werden, ist wirklich kreativ...
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You can not buy happiness,
but you can live triathlon
and that is even better.
Tri addicted since 1987.
Supports clean, doping- and drafting-free sport.
Keep TRI-ing!
Geändert von speedskater (16.05.2013 um 11:00 Uhr).
Die Argumente bzgl. mündiger Athleten und jeder muss selbst wissen, ob usw. ziehen nicht. Denn als Veranstalter bist Du immer in der Mithaftung, wenn etwas passiert und es bei den Startern zu Gesundheitsschäden kommt; wodurch auch immer. Und selbst wenn man juristisch nicht haftbar gemacht werden kann, ist doch ein erheblicher Ansehensverlust und eine ethische Mitverantwortung damit verbunden. Und das willst Du als Organisator nicht (jedenfalls bin ich überzeugt, dass Du als Veranstalter z.B. vom Triathlon Steinfurt nicht die Schlagzeile "Mehrere Athleten nach Triathlon Steinfurt wegen Unterkühlung im Krankenhaus" lesen willst, oder?) und triffst dann im Zweifelsfall lieber Vorsichtsmaßnahmen. Das mag dem ein oder andern nicht gefallen, aber so tickt unsere Welt nun mal.
Edith meint:
Was war eigentlich so dramatisch?
8 Grad im Regen ist doch (noch nicht einmal) Kindergeburtstag.
Beim Laufen sowieso.
Mithaftungsproblematik kann auch nur im Juristen-Versicherer-Antirisikoland Deutschland diskutiert werden.
Wenn wir weiter solche Diskussionen führen, kommt hinterher noch ein gelangweilter Politiker und schlägt ein Verbot unserer Sportart wegen Ungerechtigkeit und zuviel Leistung vor.
Laßt mal die Kirche im Dorf!
Steinfurt hat nicht einmal 50 Höhenmeter und war an diesem Tag in keinster Weise irgendwie mit Zugspitzfällen zu vergleichen.
Triathlon ist keine Wellnessmassage,
sondern lebt vom Verlassen der Komfortzone.
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Geändert von speedskater (16.05.2013 um 11:29 Uhr).
Triathlon wird wohl immer mehr Wellness-Sport. Wird so ja auch verkauft. Der "Kampf" gegen sich selbst wird unwichtiger, das Ringen um Zeiten und Platzierungen immer "engagierter". Premium-Vereine und Projekte werden aus dem Boden gestampft und es wird von allen Seiten an der Vermarktung des Sports gearbeitet. Der Spaß an der Bewegung und dem Outdoor-Gefühl bleibt auf der Strecke. Triathleten die zu 90% im Studio trainieren scheuen halt das Wetter
Ich finds schade wenn solche Entscheidungen getroffen werden. So einen Wettkampf dann komplett zu finishen ist doch dann wieder Stoff für etliche Geschichten, Threads, und Tweets.
Stimmt, man kann sich auch einfach nach dem Schwimmen abtrocknen und die Haare föhnen, sich dann frische Sachen anziehen und aufs Rad. Dann sollte es auch bei 8 Grad kein Problem sein.
Btw - ich bin am Sonntag in München gestartet und im Starkregen ist die Temperatur dann auch abgesackt. Mir sind auf der Radstrecke die Finger eingefroren, so dass ich meine Radschuhe kaum ausziehen konnte. ...
Ja, ne, wobei der Veranstalter für den Stromanschluss verantwortlich ist? Im Ernst: der Athlet muss sich halt entscheiden, kurz und knackig, Zähne zusammenbeißen und hinterher ins Warme oder Trikot, ggfls Ärmlinge oder langarm übergezogen. Hab ich auch schon gemacht und bei 8 Grad ne leichte Entscheidung. Die Athletin mit der Folie hat's jetzt wohl gelernt.
"Am besten" find ich, bei aller Traurigkeit über die Opfer, den Zugspitzlauf. Im Hochgebirge unterwegs sein wollen, einfachste Maßnahmen unterlassen und nen guten Rat, der in der Ausschreibung enthalten war, fleißig ignorieren. Als ob sich die Natur ändern würde, nur weil da jemand nen Wettkampf veranstaltet. So kommt's dann auch, dass Jollen und Surfboards an der Küste abgeborgen werden müssen, weil die Baggerloch-Skipper ohne Vorbereitung, zu der auch eine gewisse Abhärtung gehört, den Wilfried Erdmann (Weltumsegler) geben wollen, ohne die blasseste Ahnung. Wird Hawaii abgesagt, weil's warm wird. Würde dann wohl nicht mehr stattfinden. Und in D kann's nun mal kalt werden.