Eigentlich wollte ich hier ja nicht mehr posten, aber da es mich wirklich interessiert, nochmal.
Gelesen habe ich folgendes:
Wenn man sich KH-reich ernährt, dann verwendet das Gehirn ausschließlich Glukose.
Kommt es nun zu KH-Mangel, bekommt man Probleme, da das Gehirn auf Ketone nicht trainiert ist.
Wenn man aber andersherum entsprechend wenig KH isst, statt dessen fett- und proteinreich, muss sich das Gehirn anpassen, da es nicht genügend Glukose bekommt, indem es die entsprechenden Enzyme aktiviert, die Ketone nutzen können. Das dauert wohl einige Tage bis Wochen.
Vorteil: Unanbhängigkeit von ständigem Glukose Nachschub, da Fett immer genügend da ist.
Habe ich das so prinzipiell richtig verstanden?
Ja, damit hast du es mindestens so gut verstanden wie ich. Lass dich bitte nicht abschrecken zu posten, das fänd ich schade.
PS: Ein "Ketose-Erlebnis" können die meisten auch "leicht" selbst erfahren wenn man sich vielleicht mal eine stressfreie Woche Zeit nimmt und den Kohlenhydratkonsum drastisch runterfährt ~50g am Tag oder weniger (oder alternativ mehr verbrennt).
Ciao,
Thomas
Ja - kein Problem. Das Ding shreddert so ziemlich alles an Kochzutaten perfekt. Man kann auch seine eigenen Curry-Mischungen damit komponieren und Zimtstangen sind in sekundenschnelle pulverisiert.
Eigentlich wollte ich hier ja nicht mehr posten, aber da es mich wirklich interessiert, nochmal.
Gelesen habe ich folgendes:
Wenn man sich KH-reich ernährt, dann verwendet das Gehirn ausschließlich Glukose.
Kommt es nun zu KH-Mangel, bekommt man Probleme, da das Gehirn auf Ketone nicht trainiert ist.
Wenn man aber andersherum entsprechend wenig KH isst, statt dessen fett- und proteinreich, muss sich das Gehirn anpassen, da es nicht genügend Glukose bekommt, indem es die entsprechenden Enzyme aktiviert, die Ketone nutzen können. Das dauert wohl einige Tage bis Wochen.
Vorteil: Unanbhängigkeit von ständigem Glukose Nachschub, da Fett immer genügend da ist.
Habe ich das so prinzipiell richtig verstanden?
Ja, hast Du im Prinzip. Nur musst Du Dich nicht "proteinreich" ernähren (was auch immer Du darunter verstehst), sondern Du solltest eine angemessene Menge an Proteinen zuführen.
Zu wenig bedeutet, dass Muskulatur zur Gluconeogenese herangezogen wird, zu viel bedeutet, dass das Zuviel zu 58% in Glucose verwandelt wird und die Glucose u.U. die Ketose abbricht. In den ersten 3-6 Wochen braucht man ca. 150g Proteine/Tag, nach erfolgter Ketoadaption weniger - i.a. 1-1,5g/kg/d bezogen auf die LBM (Sportler eher am obren Ende). D.h. man muss die Proteinzufuhr dann i.d.R. drosseln, um die Ketose nicht zu gefährden.
KH so wenig, dass Ketose bestehen bleibt (i.d.R. unter 50g/d), Fett bis zum Erreichen des geplanten Energiedefizits. Ohne Energiedefizit kein Verlust an Fettmasse - sollte das das Ziel sein.
Obwohl ich anmerken muss, dass mir die ersten 100g Rinderhack im Magen lagen wie ein Stein... daraufhin musste ich mich erstmal zwei Stunden schlafen legen. Ist aber ja auch kein Wunder nach über zwei Jahren Abstinenz. Ich schätze die Enzyme zur Verstoffwechselung von Fleisch waren einfach in meinem Organismus nicht mehr vorhanden.
Ggfls. ein wenig mehr Kochsalz konsumieren als gewöhnlich, da u.U. die Produktion von Magensäure (als dem Chloridanteil des NaCl) zu noch gering ist und deshalb das Fleisch länger als nötig im Magen liegt. Hackfleisch wird i.d.R aus Teilen gemacht, die zum Kurzbraten nur bedingt geeignet sind und deshalb eine zu geringe Garzeit für lange Magenverweildauer sorgt.
Mein Problem ist nicht Übergewicht, eher umgekehrt.
Ich bin jedenfalls der lebende Beweis, dass man durch KH-reiche Ernährung nicht zwangsläufig zunimmt.
Warum mich das mit den Ketonen trotzdem interessiert ist, dass gesagt wird, dass es sinnvoll wäre, sie zu nutzen, wenn man länger nichts isst und das Gehirn nach KH "schreit". Wobei ich das so noch nicht erlebt habe, aber ich esse auch immer regelmäßige Mahlzeiten. Hunger habe ich dann jeweils schon.
Ich stelle mir das ähnlich vor wie man die Muskeln auf Fettstoffwechsel trainiert durch lange Läufe.
Nur frage ich mich: Brauche ich ein an Ketone gewöhntes Gehirn im Alltag?
Nur frage ich mich: Brauche ich ein an Ketone gewöhntes Gehirn im Alltag?
Die Frage könnte man auch anders stellen: Kannst Du Dir ein Ketonen entwöhntes Gehirn bzw. eines, das mehr oder weniger rund um die Uhr ein Leben lang glucoseabhängig ist, langfristig leisten?
Schau Dir die Forschungsarbeiten im Zusammenhang von neurologischen oder psychodegenerativen Erkrankungen wie Epilepsie, Demenz, Alzheimer u.w.m. an und wie positiv sich da eine ketogene Ernährung auswirken kann.
Nicht selten ist inzwischen - gerade im Zusammenhang mit Demenzerkrankungen - von "Diabetes Typ 3" die Rede.
Möglicherweise sollte man die Frage mal intensiver angehen, welcher Stoffwechselzustand der evolutorische Normal- und welcher der Ausnahmezustand ist. Da zuviel Glucose im Blut massiv gesundheitsschädigend ist, räumt das Gehirn (wie alle anderen Zellen auch) eben bei reichlich KH-Zufuhr zunächst mal die Glucose aus dem Blut. Daraus zu folgern, dass dieser Treibstoff der bevorzugte des Gehirns sei, ist m.E. nicht zwingend nötig.
@Robert: Die Frage die sich mir nach wie vor stellt, ich habe es dir ja auch schon mal geschrieben: Um seine kognitiven Fähigkeiten zu wahren, muss es dafür wirklich ketogen sein, oder reicht nicht eine niederglykämische Ernährung mit sagen wir 100g bei Normalos und 150g bei Sportlern (beide Werte einfach mal aus der Luft gegriffen).
Die Forschung wird wahrscheinlich von einem Western Diet Punkt gestartet sein und dann mit Ketose experimentiert haben, aber der Bereich dazwischen ist halt auch nicht uninteressant.
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.