Guten Tag!
Weil es mir nicht reicht, mich einmal am Tag wie ausgekotzt zu fühlen, habe ich mich nach der Nacht, die dank des Interferons von gestern Abend zur Abwechslung mal wieder gar nicht friedlich war, recht kurzentschlossen aufgemacht, um doch noch den langen Lauf zu machen. Der Rücken schmerzte nicht, fühlte sich eher verspannt an.
Ich entschied mich für zwei große Runden (à 18 km) am Baldeneysee, weil ich dort erstens die Möglichkeit hatte, den Lauf zu beenden, falls der Rücken Probleme macht, ich dort zweitens die Kilometermarkierungen des Marathons nutzen kann, die Strecke drittens ganz flach ist und weil viertens der Liebste nur die Hälfte der Strecke mitlaufen wollte und dort nach einer Runde aussteigen konnte.
Bedingungen in Essen heute top: Strahlender Sonnenschein, zunächst noch frisch, aber später in der Sonne angenehm warm.
Los ging's, der Plan war, die letzten 10 km im Marathon-Renntempo (bei der derzeitigen Wunschzeit von 3:49 h sind das 5:25 Min/km) zu laufen. Etwas ängstlich lief ich los, aber der Rücken war ganz OK, nicht ganz locker, aber soweit schmerzfrei.
Es lief aber gut und ich war optimistisch bezüglich des Marathon-Tempos am Ende.
Nach ca. einem Kilometer konnte ich beginnen, anhand der Marathon-Markierungen Zwischenzeiten zu nehmen:
5:40 Min.
5:46 Min.
5:45 Min.
5:34 Min.
5:35 Min.
5:32 Min.
5:37 Min.
5:43 Min.
5:35 Min.
5:37 Min.
Dann ließen wir das 6 km-Pendelstück der Marathonstrecke weg und ich lief ein Stück mehr als einen Kilometer bis zur nächsten Marathon-Markierung, die ich nutzen konnte in 6:40 Min.
Und danach ging's so weiter:
5:35 Min.
5:36 Min.
5:32 Min.
5:28 Min.
5:32 Min.
5:23 Min.
Hier stieg der Liebste aus und ich musste die zweite Runde alleine machen:
5:32 Min.
5:26 Min.
5:31 Min.
5:17 Min.
5:34 Min.
5:26 Min.
Nun wollte ich 10 km im angepeilten Marathon-Tempo laufen war eigentlich ganz optimistisch, das auch hinzukriegen. Leider weit gefehlt! Nach drei Kilometern ging es deutlich bergab und ich konnte mit Mühe Zeiten um die 5:50 Min/km laufen. So ein Sch....!
Ich weiß nicht, woran es lag. Die Muskeln waren müde und fingen an zu schmerzen und - klar, Psycho-Tante, die ich bin - als ich merkte, dass es schon nach drei Kilometern mühsam wurde, hat das nicht dazu beigetragen, dass mir das Tempo gelang. Ich habe mich zunächst schon noch angestrengt, das Tempo zu erreichen, aber es gelang mir nicht, vielleicht spielte auch der üble Wind an dem Streckenabschnitt eine Rolle. Gegen Ende habe ich das Tempo aber innerlich abgeschrieben und wollte nur noch unter 5:50 Min/km bleiben, was mir aber auch nicht gelang:
5:24 Min.
5:20 Min.
5:25 Min.
5:48 Min.
5:47 Min.
5:47 Min.
5:49 Min.
5:50 Min.
5:51 Min.
5:50 Min.
Damit hatte ich die 35 km voll und wollte den verbleibenden Kilometer der Strecke noch austraben (haha, das vorher war ja auch schon Trabtempo...), aber mir taten die Muskeln dermaßen weh und ich war so sehr im Arsch, dass ich den Kilometer gegangen bin. Für die 35 km habe ich so 3:13 h gebraucht.
Jetzt bin ich fertig wie nach einem ganzen Marathon. Habe eine heiße Badewanne genommen und als ich da raus stieg, wurde mir kotzelend. Jetzt liege ich im Bett und werde ein Mittagsschläfchen machen.
Mit dem Lauf bin ich natürlich nicht ganz zufrieden. Hatte eigentlich gedacht, dass ich den besser hinkriege heute, wenn der Rücken mitspielt und das hat er ja getan. Ich hoffe, dass er sich nicht morgen rächt, aber es fühlt sich gerade OK an. Angestrengt, unlocker, aber schmerzfrei.
Und ich überlege natürlich, ob ich mein Marathonziel für HH lieber ein bisschen nach oben korrigiere. Mal sehen. Im Wettkampf kann ich mich ja oft ein bisschen besser motivieren. Aber die Vorstellung, dass ich in drei Wochen noch 6 km mehr laufen muss und das alles auch noch schneller.. oje!
So, das war mein langer Bericht über den langen Lauf. Ich hoffe, ihr hattet auch schöne Ostertage!
Bis bald,
J., müde und erschöpft.