... Wieso soll ich mich für etwas rechtfertigen, für das ich nicht zu verantworten bin...
Es ging mir nur um dein Verständnis des Begriffs "Nächstenliebe".
Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, etwas als "Nächstenliebe" zu bezeichnen für das jemand ganz gut (oder im Vergleich zum Normalbürger sogar sehr gut) bezahlt wird.
Anscheinend verstehst du also unter dem Begriff "Nächstenliebe" etwas anderes als ich. Deswegen meine Frage nach deiner Verständnis dieses Begriffs. Leider bist du auf die eigentliche Frage gar nicht eingegangen.
Zitat:
Zitat von Pascal
... es scheint mir, als sei Dein Urteil ein Urteil dem Anschein nach. Begib dich einen Tag mit einem Pfarrer auf Wanderschaft und erlebe was dieser Beruf alles beeinhaltet und du wirst dein (vorschnelles) Urteil vermutlich revidieren müssen. Bzgl. sehr gut bezahlt: Lehrer sind doch auch sehr gut bezahlt oder?
Was meinst Du genau mit "die Kirche zahlt keine Steuern"? Den Pfarrer der keine Einkommenssteuer zahlt, die Mehrwertsteuer auf Einlagen im Klingelbeutel...?
Ich habe fast 50 Jahre für mein Urteil über die Kirche benötigt. Als "vorschnell" kann man das wohl nicht bezeichnen.
Die Frage nach den Steuern rührt daher, dass die angegebene Gehälter der Kleriker wahrscheinlich nicht direkt mit Angestelltengehältern vergleichbar sind: Zahlen Pfarrer von ihrem Gehalt in gleichem Maße wie normale Menschen Kirchensteuer, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Lohnsteuer ...?
Ich habe fast 50 Jahre für mein Urteil über die Kirche benötigt. Als "vorschnell" kann man das wohl nicht bezeichnen.
Die Frage nach den Steuern rührt daher, dass die angegebene Gehälter der Kleriker wahrscheinlich nicht direkt mit Angestelltengehältern vergleichbar sind: Zahlen Pfarrer von ihrem Gehalt in gleichem Maße wie normale Menschen Kirchensteuer, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Lohnsteuer ...?
Es ging bei dem Urteil um die Arbeit eines Pfarrers, die Du als "ganz normale sehr gut bezahlte Arbeit" bezeichnet hast.
Das Thema Gehalt eines Pfarrers, steuerliche Behandlung und Sonderbedingungen ist Seitenfüllend. Ich kann hier nur detailliert für die bayerische evangelische Landeskirche Fakten nennen. Wobei ich stark annehme, bei der Einkommensteuerpflicht und daraus abgeleitet der Kirchensteuerpflicht sind alle gleich, also ja.
Krankenversicherung wird ebenfalls gezahlt, genauso wie Rentenversicherung.
Ein Akademiker wird natürlich im Vergleich zum Bundesdurchschnitt immer besser verdienen. Insofern ist die Vergleichsgruppe falsch gewählt, mann muss ein Pfarrergehalt daher mit dem von vergleichbaren akademischen Hochschulstudienabschlüssen vergleichen. Und z.B. auch damit, wenn ein Theologe in der freien Wirtschaft arbeiten würden.
Aber mit dem Kreuz vor der Brust sei dir alles vergeben.......
Nein, das glaube ich nicht! Ein Kreuz auf der Brust macht noch lange keinen gläubigen Christen. Ach ja, die Vergebung bezieht sich übrigens nicht auf diese Welt.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
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29.10.2017 3:15:05 FfM M
Nächstenliebe bedingt zu allererst den Respekt vor allen Menschen und Lebewesen sowie unserem Planeten, das schließt den Pfarrer nicht aus. Nicht jeder Pfarrer ist ein Pädophiler und dass Du einen Pfarrer nicht als soziales Wesen empfindest und ihn auf sein Gehalt reduzierst, was soll ich da noch sagen? Was hat das Gehalt des Pfarrers mit meinem Verständis von Nächstenliebe zu tun? Inwieweit beeinflusst es meine Einstellung zur Nächstenliebe? Bin ich deshalb weniger oder mehr tolerant?
Respekt bedingt Toleranz. Versuch Dich mal umgekehrt in einen Pfarrer hineinzuversetzen, der sein Leben lang mit dem Ziel der Nächstenliebe und Gottesliebe dem Glauben und den Menschen dient und der mit all seinen Idealen an der Basis, vor Ort, also quasi in Deinem Dorf wirkt. Wie würde sich der fühlen, wenn Du ihm an den Kopf knallst, er wäre ein pädophiler Schwuchtelheini der nur fett Kohle abkassieren will?
Ist das Nächstenliebe oder Toleranz?
Es gibt nicht nur die Kirche oder den Glauben! Bei allem muss man differenzieren. Ich bleibe bei der Ansicht, dass ein Mensch, der sich ganz dem Glauben hingibt, dies hautpsächlich aus sozialen Motiven macht. Wieso? Weil ich aus dem persönlichen Umfeld eben solche Menschen kenne. Ist die Basis die gesamt Institution? Ist unsere Kirche wirklich nur assozial in allen Belangen?
Ihr habt ja recht, das rechtfertigt weder die kirchliche Geschichte, noch die aktuellen Vorfälle. Alles was ich mir wünschen würde ist, dass Du Dich mal ein bischen mehr in andere Menschen hineinversetzt. Wie sonst, willst Du den anderen verstehen, wenn Du so viele Voruteile hast und diese auslebst? Ehrlich, ganz unabhängig von Dir, manche Aussagen hier sind in letzer Zeit total krass und da fragt man sich wirklich, woher dieser ganze Hass und die Intoleranz kommt?
In diesem Sinne...ich gehe jetzt futtern....hab hunger...hoffe, Du bist jetzt mit meiner Antwort zufrieden und verstehst mich ein bissl besser...
Grüßle
S.
Es heißt ja: liebe deinen Nächsten wie dich Selbst. ...
... Ich kann hier nur detailliert für die bayerische evangelische Landeskirche Fakten nennen. Wobei ich stark annehme, bei der Einkommensteuerpflicht und daraus abgeleitet der Kirchensteuerpflicht sind alle gleich, also ja.
Krankenversicherung wird ebenfalls gezahlt, genauso wie Rentenversicherung.
Ein Akademiker wird natürlich im Vergleich zum Bundesdurchschnitt immer besser verdienen. Insofern ist die Vergleichsgruppe falsch gewählt, mann muss ein Pfarrergehalt daher mit dem von vergleichbaren akademischen Hochschulstudienabschlüssen vergleichen. Und z.B. auch damit, wenn ein Theologe in der freien Wirtschaft arbeiten würden.
Wenn ich das muss, dann ist "Pfarrersein" halt ein ganz normaler Beruf. und der Mensch dahinter ein ganz normaler Studierter mit Beamtenstatus in schwarzer Berufskleidung.
Mich erschreckt das irgendwie, stimmte doch da mein Gefühl mit der Realität bislang gar nicht gut überein.
Zitat daraus: "erzählt das Buch Gott hat hohe Nebenkosten eine Geschichte, die sich als Parabel versteht auf das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Deutschland. Der Fall zeigt exemplarisch auf, welche Sonderrolle die Kirche in Deutschland hat – mit allen Folgen.
... man denkt sich nach der Lektüre schon: Allzu weit her ist es mit der Trennung von Kirche und Staat in diesem Lande in der Tat nicht. "
Als Pfarrer in der bayerischen evangelischen Landeskirche zahlt man in die gesetzliche Rentenversicherung und erhält seine Rente auch von der BfA/Deutschen Rentenversicherung. Ich bin hier "vermutlich" relativ nahe an der "Quelle zum Wissen"...
Andere Landeskirchen bzw. die katholische Kirche kann hier andere Regelungen vorsehen, jedoch wird ein Pfarrer immer finanziell von seinem Gehalt etwas aufwenden müssen, um aus einem Rententopf später Geld zu erhalten. Insofern ist er hier nicht bevorteilt.
Ich würde die Bezahlung von (ev.)Pfarrern als angemessen bezeichnen, wenn es rein um einen monetären Vergleich geht muss man jedoch z.B. die wöchentliche Arbeitszeit ebenso berücksichtigen.