Der Räuber erzählt die Geschichte eines vielseitig begabten Mannes: Johann Rettenberger, erfolgreicher Marathonläufer und Serienbankräuber. Er ist ein Getriebener, ein Einzelgänger, ein vollkommen verschlossener Mann, der immer in Bewegung sein muss. Menschliche Nähe kann er nicht zulassen. Nüchtern und präzise misst er Herzfrequenz, Belastung, Ausdauer und Effektivität - bei Trainingsläufen ebenso wie bei den Banküberfällen, von denen er, aberwitzig maskiert und mit einer Pumpgun bewaffnet vor der Polizei flüchtet. Er lebt unentdeckt mit seiner Freundin Erika in Wien, zieht immer wieder aus, leidenschaftlich und gierig nach dem Trip, der Bewegung und der Schönheit des Raubzugs, bis zu dreimal an einem Tag. Als er entdeckt wird, tragen ihn seine Beine vor einem gewaltigen Polizeiaufmarsch davon. Einer wie er kann kein Ziel haben: Reine, beständige Bewegung ist der Zustand, auf den der Räuber zuläuft. Weiter, immer weiter führt ihn seine Flucht, an ein Ankommen ist nicht zu denken