Zwischen Schwimmen und Synchronschwimmen sehe ich aber dennoch Unterschiede:
Beim Synchronschwimmen geht es darum, die Position zu halten bzw. auf der Stelle die Position zu ändern.
Beim Schwimmen muss ich eine Geschwindigkeit halten bzw. über kurze Phasen beschleunigen, da zwischend en Armzügen geg. eine kleine Pause ist, in der die Geschwindigkeit abfällt. Der Wasserwiderstand, der den Schwimmer bremst, dürfte beim Synchronschwimmen eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Meine Geschwindigkeit ergibt sich dabei grob gesagt aus der Zugfrequenz, der Zuglänge und der Effektivität des Armzugs. Klar kann ich durch eine Steigerung der Frequenz schneller werden. Aber irgendwann hab' ich meine maximale Frequenz erreicht. Aus meiner Erfahrung brauch ich aber bei einer hohen Frequenz deutlich mehr Sauerstoff, weil ich die Arme ständig beschleunigen und abbremsen muss.
Gibt
hier ein paar interessante Ansätze dazu, u.a. Vom Trainer von Klim und Popov, beide ja keine schlechten Schwimmer (ca. Mitte des Artikels).
Grob gesagt ist er der Ansicht, dass eine Vergrößerung der Zuglänge effektiver ist und eine Steigerung der Frequenz dagegen mehr Energie verbraucht.
Nichtsdestotrotz haben die Synchronschwimmer sicher ein sehr sehr gutes Wassergefühl, was ihnen erlaubt, mit minimalen Bewegungen auszukommen. wenn man genau hinschaut sind die Bewegungen z.T. zwar schnell, aber nicht hektisch. Man kann sich also beim Synchronschwimmewn sicher die eine oder andere Technikübung abschauen ;-)
Der Vergleich mit der Radübersetzung hinkt denke ich aus dem Grund, dass er voraussetzt, dass die Kraftübertragung unabhängig von der Frequenz über die Zuglänge gleich ist und die zurückgelegte Schwimmstrecke proportional zur Strecke ist, die der Arm zurücklegt. Beim Radfahren mag das so sein.
Der langsam ziehende Schwimmer hat aber Gleitphasen, in denen er ohne Krafteinsatz auch Strecke macht. Zudem muss beim Schwimmen der Druck auf der Hand/dem Arm erst aufgebaut werden. Ich kann also nicht die gesamte Armzuglänge als Strecke annehmen, über die eine gleichmäßige Kraftübertragung auf's Wasser erfolgt. Beim kurzen Zügen muss ich den Druck bei jedem Zug neu aufbauen. Zuglänge, die mir verloren geht. Bei einem langem Armzug kann ich über einen längeren Weg von dem einmal aufgebauten Druck profitieren.
Matthias