Vorab:
Ich gebe zu, den Thread nicht komplett gelesen zu haben, könnte also sein, daß ich nix Neues sage (was ja nix Neues wäre... )
Wenn ich an meine Anfänge in 2002 denke, als ich mich mit Hottenrott & Co in die Trainingsmethodik einzuarbeiten begann, fand ich das Triathlon-Training reichlich kompliziert - allerdings hatte ich davor auch keinerlei anderen Sport, geschweige denn Leistungssport gemacht, so daß ich da keinen Vergleich hatte.
Darum hatte ich mich nach ein paar Monaten davon gelöst und Training nach meinen Vorstellungen gemacht, was prinzipiell auch ganz gut ging.
Und als es dann mit Tabata und Crossfit begann, habe ich gemerkt, daß das etwas ist, was mir vor allem viel Spaß macht und mich trainingstechnisch weiterbringt.
Daß damit mein Training komplizierter geworden ist, kann ich nicht behaupten, es ist variabler, vielseitiger und "opportunistischer" geworden.
Letzteres in dem Sinn, daß ich früher bei schlechtem Wetter zwischen meinen Trainingsvorgaben und meiner Anfälligkeit für sofortigen Tod durch Erkältung hin- und hergerissen war - heute habe ich ein paar Übungen an der Hand, die einen ähnlichen Trainingseffekt haben, aber inhouse gemacht werden können.
In a nut shell:
"Modern" ist mE nur kompliziert, wenn man daraus einen sklavisch zu verfolgenden Plan macht, wenn man es als Vergrößerung der Möglichkeiten sieht, mit denen man ein Ziel erreichen kann, die man fallweise einsetzt, ist "modern" sogar eine enorme Vereinfachung des Trainingslebens, da man im Kopf lockerer wird, wenn man bestimmte Einheiten nicht durchzieht, dafür aber Alternativen zur Hand hat (die sicherlich nicht 100% den gleichen Effekt erfüllen, aber einen idealen Kompromiß darstellen).
Ja, aber gerade im Hinblick auf ausgefeilte komplizierte Pläne usw. ja eben auch immer wieder zu finden. Selber Denken und ggf. sogar noch Verantwortung übernehmen? Wo kämen wir denn da hin?
Wobei in diesem Fall "Verantwortung" für seine eigenen Fehler in der Vorbereitung zu übernehmen ja nicht wirklich schwer sein sollte. Denn es hängt ja nix Größeres davon hab. Es ist letztlich nur ein popeliges Ergebnis beim Sport, das lediglich einen selbst betrifft und niemanden anders. Von daher isses umso lächerlicher, danach evtl. nicht zugeben zu können, dass man sich in irgendeiner Weise verschätzt hat oder Fehler gemacht hat.
Man darf sich nicht täuschen: Auch etwas vermeintlich ganz simples wie ein Tempodauerlauf eines guten Marathonläufers ist ein komplexes Ding. Dauer, Tempowahl auf wenige Sekunden genau, Vorbelastungen durch die Trainingswoche, Platzierung im Wochen- und Saisonplan, zunehmende Dauer des TDL vor einem Wettkampf, Ernährung vor- und nachher usw. Ein erfahrener Läufer macht das aus dem Effeff, trotzdem ist sein konkretes Vorgehen eine komplexe Sache, die man nicht unterschätzen darf.
Grüße,
Arne
Du machst jetzt eine komplexe Sache daraus. Man kann letztendlich alles kompliziert machen oder beschreiben. Man kann auch beim täglichen Treppensteigen in den 3. Stock an Laktat und Puls denken oder einfach die Treppe hoch gehen.
Lange Läufe, Tempoläufe, Dauerläufe, Intervalltraining waren zuerst da: Frühe Läufer haben herausgefunden, dass sich diese paar Trainingsarten meist bewähren und gaben ihnen diese Namen. Im Grunde sind das simple Dinge. Das ist nun schon lange her. Neue Generationen von Sportlern und Trainern beschreiben oder umschreiben diese Dinge nun teilweise kompliziert, hängen noch allerhand unnützes Zeug dran, um ihre eigene Handschrift zu hinterlassen, so dass am Ende keiner mehr kapiert, um was es letztendlich geht und das dahinter völlig einfache Dinge stecken. So entstehen dann im Laufe der Zeit immer komplizierter Methoden und hochkomplexe Trainingspläne, die verwirrte und unsichere Sportler hinterlassen.
Denn es hängt ja nix Größeres davon hab. Es ist letztlich nur ein popeliges Ergebnis beim Sport, das lediglich einen selbst betrifft und niemanden anders. Von daher isses umso lächerlicher, danach evtl. nicht zugeben zu können, dass man sich in irgendeiner Weise verschätzt hat oder Fehler gemacht hat.
Lange Läufe, Tempoläufe, Dauerläufe, Intervalltraining waren zuerst da: Frühe Läufer haben herausgefunden, dass sich diese paar Trainingsarten meist bewähren und gaben ihnen diese Namen. Im Grunde sind das simple Dinge. Das ist nun schon lange her. Neue Generationen von Sportlern und Trainern beschreiben oder umschreiben diese Dinge nun teilweise kompliziert, hängen noch allerhand unnützes Zeug dran, um ihre eigene Handschrift zu hinterlassen, so dass am Ende keiner mehr kapiert, um was es letztendlich geht und das dahinter völlig einfache Dinge stecken. So entstehen dann im Laufe der Zeit immer komplizierter Methoden und hochkomplexe Trainingspläne, die verwirrte und unsichere Sportler hinterlassen.
Du bereitest dich monatelang auf einen Ironman/Marathon vor und dann geht´s um nichts? Warum trainierst du überhaupt für den IM Lanzarote? Kannst ja auch so auf Lanza 200km durch die Botanik radeln und danach noch ein bißchen an der Uferpromenade joggen?
Es ist letztlich nur ein popeliges Ergebnis beim Sport, das lediglich einen selbst betrifft und niemanden anders. Von daher isses umso lächerlicher, danach evtl. nicht zugeben zu können, dass man sich in irgendeiner Weise verschätzt hat oder Fehler gemacht hat.
Verschiedenen Menschen bedeutet der Sport halt unterschiedlich viel. Meine Ergebnisse sind jedenfalls nicht "popelig"
Zugeben zu müssen, ein Anderer (mit ähnlichen Voraussetzungen, Alter, Geschlecht, Erfahrung) hat mit dem gleichem Aufwand - oder gar weniger - mehr erreicht, fällt wohl niemandem leicht. Denn dann hat man sich ja offensichtlich blöd angestellt beim Trainieren, war zum Beispiel nicht hart genug zu sich selbst usw. Da sehe ich eine große Motivation für das beliebte Tiefstapeln beim Training: Ich war immer verletzt, hab überhaupt nicht richtig trainieren können usw.