Lance ist moralisch gesehen wahrscheinlich keinen Deut besser oder schlechter als die anderen Heroen des Radsports von Fausto Coppi über Anquetil, Merckx, Hinault bis Indurain - die haben sich das was ihnen zu ihrer Zeit zur Verfügung stand ebenso reingezogen und die meisten kein Wort der Reue darüber verloren. Trotzdem darf der Franzose zb bei jeder Siegerehrung der Tour den Grüßonkel spielen. Da könnte man doch mindestens ebenso kotzen.... Wenn's also danach geht, dann darf man sich im Radsport (zumindest dem der Vergangenheit) keinerlei Heroen zwecks Verehrung aussuchen. Nur auf Armstrong rumzuhacken, als wäre er der Einzige der sich gedopt hat, find ich daher reichlich fragwürdig, zumal auch seine Konkurrenten keinen Strich besser waren. So gehen verdient Jan Ullrich's Aussage, dass er nie jemanden betrogen hätte, schon wieder Beachtung.
Die Meinung ist zwar weit verbreitet, dass der gesamte Profiradsport verseucht ist / war, aber ich halte das für falsch. Der Durchseuchungsgrad war zwar enorm, aber zwischen den vielen schwarzen gab es auch einige weiße Schafe.
Gegen Greg Lemond z.B. sind mir keinerlei Dopinganschudigungen oder auch nur Gerüchte bekannt. Im Gegenteil hat er sich jede Menege Ärger damit eingehandelt, dass er frühzeitig öffentlich Armstrongs Doping angeprangert hat.
Und etliche andere saubere (Ex-)Fahrer kennt man nur deswegen nicht, weil sie von Dopern verdrängt wurden.
Lance ist moralisch gesehen wahrscheinlich keinen Deut besser oder schlechter als die anderen Heroen des Radsports von Fausto Coppi über Anquetil, Merckx, Hinault bis Indurain
Das ist natürlich richtig, aber ich halte es da mit den Juristen: keine Gleichheit im Unrecht.
Lancens extremer Höhenflug basierte auf Betrug, der Absturz ist dementsprechend. Ich finds gut.
__________________ Rule #56 // Espresso or macchiato only.
Und etliche andere saubere (Ex-)Fahrer kennt man nur deswegen nicht, weil sie von Dopern verdrängt wurden.
Das ist dann wahrscheinlich auch der Grund, warum diese möglicherweise sauberen Fahrer halt über die Rolle des Wasserrtägers nie hinausgekommen sind. Das mag ich auch gar nicht in Frage stellen, dass es solche ehrlichen Fahrer gegeben hat und gibt.
Ob Lemond gedopt hat oder nicht wird immer im Unklaren bleiben. So sympathisch er als Mensch ist, ich lege auch für ihn keine Hand ins Feuer - sein Konkurrent Pedro Delgado, der ähnlich flott unterwegs war, wurde jedenfalls seinerzeit mal bei der Tour erwischt und sogar bestraft - da kann ich mich noch dran erinnern. Ich bezweifle aber, dass irgendeiner der Tour-Sieger vor der Zeit strenger und systemathischer Kontrollen wirklich sauber war.
Millionen von Kindern machen jetzt nicht mehr Radsport weil die Vorbilder fehlen. Bitte nicht mit der Vorbildwirkung diskutieren. Kinder interessieren sich nicht für Drogen. Stattdessen sehen jetzt viele von denen mehr fern.
Paßt doch. Da sehen sie dann solche Helden wie Contador und können den als Vorbild nehmen...
Zitat:
Vielen zehntausend krebskranken fehlt jetzt die Leitfigur. Die interessieren sich auch nicht für den Stoff, sondern nur für die Geschichte das man ÜBERLEBEN kann.
Und was hat das mit Radsport zu tun? Nix. Die Stiftung gibt's noch, seine Überlebensgeschichte gibt's noch. Was fehlt jetzt also?
Zitat:
Und mir fehlt meine Tour mit übermeschlichen Leistungen die ich ungläubig staunend, wirder besseren WIssen bewundern kann. Die Show ist vorbei und ich kann nichts Gutes daran finden.
Ok, das ist blöd aber keine Sorge, da kommt bald der nächste Übermensch.
Zitat:
Zitat von flaix
Mir ist ein drogenabhängiger Lance auf dem Bike lieber als ein DSDS Wicht. Ist das wirklich abgefucked?
IMHO: ja. (Sorry...)
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Mich interessiert zum Titelthema dieses Freds eigentlich nur Eines:
Nopogo hat sich wegen Lance etxra in Nizza angemeldet und seine Jahresplanung umgeworfen, um dort unter der Livestrong-Flagge zu segeln.
Auf Hawaii isser mit nem Livestrong-Banner ins Ziel gelaufen.
Sicherlich iss das in Amiland bekannter als 'Kinderkrebshilfe Frankfurt', aber ich stell mir persönlich (und zwar an jedem Tag, an dem der Sumpf um Armstrong tiefer wird, mehr )die Frage, ob er nicht ne gewisse Strahlkraft befürchtet, die auf ihn als jemand, der den Krebs zweimal besiegt hat, ein, hm, ich sag mal 'ungutes Licht' werfen könnte.
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
flaix, ich bitte Dich. Armstrong als Vorbild? Das geht dann wohl doch etwas zu weit. So abgefuckt sind wir doch noch nicht, hoffe ich.
Grüße,
Arne
Hinsichtlich Ausrichtung/Fokussierung auf die Tour über Jahre. Trainingsmethodik, Ernährung können/sollten sich einige Profissportler - nicht nur im Triahtlon/Radsport - vielleicht die eine oder andere Scheibe abschneiden.