Naja, er trainiert grob nach dem 18h-Plan und hat es als Späteinsteiger in der Ü40 jetzt zweimal hintereinander nach Hawaii geschafft, mit Laufzeiten um 3:15h. Das sehe ich jetzt nicht als Beleg dafür, dass Umfänge nichts bringen. Eher im Gegenteil.
Deine Leistungen sind IMO durchaus respektabel, aber ich sehe keinen Grund, warum Du nicht schneller werden solltest, wenn Du mehr trainierst. Dass Du dafür keine Zeit zu haben scheinst, ändert ja nichts am grundsätzlichen Zusammenhang von Trainingsumfang und Ausdauer. Oder verstehe ich Dich falsch?
Arne
Dass die Umfänge ihm nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben hat er selbst gesagt.
Ich denke auch dass ich schneller werden würde wenn ich meine Umfänge erhöhen würde. Da ich das Zeitbudget dafür nicht habe, suche ich nach einem anderen Weg und habe ihn für mich auch gefunden. Noch schneller wirds vermutlich mit "durchdacht und umfangreich". Was ich nicht gutheisse ist der Tenor "schneller wirds nur über Umfänge".
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Grüße
Tri-K
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slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
ich fühle mir nicht zu nahe getreten, keine Sorge ...
12,5h, insbesondere aber das Finishen an sich in 2005 werte ich für mich als Erfolg, weil Triathlonlangdistanz bis dahin für mich fast "unvorstellbar" war. bis dato war ich überhaupt kein Triathlet, sondern ein ehemaliger Handballer, gut besonders in der 3. Halbzeit, der bis 2003 incl. ca. 15 Jahre lang nur noch gelegentlichen Freizeitsport gemacht hat. Auch mal monatelang gar nichts.
bei Steigerungen von 6,5h auf 8,5h und nun geplant von 8,5h auf ca. 9h würde ich kaum von einer Erhöhung der Umfänge sprechen. Das Training ist und bleibt alles andere als umfangsorientiert, Trainingszeiten Laufen, Rad und Swim bleiben unverändert, die zusätzliche Zeit (30min) geht auf Punkte wie Flexibilität, Kraft, Stabi, was ich unter Qualität verbuchen würde. "Wer vorne mitmischen will muss das ganze Paket schnüren" sagte mal der Ungerman. Von "vorne" bin ich weit entfernt, aber Lücken auszufüllen bringt vermutlich mehr Fortschritt als Stärken noch weiter zu betonen, "abnehmender Grenznutzen". Mein Vereinkollege (kennst du auch, Hawaiistarter, der der AndiB den Schwimmanzug geliehen hat) meinte jedenfalls, seine ganzen Umfänge hätten ihm unter dem Strich nicht den gewünschten Ertrag gebracht.
Anlass für meinen ersten Post war dein Satz, 10h für die Langdistanz wäre unglaublich wenig und sozusagen ein krasser Sonderfall. Ich erzähle unserem Vereinsnachwuchs, dass man mit ca. 6h/Woche sehr sehr viel erreichen kann, zB ein LD Finish, wenn man sich ein bisschen schlau anstellt. Von Ansätzen wie "unter soundsoviel Stunden / Woche geht auf LD gar nichts" halte ich nicht viel. Wenn das Ziel natürlich Quali oder AK-Podium oder ähnliches heisst siehts ggf. leicht anders aus, wenn auch aus meiner Sicht nicht dramatisch anders. Aber für die ersten Schritte auch auf LD muss sich keiner totmachen, mit meinen 8,5h war ich 2010 in 10:36 ca. auf Platz 400, das ist bei 2000 Startern um die Top20%. Für mich ganz klar ein Erfolg!
Mein Fazit: Es geht sehr gut auch ohne große Umfänge, selbst wenn man keinen Mega-Sporthintergrund hat.
EDIT: Für Einsteiger und Fortgeschrittene steht mein Beispiel für "Erfolg" ohne große Umfänge, für Profis möglicherweise das Beispiel von Pete Jacobs (falls seine Fassade das richtige Bild vermittelt), fehlt noch ein Beispiel für Leistungs-AKler. (Aussagekraft natürlich immer bei allen 4 Beispielen entsprechend n=1, aber eben nicht 'unmöglich'). Wobei "keine großen Umfänge" immer im Vergleich mit der Peer-Group zu sehen ist.
Also fetter Respekt! Mit so wenig Training 10:36h - wie geht das?
Ich sag mal du hast einfach Talent. Früher mal Leistungssport gemacht oder so was?
Mich würde wirklich mal interessieren wie und was du trainiert hast.
Poste doch mal so eine typische Trainingswoche z.B. vom Mai, wenn du FFM gemacht hast sind die Umfange ja da besonders hoch.
Ähh Sorry ist schon fast OT, wollte nicht vom Thema abkommen.
Gruß Frank
Naja, er trainiert grob nach dem 18h-Plan und hat es als Späteinsteiger in der Ü40 jetzt zweimal hintereinander nach Hawaii geschafft, mit Laufzeiten um 3:15h. Das sehe ich jetzt nicht als Beleg dafür, dass Umfänge nichts bringen. Eher im Gegenteil.
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Arne
Ich habe mir vor 2 Wochen einen "Ausflug" zur DM im Ultramarathon gegönnt (habe aber selbst nur am "Bambinilauf" über 50 km teilgenommen....) und für mich interessante Erkenntnisse gewonnen:
Das Training für die 100km-Distanz hat offenbar eine sehr starke Differenzierung über die Wochenkilometer.
Ein Teil der Läufer trainiert Umfänge mit bis zu 250km/Woche.
Eine weiterer Teil der Läufer trainiert einen Durchschnitt von etwa 80km/Woche.
Dazwischen scheint es nicht viel zu geben.
Beide Läufergruppen waren in der Performance etwa gleich stark, mit einem gewissen Vorteil für die 80er (diese Gruppe stellte die Bestplazierten).
Möglicherweise liegt diese starke Differenzierung aber auch daran, dass für einige der Teilnehmer die 100km auch nur eine Unterdistanz gegenüber deren "Kernkompetenz" 12- und 24-Stunden-Läufen waren (250+ km), für die diese Läufer mit den hohen Umfängen möglichwerweise trainieren (Details hierzu habe ich leider nicht in Erfahrung bringen können....)
Gewonnen wurden die 100km übrigens mit einer Pace von 4:05 min/km -- Nächstes Jahr will ich das mal auf die 5km antesten...
Poste doch mal so eine typische Trainingswoche z.B. vom Mai, wenn du FFM gemacht hast sind die Umfange ja da besonders hoch.
das Thema hier ist ja, was wir von PeteJ lernen können. Da es von Greg Welch auch ähnliche Zitate gibt zum Trainingsumfang und insbesondere der Häufigkeit von langen Radausfahrten (die ja besonders viel Zeit ergo Umfang erfordern), tendiere ich dazu die Aussagen von Jacobs durchaus ernst zu nehmen. Immer iom Vergleich mit den Profikollegen
(Ich besorg auch gerne mal meine angefragten Beispieldaten, hab die jetzt aber nicht hier)
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Grüße
Tri-K
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das Thema hier ist ja, was wir von PeteJ lernen können. Da es von Greg Welch auch ähnliche Zitate gibt zum Trainingsumfang und insbesondere der Häufigkeit von langen Radausfahrten (die ja besonders viel Zeit ergo Umfang erfordern), tendiere ich dazu die Aussagen von Jacobs durchaus ernst zu nehmen. Immer iom Vergleich mit den Profikollegen
(Ich besorg auch gerne mal meine angefragten Beispieldaten, hab die jetzt aber nicht hier)
Ich weiß wäre OT. Mache doch mal einen eigenen Fred auf der könnte z.B heißen" Weniger ist mehr" oder " was man mit 9h Training auf der LD erreichen kann".
Da es von Greg Welch auch ähnliche Zitate gibt zum Trainingsumfang und insbesondere der Häufigkeit von langen Radausfahrten (die ja besonders viel Zeit ergo Umfang erfordern), tendiere ich dazu die Aussagen von Jacobs durchaus ernst zu nehmen
Warum? Weiß dir in den Kram passt? (Nicht böse gemeint) Gibt es nicht mindestens auch von zwei Sportlern die schneller als du sind, die aber vergleichbarer mit dir sind als die beiden Hawaii Sieger, gegenteilige Aussagen?
Im Grunde ist es auf der LD in deiner Klasse in Nuancen egal was du machst, sofern du die Basics drauf hast. Die Endzeit wird dominant beim Laufen gemacht. In deiner Liga sind Hitzeresistenz und Ernährungstoleranz dermaßen kritisch, dass die dir schnell mal ne Stunde oder mehr einschenken können. Es spielt keine Rolle ob du n paar Minuten schneller schwimmst oder radelst, wenn du auf der Laufstrecke gehen musst, weil Hitze oder Ernährung (oder ein KA Problem oder ganz was anderes) dir einen Strich durch die Rechnung machen. Vorausgesetzt du hast die Distanz drauf natürlich.
Will sagen: Vor allem eine gute Ernährungsstdategie bei verschiedenen Wetterbedingungen verhilft dir viel mehr zu einer Leistungssteigerung als die letzte Optimierung des Trainingsplans oder gar die Kopie von Strategien der Profis.
Dann sollte man wie gesagt die Basics drauf haben, etwaige Krampfneigungen im Griff haben und unverletzt an der Startlinie stehen.
Aber das scheint bei dir ja eh der Fall zu sein und das Qualität wichtig ist, bestreitet keiner. Viele Wege führen nach Rom
Warum? Weiß dir in den Kram passt? (Nicht böse gemeint) Gibt es nicht mindestens auch von zwei Sportlern die schneller als du sind, die aber vergleichbarer mit dir sind als die beiden Hawaii Sieger, gegenteilige Aussagen?
Im Grunde ist es auf der LD in deiner Klasse in Nuancen egal was du machst, sofern du die Basics drauf hast. Die Endzeit wird dominant beim Laufen gemacht. In deiner Liga sind Hitzeresistenz und Ernährungstoleranz dermaßen kritisch, dass die dir schnell mal ne Stunde oder mehr einschenken können. Es spielt keine Rolle ob du n paar Minuten schneller schwimmst oder radelst, wenn du auf der Laufstrecke gehen musst, weil Hitze oder Ernährung (oder ein KA Problem oder ganz was anderes) dir einen Strich durch die Rechnung machen. Vorausgesetzt du hast die Distanz drauf natürlich.
Will sagen: Vor allem eine gute Ernährungsstdategie bei verschiedenen Wetterbedingungen verhilft dir viel mehr zu einer Leistungssteigerung als die letzte Optimierung des Trainingsplans oder gar die Kopie von Strategien der Profis.
Dann sollte man wie gesagt die Basics drauf haben, etwaige Krampfneigungen im Griff haben und unverletzt an der Startlinie stehen.
Aber das scheint bei dir ja eh der Fall zu sein und das Qualität wichtig ist, bestreitet keiner. Viele Wege führen nach Rom
Full ack! Danke!
Nk
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Was wir von PJ lernen können? Vielleicht hilft ein Blick auf seine Rede im Rahmen des Post-race-Dinners weiter. Ich finde den letzten Satz bemerkenswert
“I race with love. That was the mantra that I held on race day […] To remind me that it’s not a bad thing to be hurting. That I’m here because I want to hurt, I enjoy the pain, I enjoy the challenge, I enjoy finding more out about myself. As we all do, as IRONMAN athletes, that what we’re here for.”
[…]
“Before I knew it I was leading the race up to Hawi and I’m smiling to myself. I thought ‘I’m not a bike rider I’m a runner, I don’t lead the bike race, what’s going on?’ So that gave me more confidence and I kept pushing.”
[…]
“I took my vitamins, I ate my vegetables, I slept when I was tired, and took plenty of naps. And I ate a lot. I think a lot of people come here a bit too skinny. I ate as much as I could the last two weeks.”
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Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden.