Darum die eigentliche Frage: macht es nun in den 10h mehr Sinn 35 Schnitt statt 30 Schnitt zu fahren?
Bezogen auf den Fredtitel und dem Ergebnis, dass P.J. es auch mal locker angeht, müsste deine Frage (i.m.A.) so lauten:
Macht es Sinn, als Agegrouper bei einem vorhandenen Zeitbudget von 10h auch mal nur 9h zu trainieren, um schneller zu werden.
Dass bei der max. Ausschöpfung des vorhandenen Zeitbudgets auch qualitative Einheiten nötig sind, ist doch unbestritten.
Die entscheidende Frage lautet also: Wird man schneller, wenn man sein Zeitbudget nicht maximal ausschöpft? Und nicht: Wird man schneller, wenn man sein Budget individuell gestaltet?
Und so gesehen hat Arne recht. Als Agegruper wirst du nicht schneller, wenn du weniger machst, obwohl du mehr machen könntest.
Ohne jetzt auf lockerbaumeln Bezug zu nehmen: Meistens stellt man bei Leuten, die mit sehr wenig Training sehr gute Ergebnisse erzielen, fest, dass sie das ein- oder andere Trainingslager nicht mit einrechnen, die faule Zeit der Offseason mit einbeziehen, Stundenzahlen schönrechnen, die "locker geschaffte Quali" mit Müh und Not und viel Glück erreicht haben, viele Lebenskilometer haben, großes Talent haben, im Rennen gelutscht haben.
Hm, ich habe diesen Sport 2002 mit 34 Jahren OHNE jegliche Lebenskilometer davor in irgendeiner Sportart angefangen und habe bis 2006 im Schnitt garantiert nicht mehr als 10-12h trainiert.
Danach konnte und kann ich aus privaten Gründen nicht mehr "so viel" trainieren, so daß ich inzwischen bei 4-7h pro Woche angelangt bin (und zwar nicht so wie von Dir oben "unterstellt").
Trotzdem habe ich meine besten Ergebnisse in den letzten Jahren erreicht, vor allem auch, weil ich die Qualität enorm verändert habe (und dabei konnte ich eben nicht auf viele Lebenskilometer zurückgreifen).
Nebenbei hat es (und hätte danach) relativ problemlos für Hawaii gereicht, was ja für den Normalo das Maximalziel ist.
Damit sind wir bei dem Punkt, den ich schon seit Jahren versuche klarzumachen:
Bis zu einem gewissen Stundenbudget ist die Qualität entscheidend, um ein Ziel zu erreichen.
Hat man alle Zeit der Welt, ändert sich das fundamental, denn dann erlangt man Qualität nur durch Quantität, um es mal überspitzt zu formulieren (denn natürlich haben die Profis in ihren Einheiten ein hohes Maß an Qualität).
Ohne jetzt auf lockerbaumeln Bezug zu nehmen: Meistens stellt man bei Leuten, die mit sehr wenig Training sehr gute Ergebnisse erzielen, fest, dass sie das ein- oder andere Trainingslager nicht mit einrechnen, die faule Zeit der Offseason mit einbeziehen, Stundenzahlen schönrechnen, die "locker geschaffte Quali" mit Müh und Not und viel Glück erreicht haben, viele Lebenskilometer haben, großes Talent haben, im Rennen gelutscht haben.
Wunder sind selten.
Grüße,
Arne
Im Laufe der Jahrzehnte habe ich auch den einen oder anderen Athleten kennen gelernt, der mir während seiner aktiven Zeit erzählte, dass er kaum was trainiert, ständig krank und verletzt ist, das alles sowieso ganz locker sieht und alles andere als Triathlon natürlich wichtiger ist. Und ein paar Jahre später erfahre ich von dem gleichen Sportler, der mittlerweile in "Rente" ist, was damals wirklich gelaufen ist und das es nichts gab ausser Triathlon.
Wir sollte bei PJ auch die Ernährung und das Material berücksichtigen, nicht immer nur das Training. Als ob es daran liegen würde...
@Raimund: Dein erster Satz gefällt mir! Und es gibt in der Tat Details, die ein Profi auch von einem Agegrouper lernen kann. Ganz besonders wurde uns das klar als wir vom Kienles Ventil Malheur gehört haben. Genau das Szenario haben wir bei Shangri-La vor ihrer ersten LD durchgespielt, mit dem Ergebnis, das wir Ventilverlängerungen von Conti gekauft haben, bei denen das Ventil eben doch oben drauf sitzt anstatt der originalen Zipps...
Sei es drum, was können wir von Andi Raelert lernen? Was von Sonja Tjasich?
Die Frage ist so obsolet wie Fragen nach Fahrtipps von Schumacher, Vettel & Co.
... und das vor allem, weil die Konkurrenz werder den richtigen Beutel in T1 greifen konnte noch in der Lage war nen Schlauch zu wechseln...
Aus diesen Malheuren kann man vor allem lernen...
Abgesehen davon: Woher wollt ihr alle so genau wissen, wie es in P.J. drinnen ausschaut, wenn ihr über seine äußerliche "Lockerheit" redet? Wer weiß - vielleicht ist er einfach ein begnadeter Pokerspieler und täuscht mit der zur Schau getragenen Lockerheit über seine Verbissenheit und seinen Ergeiz hinweg um seine Konkurrenz zu bluffen? Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass jemand in Hawaii gewinnen kann, der alles sehr easy nimmt. Für mich ist das das typische Show der Australier (siehe auch Macca) die gerne mal nach außen hin die desinteressierte, coole Sau spielen, aber wenn sie mit sich alleine sind knallhart und kompromisslos zu sich selbst sind - und zu den anderen dann, wenns um die Wurst geht: Im Wettkampf. Wir Deutsche nehmen uns selbst und andere nur Ersnt, wenn wir Verbissenheit udn Ergeiz regelrecht zur Schau stellen - das widerspricht eben der australischen Mentalität - für mich sind Leute wie P.J. aber kein Jota weniger focusiert und ergeizig wie alle anderen. Möglicherweise sogar - drum sind sie so erfolgreich - sogar mehr.
Geändert von pinkpoison (18.10.2012 um 12:59 Uhr).