Hmm, eines meiner Lieblingsthemen.
Wenn Du immer auf Deine muskulären Glykogenspeicher vertrauen möchtest, dann kommst Du bei tria-Training gerade in der Hochtrainingsphase schnell an Deine Grenzen. denn neben Deinem täglichen Grundumsatz an KH (Dein Hirn zB brennt nur auf Zucker) gibt es noch andere Zuckerverbraucher. Will heissen, Du ziehst eine 18-25h Trainingswoche durch mit, sagen wir mal pimaldaumen 600 kcal/h, dann sind wir bei 11-15.000 Kcal/Woche nur über den sport, dazu noch pimaldaumen 2000kcal Grundumsatz/Tag (hast ja schliesslich mehr muskeln=mehr Grundumsatz), dann bist Du bei bis zu 29.000kcal/Woche. Machmal die Hälfte ueber den FSW bleiben noch 14.000kacal - das sind 3.4 kg KH/Woche reine KH im Verbrauch entspricht ca.500g/tag. Jetzt versuche mal, Deine 5h Touren schön auf wasser zu fahren und dann jeden Tag 500g Kh nachzufuttern (und dann hast DU noch nix anderes gegessen). Und dann musst Du noch Deine Glykogenspeicher wieder auffüllen, was bei leeren Speichern in einem 12-24h Fenster geschieht.
Das ist jetzt nur aus dem Bauch raus gerechnet.
Es ist mit Sicherheit richtig, wenn der reine Radfahrer, der 3x die Woche auf dem Bock sitzt und am WE seine lange Radtour macht, den FSW mit "Nur-Wasser" Training voranbringen könnte. Trifft aber bei uns nicht zu ! Selbiges gilt IMHo für die Marathon-Aspiranten mit 4-5 Einheiten/Woche und einem langen Lauf.
Der wichtigste Faktor beim FSW-Training ist der Pulsbereich: (unteres) GA1 und dann kommt auch ken Bedarf auf, mehr KH zu verbrennen als gerade nötig.
Zur Kritik an HaFus einwand mit dem Citrat-Cyclus (Stichwort Hungerast). Der Citrat-Cyclus ist eine Konstante in der Stoffwechsel-Biochemie, die kann auch nicht durch noch soviele Trainingsweisheiten geändert werden: Ohne Zucker kein Citratcyclus.
zu den in Deinem Post genannten Autoren:
Prof. Dr. med. Georg Neumann studierte Humanmedizin, promovierte und habilitierte zu leistungsphysiologischen Themen. Er ist Facharzt für Sportmedizin und arbeitet jetzt am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig.
PD Dr. paed. Arndt Pfützner studierte Sport und promovierte zum Doktor der Pädagogik. Er habilitierte mit einer Arbeit zur Theorie und Methodik des Skilauftrainings am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT).
Dr. med. Anneliese Berbalk studierte Humanmedizin und arbeitet heute als Fachärztin für Sportmedizin. Sie promovierte in Leipzig und ist am IAT in der Fachgruppe Sportmedizin tätig.
M.E. Keine Stoffwechselphysiologen/biokomiker dabei - mit Sicherheit Experten auf ihren Gebieten, aber ohne Absolutheitsanspruchs-Berechtigung in Randgebieten.
Wenn mir einer eine Studie zeigt, in der mit nachprüfbaren Parametern belegt wird, dass der FSW mit KH oder ohne KH im GA1-Training anders läuft, dann male ich mir in Roth ein schwarzes Aschekreuz auf den Aerohelm und leiste an jder Verpfelgungssation Abbitte.
Zu der von genannten Autoren getätigten Aussage, dass FSW-Training nur effizient möglich ist, wenn die Glycogenspeicher in den Muskeln leer sind behaupte ich mal, dass es dann schon zu spät ist, dann ist der hunger bereits da. Da das Leberglycogen als Puffer für den Rest-Organismus dient (Hirn !!) muss also Zucker nachbereitet werden. D.h. Für die Fettverbrennung als Energielieferant braucht man dann immernoch Zucker (Citratcyclus !!) und der muss dann u.a. aus den Eiweissen kommen, die verstoffwechselt werden. Das geschieht in der Leber . Die dazu notwendigen Eiweissbestandteile kommen a) aus löslichen Bestandteilen des Blutes (Stichwort BCAA) b) aus Zellen des Immunsystems (stichwort: Kompromittierung des Immunsystems)und c) aus den Muskeln (Wir verdauen uns selbst).
Zusammenfassen lässt sich das unter dem Aspekt "Wie verlängere ich am effektivsten meine Regenerationszeit".
Ein weiterer Aspekt, der bei den Überlegungen meist unterschlagen wird, ist die Tatsache, dass der Anteil des Glycogens in den Radfahrspezifischen Muskeln geringer ist als das Gesamt-Muskelglycogen, d.h. die Rad-Muskeln laufen leer, während in den Armen noch was vorhanden ist (aber nicht direkt abrufbar ist), d.h. in die Defizit-rechnung muesste auch noch einfliessen, wieviel Prozent des Gesamtglycogens in den Radmuskeln zur Verfügung steht, da nur dieses dort direkt verbrannt wird und alles weitere energetischaufwendig "beigezerrt " werden muss. Immer mit der Pämisse im Hinterkopf, dass der Blutzucker Spiegel konstant bleiben muss, da sonst
Achja und nochwas, der Abbau von u.a. Muskelprotein hat eine erhöhung des Harnstoffspiegels als Folge ("Alanin-Zyklus"), womit wir wieder bei der verlängerten regenerationszeit waeren.
So, hab' ich was vergessen ??
