Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle von diesem Wettkampf erfahren. Interessiert, mal was „Längeres“ zu machen, war ich schon immer, jedoch waren diese Wettkämpfe zeitlich nicht ideal oder einfach außerhalb der normalen Reichweite.
Die Vorbereitung lief nicht so optimal, ab März hatte ich Probleme mit dem Fuß/Ferse und Laufen war nicht regelmäßig möglich. 4 Wochen vor dem Double hatte ich dann noch mal ein 20km-Test/Trainingslauf und habe beschlossen, es wird schon gehen und habe mich angemeldet.
3 Tage später geht kurz vor einer Kurve der Vorderreifen platt, keine Chance zu reagieren, als ich wieder aufgestanden bin, Schürfwunden am Unterarm, Ellbogen, Hüfte, Schulter und ein faustgroßes Hämatom am Schienbein. Nach 2 Wochen ging wenigstens wieder Radfahren und ein wenig Schwimmen. Zum Start war ich schmerzfrei und guter Dinge.
Donnerstag Abend sind wir in Neftenbach angekommen, ein preiswertes Zimmer konnten wir auch über die Orga buchen und da wir nach 17 Uhr kamen wurden wir durch Dunja (Orga) auch persönlich empfangen, Schlüssel bekommen, eingewiesen usw. Infos und Emails im Vorfeld waren umfangreich, schnell reagierend und immer persönlich!
Freitag Vormittag war Blutabnahme und Briefing, gut organisiert und kurze Wege, sodass unsere Badbesichtigung mit ein wenig Schwimmen und viel Sonne bis in den frühen Abend dauerte. Kurz Duschen, ein wenig Aufhübschen und zur „Athleten-Vorstellungs-Party“. Alles ganz entspannt und locker, man kannte sich, man sprach miteinander ….. „Welcome Ultra Family“ ….. einfach Wohlfühlatmosphäre, das habe ich so noch nicht kennen gelernt.
Die Nacht spät eingeschlafen und früh aufgewacht, wie immer halt! Pünktlich zur letzten Minute vorm Start war ich dann auch im Wasser, auch wie immer.
Der Plan war ….. 2 min/100m Schwimmen …. die erste 180 km auf dem Rad 33er Schnitt, danach 30er Schnitt ( inclusive Beleuchtung basteln, umziehen, Dunkelheit usw.) nach 14 h auf der Laufstrecke sein und mir so lange wie möglich einreden, dass ich sub 24 h schaffe.
Schwimmen war sehr entspannt, jeden km mal an meiner Flasche genippt, auch ab der unbekannten Dimension „hinter 3,8“ war das alles ganz prima und ich hab pünktlich bei 2:32 h angeschlagen.
Erste Runde auf dem Rad ….. oje, was ist denn das für eine Strecke, damit hatte ich nicht gerechnet …. viele Kurven mit Anbremsen, Auffahrten auf den Gehweg, ein ekliger kleiner giftiger böser Anstieg, Wendepunkt mit auf ganz Runterbremsen, Berg ab den Schwung nicht mitnehmen können wegen einer Auffahrt auf den Gehweg und einer engen Kurve ….. so hatte ich mir das nicht vorgestellt …… mir fiel dann auch sofort ein, dass es ab 20 Uhr dunkel ist und ich ganz preiswert 1 Woche zuvor meine Beleuchtung bei ALDI für 9,99 € erworben habe, böse Falle! Nach der 3 Runde hatte ich meinen 33er Schnitt und habe gemerkt, dass ich das auf dieser Strecke nur unter großem Aufwand durchhalte.
Also hab ich auf Plan B umgestellt, der hieß …. Es gibt keinen Plan!
Einfach gefahren, ab und an mal ein paar Runden gequatscht, jede Stunde brav meine Flasche ausgetrunken, auf den lange Geraden Kopf runter, ansonsten rausgenommen und nichts riskiert. 19 Uhr dann was Warmes obenrum angezogen, 20 Uhr dann meine tolle Lampe mit Klebestreifen zwischen den Extensions befestigt …. Undweitergings ….. da alle Kurven mit Straßenbeleuchtung waren, meine Lampe wenigstens besser als manche Stirnlampe war, ist auch alles gut gegangen. Ab Dunkelheit gab es auch die aktuelle Platzierung per Beamer auf Rad- und Laufstrecke. Nach 11:48 h kurz vor Mitternacht vom Rad gestiegen, von Platz 13 (Schwimmen) auf 8 verbessert und guter Dinge zum Laufen gewechselt.
Erste Runde: kalte Füße, etwas unrund und mit mir beschäftigt, sehe ich jemand links abbiegen, laufe dann auch hinterher, stelle fest, dass es nur ein Zuschauer war und bin schnell die Runde rum … das kann nicht sein ….
2. Runde sehe ich, dass ich einen armgroßen Pfeil übersehen habe, es wäre rechts gewesen. Nach der Runde der Orga bescheid gesagt, die 3 Runde ist Dani(Chef) mit mir gelaufen und wir haben das geklärt …. 1 Runde gelöscht, 6 min bleiben trotzdem stehen …. Da ich nicht erster werden wollte, war das dann auch egal.
Der Rest ist schnell erzählt, alle 2 km was 50m getrunken oder gegessen im Wandern, ab km 20 einen kleinen „Anstieg“ von 100m auch zum Gehen auserkoren, ansonsten stur durchgetappst.
Prima Sonnenaufgang, ein paar Runden gute Unterhaltung und aus dem Staunen nicht rausgekommen, was andere schon so abgerissen haben in ihrem Leben. Irgendwann gab es dann die ersten Fahnen und Abklatschen …. Nach 26:31:46h war ich dann im Ziel.
Rad einpacken, Hotel fahren, Duschen, 6h schlafen ….. Siegerehrung!
Suuuper Event, Suuuuuuper Orga, Suuuuper nette Leute dort getroffen, so viel Spaß hatte ich noch nie beim Triathlon, Verabredung mit Roth-Startern im nächsten Jahr, alles so was von entspannt und selbstlaufend …. Einfach prima!
Da die Zuschauer angesprochen wurden ….. ok, es waren keine 100.000 … es gab keinen „Solarer Berg“ …..es gab keine Ratschen und Glocken, es war alles ein wenig ruhiger …… aber es gab öfter ein „Hey, great job!“ von Leuten, die in der Lage sind, gleiches zu tun und das ist mir persönlich mehr wert!
Zusammenfassend: Daumen hoch, jederzeit wieder!
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