Aus meiner Sicht jedoch nicht. Du bist der Betreiber des aktivsten Triathlon Forums Europas. Wer, wenn nicht du, kann (und sollte) Meinung bilden und Standpunkte beziehen.
Du bist (i.m.A.) Dopingmanager. Von dir erwarte ich ein ganz klares Statement mit allen Konsequenzen. Und dazu gehört, Dopern keine Plattform zum Erzählen Ihrer Geschichte zu geben. "Denn mit dem Erzählen der Geschichte" wird alles irgendwie menschlicher, verständlicher.
Bei uns haben Doper keine Chance und keine Geschichte! -powered by triathlon-szene.de-
...Arne hat meiner Meinung nach einen wichtigen Schritt gemacht, leider aber nicht den wirklich Notwendigen (um Beidseitig blicken zu können). Er hat es versäumt Personen der Gegenseite in dieser Sendung zur Diskussion einzuladen. Dies wäre dann in der Tat mal mutig und wegweisend gewesen.
Wenn schon konkret nach Justitia verlangt wird, welcher Straftatbestand wäre das?
- Medikamentenmißbrauch? Würde man damit nicht auch mit einem Mal alle, die sich zur Leistungssteigerung im Büro/im Alltag etwas einwerfen, kriminalisieren? (Wäre Eigenblut überhaupt ein Medikament?)
- Betrug? Wie nachweisen? Wer wurde betrogen? Reicht Doping aus oder brauche ich ganz konkret auch einen Geschädigten?
- Vertragsbruch, weil in den Wettkampfbedingungen vereinbart?
- Ein eigener Tatbestand "Sportbetrug"? Wie sieht der aus?
Ich bin nicht gegen eine solche Maßnahme. Ganz im Gegenteil, ich stimme zu, dass ein effektiver Kampf gegen Doping wohl nur durch staatliche Hilfe möglich ist.
Mich würde nur konkret interessieren, wie das aussehen soll/könnte.
Matthias
...Hinweis: da du aus Bayern kommst,...eure Ministerin Merk hat einen dementsprechend passablen und guten Gesetzesvorschlag gemacht (Sportbetrug). Du kannst diesen bei ihrem Ministerium vielleicht abfragen. Da erfährst du auch die juristischen Details, welche dich hier (zu Recht) interessieren.
PS: Leider scheitert sie immer noch an der Ignoranz der Etablierten...
...Hinweis: da du aus Bayern kommst,...eure Ministerin Merk hat einen dementsprechend passablen und guten Gesetzesvorschlag gemacht (Sportbetrug). Du kannst diesen bei ihrem Ministerium vielleicht abfragen. Da erfährst du auch die juristischen Details, welche dich hier (zu Recht) interessieren.
PS: Leider scheitert sie immer noch an der Ignoranz der Etablierten...
Ich hab da ein Problem damit, Doping zur Straftat zu machen. Ohne gesellschaftliches Umdenken wird das nicht viel bringen. Ausserdem: Warum sollte der Staat daran Interesse haben?
Jede Erfahrung die wir machen und jede Erkenntnis, die wir glauben zu erlangen birgt den Schatten, dass sie unsere Weltsicht um ein Stück verengt. Als Kind sind wir noch offen für alles. Je älter wir werden und umso mehr Erfahrungen wir gesammelt haben, desto schwerer sind wir zu überzeugen. Es steht uns halt immer eine Erfahrung im Weg. Für mich ist das der Punkt, wo der Glaube ins Spiel kommt, der Glaube ans Gute.
Ihr könnt mich naiv nennen, gutgläubig und in Folge einfältig. Aber ich sags euch: langfristig gehts nur über positive Vorbilder.
Darum bleib ich an meiner Überzeugung hängen: Die sauberen Sportler müssen die Möglichkeit erhalten zweifelsfrei ihre Sauberkeit beweisen zu können. Solange dies nicht möglich ist, bleibt der Kampf gegen Doping ein lächerliches Auflehnen gegen Windmühlen, egal wer ihn bestreitet.
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Ich hab da ein Problem damit, Doping zur Straftat zu machen. Ohne gesellschaftliches Umdenken wird das nicht viel bringen. Ausserdem: Warum sollte der Staat daran Interesse haben?
Jede Erfahrung die wir machen und jede Erkenntnis, die wir glauben zu erlangen birgt den Schatten, dass sie unsere Weltsicht um ein Stück verengt. Als Kind sind wir noch offen für alles. Je älter wir werden und umso mehr Erfahrungen wir gesammelt haben, desto schwerer sind wir zu überzeugen. Es steht uns halt immer eine Erfahrung im Weg. Für mich ist das der Punkt, wo der Glaube ins Spiel kommt, der Glaube ans Gute.
Ihr könnt mich naiv nennen, gutgläubig und in Folge einfältig. Aber ich sags euch: langfristig gehts nur über positive Vorbilder.
Darum bleib ich an meiner Überzeugung hängen: Die sauberen Sportler müssen die Möglichkeit erhalten zweifelsfrei ihre Sauberkeit beweisen zu können. Solange dies nicht möglich ist, bleibt der Kampf gegen Doping ein lächerliches Auflehnen gegen Windmühlen, egal wer ihn bestreitet.
...Hallo Nik,
Du beschreibst den Wunschstand nach dem dritten Schritt(...). Da bin ich nicht weit weg von dir.
Allerdings bedarf es eben vorher eines ersten Schrittes (Sportbetrug als Straftatbestand) und danach folgend eines zweiten Schrittes, bevor man deine Idealwelt erreicht.
Ich bin in den Jahren meines Wirkens in diesem Bereich zum Pragmatiker geworden.
Praktisches Beispiel:
Nur durch Hausdurchsuchungen, Telefon- und Mailkontrollen konnte man Leuten wie Matschiner und Co. wirklich ernsthaft an den Kragen. Und warum dies in Austria...., weil dort (im Gegensatz zu Germany) die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen vorhanden waren/sind. Zwar auch noch schwach, aber alleine dieses "schwach" genügte schon.
Nicht genügen tut es aber, wenn man heillos überforderte ehrenamtliche Verbandsgerichte da werkeln lässt.
Ich bin gar kein Freund von "immer nach Vater Staat" rufen, habe aber in den Jahren wo ich Erfahrung sammeln durfte erkannt, dass es hier in diesem Umfeld ohne dies nicht geht.
Hätten wir ein entsprechendes Gesetz wären die Möglichkeiten welche du dir wünschst einfacher realisierbar (zwar auch nicht allumfassend, aber immerhin).
Kleines Beispiel: Fälle wo Kandidaten etwas von einem Zelt zu Hause im Schlafzimmer als Erklärung hernehmen, wären einfacher aufzulösen (Hausdurchsuchung bei entspr. Verdacht, genau wie bei Hehlerei z.B.), sowohl pro als auch Contra zu einem Verdacht.
Und: Es ist auch nicht korrekt mit Fingern auf andere Sportarten zu zeigen (sehr gerne und oft auf den Radsport), und fast atemzugsgleich unseren Sport dann reinzuwachsen, gerne mit dem Argument:
"Es wird im Triathlon ja nicht so viel Geld verdient"!
DIESE Annahme ist falsch.
Es werden zwar keine Millionenbeträge pro KJ verdient, wohl aber doch Hundertausende ( ich meine damit die Topleute). Und ich schreibe pro KJ - also auf die Dauer von 6-9 Jahren auch kein Pappenstiel.
Wenn frau nach 4 Ironman Weltmeistertiteln immer noch sagt: "I'm not a millionaire", finde ich schon, dass man da von "nicht so viel Geld" reden kann.
Oder ein Beispiel von einem weniger prominenten Pro:
"Without adequate sponsorship support in 2012, unfulfilled past agreements, cut prize money, unpaid prize money & WTC’s new points criteria & ranking system, it has become too expensive for me to continue full time triathlon without a reliable income.
Believe it or not the last 2 seasons have been a real struggle, consistently walking a tight rope on a student budget with a 2-3 month forecast on how to get to the next race…Ironman isn’t something you can do every other weekend, requiring at least 3 months of preparation & when you fall the wrong side on the prize purse It just gets harder. Flights, accommodation & cost of living keeps on increasing yet WTC IM prize purse has largely stayed the same for over 10 years and now halved in certain races, increased slightly in others but crucially paying less deep also."
Der war kein schlechter! Sieg bei Ironman UK, bester Brite auf Hawaii, Mitglied im Commerzbank Team.
Und nebenbei war er einer von 2 ihr zuvor völlig unbekannten Athleten, mit denen Chrissie sich beim 1. Mal auf Hawaii eine schäbige Unterkunft teilen musste.
Darum bleib ich an meiner Überzeugung hängen: Die sauberen Sportler müssen die Möglichkeit erhalten zweifelsfrei ihre Sauberkeit beweisen zu können. Solange dies nicht möglich ist, bleibt der Kampf gegen Doping ein lächerliches Auflehnen gegen Windmühlen, egal wer ihn bestreitet.
Sie nutzen aber schon jetzt die vorhandenen Möglichkeiten nicht.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Wenn frau nach 4 Ironman Weltmeistertiteln immer noch sagt: "I'm not a millionaire", finde ich schon, dass man da von "nicht so viel Geld" reden kann.
Kann ich ehrlich gesagt nicht glauben - aber falls es tatsächlich so sein sollte, hat sie anscheinend jede Menge Geld verschenkt.
Schon Hellriegel meinte 1997 "Der Hawaii-Sieg ist rund eine Million DM wert."
Selbst wenn das ein wenig zu hoch gegriffen gewesen sein sollte, dürfte mit 4 Titel und mehreren Bestzeite wohl einiges mehr drin sein.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."