Zitat:
Zitat von Kurt D.
...
Die Sache mit dem "einzelnen Athleten" ist ehrenvoll gedacht, scheitert aber im Praktischen.
|
Also braucht es mehrere, am besten aus verschiedenen Sportarten, schon auch, damit sich die Entwicklung von Technik für irgendwen "lohnt". Weil, seien wir mal realistisch, wenn es sich nicht lohnt macht es keiner.
Zitat:
Zitat von DeRosa_ITA
Die Pharmaindustrie wird wohl nicht so ne Mega Freude daran haben, die EPO-Hauptabnehmer am Markt zu reduzieren 
|
Das ist wohl ein Punkt den es herauszufinden gilt. Weil das Aufschluss darüber gibt, auf welcher Seite sie stehen. Prinzipiell ist das Unterstützung von kriminellen Machenschaften. Zumindest in Ländern wo es Strafgesetze bzgl. Doping gibt. Aber auch ansonsten ist Medikamentenmissbrauch oder der Verstoß gegen die unrechtmäßige Abgabe von Verschreibungspflichtigen Medikamenten eigentlich kein Pappenstiel. Eigentlich sollte so eine wichtige Branche wie die Pharmabranche Interesse daran haben gegen soetwas vorzugehen.
Unklar dürfte allerdings das Ausmaß sein. Vorstellen könnte ich mir eine Bandbreite von der aktiven Entwicklung, Erstellung und Unterstützung von Doping bis hin zum Wegschauen was die Abgabe von Medikamenten zu Dopingzwecken angeht. Alles dazwischen könnte ich mir prinzipiell vorstellen.
Das es so ist, erscheint mir deshalb doch nur um so wahrscheinlicher:
Zitat:
Zitat von Kurt D.
...zu Pharmaindustrie: Ja, natürlich habe ich dies getan, aber dort bestand und besteht kein Interesse. Wobei ich bei mehreren und namhaften seinerzei gewesen bin.
|
Das ist übel, weil hier eine Industrie unterwegs ist, die extrem gut aufgestellt und extrem mächtig ist. Lobbymäßig dürften die ebenfalls an der Spitze der Nahrungskette stehen. Was das alles bedeutet kann sich sicher jeder ausmalen.
Damit dürfte auch dashier
Zitat:
Zitat von niksfiadi
Man kann heute mit dem iPhone seinen Blutzucker messen, aber nicht seinen Hämatokrit?
Ich bin mir fast sicher, dass man mit dem heutigen Stand der Technik relativ leicht Kleingeräte für den Hausbedarf eines Profis bauen kann, die zumindest einige, wenn nicht die meisten relevanten Urin- und Blutparameter testen können. Dazu hängt man das Ding ans Netz, macht eine Datenbank, diese öffentlich und fertig.
Nik
|
vermutlich nicht so einfach sein, weil die meisten Diagnostikbuden Ableger der Pharmabuden sind.
Generell find ich die Idee aber eigentlich super!
Auch deshalb:
[quote=meggele;732121]Die Frage wäre eben, ob man sich mit einem wirklich enggestecktem Kontrollprozedere nicht die aufwendige und teure Suche nach den konkreten Substanzen sparen kann. Sprich: wenn mir die Werte sagen, dass das nicht rechten Dingen zugegangen sein kann, ist es mir egal, was der sich nun genau reingepfiffen hat.
QUOTE]
Das ist dann so ähnlich wie bei Claudia Pechstein, wo man auch "nur" aufgrund von Abweichungen von der Normalität hellhörig wurde ohne jetzt genau zu wissen, welche Substanzen dafür notwendig waren.
Wie oben schonmal beschrieben: Es gibt Schwankungen in den Werten z.B. in harten Wettkampfphasen etc. Zumindest könnte man hier Anhaltspunkte dafür finden, wo man ggf mal genauer nachforschen sollte. Bzw. wäre es für den Athleten der hier freiwillig unterwegs ist ein Ansatz zu zeigen: Hey, bei mir läuft das "normal" ab, ich bin kein abnormaler Zombi.
Gut, es gibt Probleme wie hier beschrieben:
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Mehrere Haken:
- Entwickel mal so ein Gerät, das fälschungssicher erkennt, dass es jeweils frisches Blut vom richtigen Athleten ist und stelle sicher, dass die Daten unmanipuliert im Netz landen!
- Die Interpretation von Blutprofilen ist alles andere als trivial. So wurde z.B. bei Lance festgestellt, dass seine Werte während der Tour de France verdächtig waren, aber niemand kann oder will definitiv sagen, dass das zwingend auf Doping zurückzuführen sein muss.
- Es gibt sicherlich jede Menge Dopingmittel/-methoden, die sich nicht in simplen Blutparametern widerspiegeln.
|
Aber ich denke das könnte man lösen. Wenn man Eingangswerte vielleicht nicht mit so einem annonymen Gerät erstellt sondern in einem unabhängigen Institut, dann könnte man glaube ich schon sehen, ob die Probe relevant von dem abweicht was da nun gemessen wird. Plus vielleicht Blutgruppe etc... Das sollte man hinbekommen.
Bzgl. der Interpretation wurde ja schon angeregt hochkarätige Dopinganalytiker einzubinden.
Und zu dem letzten Punkt: Wenn an über Vergleichswerte und Entwicklungen kommt, bräuchte man wie gesagt garnicht auf die Substanz gehen, was ja generell eh schwierig ist, weil die Doper mit hilfe der Industrie da eh immer Voraus sind und man nur nach Bekanntem suchen kann.
Nehmen wir z.B. mal Humaninsulin, was meiner Kenntnis nach schwierig nachzuweisen ist/war. Hat aber ein Athlet in einem Etappenrennen oder einer harten WK Phase noch immer einen anabolen Stoffwechsel, ist es Wurscht, was er schmeißt, relevant ist, dass es so ist und dass das ohne Stoff nicht geht. Das nur eine laienhafte Darstellung. Die Parameter und Anhaltswerte müssen natürlich von Spezialisten entwickelt werden. Was aber im Rahmen des Blutpassen wohl auch schon mal zumindest angegangen wurde.
Wichtig wäre natürlich das Interesse derjenigen auf die es ankommt. Sind es wie hier beschrieben nur wenige, wird die Luft eh eng.
[quote=Kurt D.;732124
...zu Pros: Die Reaktionen waren zunächst von allen (bis auf einen...) sehr gut. Als es dann aber an das Eingemachte ging, wurde die Zustimmung schon verhaltener, bzw. habe ich dann einige lustige (...) Schreiben erhalten. Aber Timo und Faris (zum Beispiel) waren und sind absolut kooperativ und vorbildlich gewesen.[/QUOTE]
was ich beim Multiquote jetzt noch vergessen hatte:
@meggele: Glaub nicht, dass nur der Radsport kein Interesse hat seinen Laden aufzuräumen. Warum hofiert z.B. der Triathlon neuerdings Lance Armstrong oder glaubst Du ernsthaft, dass Biathlon, Langlauf, Langstreckenläufer, Kraftsport und was weiß ich noch alles da irgendeine andere Strategie haben?!
Was sagt uns das jetzt alles? Die Thematik ist schwieriger als man auf den ersten Blick vielleicht glaubt, es gibt mächtige Gegner und vermutlich wenig nachhaltige Unterstützung durch große Verbände (jedenfalls wenns ans Eingemachte geht). Das Interesse bei öffentlich wahrgenommenen "Helden" ist ebenfalls maximal eingeschränkt vorhanden.
Für einen richtig großen Schlag auf einmal sieht das zumindest in meinen Augen nicht wirklich gut aus. Vielleicht muss man im Zweifel doch erst mit kleinen individuellen Lösungen und deren Einschränkungen leben?! Dafür müsste man vielleicht mal mit ein paar Experten reden, welche Werte denn relevant wären um etwas zu "beweisen" (wenn auch erstmal auf kleiner Flamme), wie man diese erheben könnte und welchen Aufwand (organisatorisch und in Geld) dieses bedeutet. Freiwillige vor...