Ein wichtiger Aktivposten gerade auch bei BMW ist die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Und die dürfte bei solchen Ankündigen extrem leiden. Bisher gab es doch sowas wie: Einmal BMW immer BMW. Dieses Verständnis macht der Vorstand gerade kaputt. Ich weiß nicht ob, das so günstig ist für die langfristige Entwicklung des Unternehmens.
Aber es werden ja, wenn ich das recht in Erinnerung habe, hauptsaechlich die Leute von Zeitarbeitsfirmen entlassen und von den eigenen Festangestellten vornehmlich aeltere etwas frueher in den Ruhestand befoerdert.
Man wundert sich aber schon, wenn man sowas liest:
"Auch wegen der Produktionsausweitung soll die Zahl der Mitarbeiter 2012 dann insgesamt wieder auf dem Niveau von 2007 liegen." Ob es sich da nicht vll lohnen wuerde das know-how der Leute zu nutzen, anstatt in den naechsten 4 Jahren wieder 8000 neue Leute einzuarbeiten? Bei Aktienunternehmen denk ich dann immer an "schnelle Geschenke fuer die Aktionaere".
Ob da wirklich 10% däumchen drehen? Das gluabe ich kaum, so unfelxibel ist Zeitarbeitsmanagement nicht, wer nicht gebraucht wird wird abbestellt, da steht keiner auch nur nen Tag rum.
Es werden sicher nicht 10% einfach rumstehen, aber vll arbeiten alle 10% "entspannter"? Anscheinend geht BMW doch davon aus, die komplette Arbeit auch mit knapp 10% weniger Leuten (ok, es sind eher 7-8%) erledigen zu koennen.
Zitat:
Ich kenne auch ein Unternehmen in dem man glaubt 10% zu viel Mitarbeiter zu haben, faktisch verfallen Überstunden und es wir an Wochenenden und Feiertagen produziert. (Was natürlich nicht zwangsläufig bedeutet, dass nicht in irgendwelchen Abteilungen das Gegenteil der Fall ist)
Da ist dann halt die Frage wie gut Controlling und Management arbeiten, haben sie richtig erkannt, dass es eine Ueberbesetzung gibt, oder haben eigentlich doch alle genug zu tun? Die 8100 Entlassungen hoeren sich so dramatisch an, nach dem Motto: "Man muesste doch laengst gemerkt haben, dass das viel zu viele sind!" In Relation ist das aber eben so, als wenn bei 10 Angestellten vll einer ueberfluessig waere. Wenn die dann alle etwas relaxter arbeiten, faellt das kaum auf.
Und vielleicht ist es ja auch so, dass manche Abteilungen voellig ausgelastet sind, andere hingegen eher nicht. Wenn BMW in nem Jahr erzaehlt, dass se nicht liefern koennen, weil die Nachfrage zu gross sei, dann weiss man, dass zumindest in der Produktion nicht zu viele angestellt waren.
FuXX
PS: Man koennte uebrigens auch mal positiv erwaehnen, dass BMW immer noch den Loewenanteil seiner Leute in Deutschland beschaeftigt.
Natürlich es ist halt nur die Frage ob man ein Produkt, dass zur Hälfte vom Dollar und zur Hälfte vom Euro abhängig ist gegen Währungsrisiken versichern sollte (O.K. Versicherungen sollen auch leben)
(Die Verteilung stimmt natürlich nicht)
Die Absicherung der extreme kann schon lohnen, wenn man es sich leisten kann. Ich vermute halt, dass Porsche das konnte, BMW aber nicht. Wer weiss naeheres?
Bei einem liberaleren Kündigungsschutz hätte man sicher nicht diese Entlassungswellen (es wäre halt fließender ohne die starken und medienwirksamen Peaks).
das ist leider falsch. gerade bei liberalem arbeitsmarkt kommt es zu diesen wellen ("hire&fire"). heisst aber auch, dass es auch zu einstellungswellen kommt.
durch den einsatz von leiharbeiter kann aus sicht des beauftragenden unternehmens somit stark regulierter kündigungsschutz ausgehebelt werden - zu bestimmten kosten, denn der leiharbeiter kostet meist mehr als ein festangestellter. für die zeitarbeitsfirmen bieten sich andere möglichkeiten, den kündigungsschutz zu umgehen. ein klassisches beispiel ist die gründung von zweckgebundenen tochtergesellschaften, die über zwischenholdings im ausland geführt werden um das durchgriffsrecht auf das mutterunternehmen zu beschränken. dann werden die leute nicht einfach entlassen sondern die tochter geht eben pleite. nicht die feine art aber gängige praxis und immer stärker im kommen. das studium der handelsregisterauszüge gibt hier ganz tiefe einblicke
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Die schönste Zeit bei der Mitteldistanz sind die 5 Minuten zwischen
"Warum tue ich mir das nur an?"
und
"Wann ist das nächste Rennen?"
Die Absicherung der extreme kann schon lohnen, wenn man es sich leisten kann. Ich vermute halt, dass Porsche das konnte, BMW aber nicht. Wer weiss naeheres?
Wissen nicht, aber ich gehe davon aus, dass die Exportquote von Porsche in den Dollarraum deutlich höher ist als bei BMW (glaube zumindest mal sowas von der Porsche Consulting gehört zu haben)
Natürlich es ist halt nur die Frage ob man ein Produkt, dass zur Hälfte vom Dollar und zur Hälfte vom Euro abhängig ist gegen Währungsrisiken versichern sollte (O.K. Versicherungen sollen auch leben)
(Die Verteilung stimmt natürlich nicht)
nur eine kleine anmerkung am rande: währungsrisiken werden meist nicht über versicherungen abgesichert sondern über ein hedging, je nach erwartungswert fest kontrahiert oder als put-oder call-option
scnr
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Die schönste Zeit bei der Mitteldistanz sind die 5 Minuten zwischen
"Warum tue ich mir das nur an?"
und
"Wann ist das nächste Rennen?"
geplanter personalabbau kann grundsätzlich auf 2 ursachen basieren:
überkapazitäten = die leute stehen rum
erkannte fehlallokation = die leute laufen wie irre im hamsterrad und erbringen z.t. hervorragende aber leider völlig unnötige leistungen.
der erste fall ist meist recht einfach zu erkennen. im zweiten fall ist es schwieriger. da muss man nicht nur herausfinden, was eigentlich unnötig ist, sondern man muss auch wissen, wie man es anders machen will. daran scheitern die meisten reorganisationen. ganz so einfach wie sich viele führungskräfte und berater das vorstellen lassen sich die verbesserungsideen meist nicht umsetzen.
als erfahrungswert aus nunmehr 15 jahren beraterdasein: stellt man die unnötigen prozesse ab, die nur da sind "weil wir es schon immer so machen" oder die nur zur befriedigung der eitelkeit von managern dienen ("für mich arbeiten mehr leute als für dich") könnte gerade grosskonzerne ohne schaden für die kunden im schnitt 20% der belgschaft kündigen.
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und
"Wann ist das nächste Rennen?"