Ich hab es bisher noch nicht über die OD heraus geschafft
In meinem Leben gibt es wichtigeres als Triathlon
Mir reichen 2-3 Tri-Wettkämpfe im Jahr
Meine bisherigen Wettkampferfahrungen lassen sich noch an einer Hand abzählen
Ich bin schon sehr glücklich wenn ich es knapp in die vordere Hälfte schaffe
Ich sehe nicht besonders Athletisch aus
Das sind Gründe die mir ein schlechtes Gewissen bereiten würden, mich ernsthaft als Triathlet zu bezeichnen. Vielleicht müsste ich nicht alle Punkte erfüllen um mich als Triathlet zu bezeichnen, mindestens die Hälfte davon müsste aber schon noch weg um überhaupt darüber nachzudenken
Hobbymäßig würd ich mich auch als Triathlet bezeichnen, allerdings hab ich gerade arge Probleme mir ne Frage vorzustellen, wo ich antworten könnte: "Ich bin Triathlet". Mir fallen nur Fragen ein, wo ich antworte: "Ich mache Triathlon".
Zuhause oder beim Wettkampf zieh ich auch die alten Finisher-Shirts an. Nen schönes hochwertiges Poloshirt vom Hamburg-Triathlon hatte ich auch schon in der Öffentlichkeit an, und die Leute haben nicht die Straßenseite gewechselt
Aber ich ziehe auch ein Trikot meines Lieblingsvereins an wenn ich Fußball schaue oder ins Stadion gehe.
Und nen Deutschland-Trikot bei EM oder WM.
Da bin ich dann Fußball-Fan.
Im Gegensatz zum Schwimmen, hat Triathlon das Image des Über-Athletens und ich denke, daß das einige gerne raushängen lassen.
Wenn man auf einer Party sagt:"ich schwimme in meiner Freizeit", kommt die Antwort:"meine Mutti geht auch öfters schwimmen" , dagegen wenn einer sagt:"ich mache Triathlon", ist die Reaktion:"Wow, ist das nicht brutal hart??" und schon schwillt dir Brust im Finisher Shirt an.
Die Leute außerhalb der Tria-szene hören Triathlon und denken sofort an Ironman und Hawaii. Wenn Du denen sagst, ich mach Kurzdistanz und die Streckenlängen nennst, dann kommt als Reaktion "das ist ja putzig, das würde ich auch schaffen".
Ich frage dann gerne zurück, ob sie Usain Bolt auch auslachen, der läuft ja nur 100m, das wäre ja auch zu schaffen
Bei der Langdistanz heißt es dann immer, "also Radfahren und Laufen könnte ich auch, aber das schwimmen.....".
Genau wegen solcher Gesprächsverläufe versuche ich das Thema Triathlon so gut es geht zu vermeiden. Mir ist aber mein Sport nicht peinlich, allerdings stolziere ich auch nicht mit Kompressionsstrümpfen bis über die Knie in der Öffentlichkeit herum.
ich glaube, dass eines der zentralen „Probleme“ der Selbstdefinition von „uns“ darin liegt, dass Triathlon im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten ein purer Wettkampfsport ist: Denn Triathlet ist man nur, wenn man Triathlons macht.
Wir können unseren Sport praktisch nur in einem Wettkampfformat ausleben und somit tickt die Uhr bei jedem mit (klar: für den einen ist das wichtiger als für den anderen): Und es gibt von jedem Wettkampf eine Ergebnisliste – schwarz auf weiß, ohne Rücksicht auf Ausreden.
Dazu kommt, dass Tri ein kleiner unbedeutender Sport ist und auch ein "Niemand" neben Weltklasseprofis am Start stehen kann. Das sieht halt dann auf der Ergebnisliste gern a bisserl blöd aus, wenn da ein paar Stunden Differenz zum Ersten stehen. Wenn ich dagegen mit meinem Fussball-Verein in der untersten Liga zweiter bin, lässt sich das prima als Erfolg feiern. Und da beginnen halt alle Eitelkeiten (oder nicht Eitelkeiten) ...
Viele andere Sportler stecken nicht in dieser Selbst-Definitionsfalle: Die Mehrheit aller Snowboarder, Skifahrer, Mountainbiker, Skateboarder oder Hallenhalmaspieler, aber auch Jogger, Ski-Langläufer oder Radfahrer wollen niemals Wettkämpfe machen – die machen das tatsächlich nur zum Spass und können somit in aller Öffentlichkeit Understatement betreiben (unabhängig des eigenen Leistungsniveaus). Wer von „uns“ aber macht für sich alleine die Funsportart Triathlon? So mit privater Wechselzone im Schwimmbad etc …?
Dieser Thread hat mich heute echt zum Nachdenken bewegt. Aber wie so oft klappt es nicht mit den Ergebnissen, wenn ich mal zu denken anfange.
Wenn ich denke, denke ich dann nur oder bin ich ein Denker?
Ich fahre meist Auto also bin ich Autofahrer. Kann ich denn dann nebenbei auch noch Läufer und Radfahrer sein oder muss ich priorisieren?
Jetzt gehe ich erstmal laufen, vielleicht komme ich da zu einer Lösung.
Dazu kommt, dass Tri ein kleiner unbedeutender Sport ist und auch ein "Niemand" neben Weltklasseprofis am Start stehen kann. Das sieht halt dann auf der Ergebnisliste gern a bisserl blöd aus, wenn da ein paar Stunden Differenz zum Ersten stehen. Wenn ich dagegen mit meinem Fussball-Verein in der untersten Liga zweiter bin, lässt sich das prima als Erfolg feiern. Und da beginnen halt alle Eitelkeiten (oder nicht Eitelkeiten) ...
Das hat auf der anderen Seite aber auch Vorteile. Beim Triathlon bin ich "nur" 50% langsamer als die Weltklasse, während ein Top Snowboarder wohl 3 Saltos schafft und ich gar keinen und der 5. Liga Fussballverein auch mal 50:0 gegen einen Bundesligaverein verlieren würde wenn er überhaupt die Chance hätte anzutreten
Das hat auf der anderen Seite aber auch Vorteile. Beim Triathlon bin ich "nur" 50% langsamer als die Weltklasse, während ein Top Snowboarder wohl 3 Saltos schafft und ich gar keinen und der 5. Liga Fussballverein auch mal 50:0 gegen einen Bundesligaverein verlieren würde wenn er überhaupt die Chance hätte anzutreten
Ja genau - das finde ich z.B. (auch als jemand der deutlich hinter der Welklasse liegt) sehr sympathisch am Triathlon.
tomcat