In einer Zeit als Doping zum System gehörte, und er zum System, war es halt so. Jeder weiss es. Somit kann man seine Aussage er hat niemanden betrogen auch so verstehen, da alle die selben Mittel hatten, hat er niemanden betrogen...
Da sehe ich den grundlegenden Denkfehler in der sportlichen Einstellung zum Doping, den er immer noch hat und nicht korrigiert.
Jeder Sprinter, der in einem 100m Finale bei WM / Olympia steht und dopt(e) (tun wahrscheinlich fast alle), nehmen allen anderen Sportlern, die nicht dopen, den Startplatz mit Doping- und Regelverstoss weg. Die Aussagen: "ich habe niemanden betrogen" und "ich bin das Opfer von ...." sind eine einzige Selbsttäuschung.
Doping ist bei Profi"sport" ein systemimmanentes Problem, das sich nie lösen lassen wird.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Diese "Verfehlungen" müssen schon gigantisch sein und Schaden bei anderen Menschen angerichtet haben--RICHTIGEN Schaden
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Ein Bank-Kassierer, die sich 10,-€ aus der anvertrauten Kasse genehmigt hat und dabei erwischt wird, bekommt nach Kündigung über das entsprechende Arbeits-Zeugnis faktisch lebenslang Berufsverbot als Kassierer. Ungerecht?
Ein Bank-Kassierer, die sich 10,-€ aus der anvertrauten Kasse genehmigt hat und dabei erwischt wird, bekommt nach Kündigung über das entsprechende Arbeits-Zeugnis faktisch lebenslang Berufsverbot als Kassierer. Ungerecht?
nein da ungeeignet für diesen Beruf!
aber er ist in dem Fall die Ausnahme!
Jan Ullrich ist das nicht
und wie wollen wir zu Olympia wenn wir alle chemisch Nachhelfer nicht zulassen?
Hätte Ulrich vor 5 Jahren reinen Tisch gemacht , die wichtigsten Fakten klar benannt, ein bisschen Reue und Buße demonstriert (z.B. im Stil von Zabel oder Andre Agassi), hätte er zwar danach ein paar Zivilverfahren wegen noch ausstehender oder zurückzuzahlender Prämien ( gegen Team Coast und T-mobile) verloren, aber seine ungeheuer breite Fan-Basis hätte ihm in kürzester Zeit vergeben und ihn wahrscheinlich noch mehr ins Herz geschlossen.
Exakt so ist es. Es ist in aller Regel nicht die Verfehlung im Allgemeinen, die jemandem "das Genick" bricht, sondern der individuelle Umgang damit.
Das ist nicht nur auf den Sport beschränkt, sondern lässt sich an Beispielen wie von Guttenberg, Wulff etc. in vielen anderen Bereichen feststellen.
Hätte Ulrich vor 5 Jahren reinen Tisch gemacht , die wichtigsten Fakten klar benannt, ein bisschen Reue und Buße demonstriert (z.B. im Stil von Zabel oder Andre Agassi), hätte er zwar danach ein paar Zivilverfahren wegen noch ausstehender oder zurückzuzahlender Prämien ( gegen Team Coast und T-mobile) verloren, aber seine ungeheuer breite Fan-Basis hätte ihm in kürzester Zeit vergeben und ihn wahrscheinlich noch mehr ins Herz geschlossen.
Auch wenn der Vergleich etwas hinken mag: Der reine Tisch hat z.B. Jörg Jaksche abseits von ein ein paar Interviews und TV-Auftritten auch eher wenig gebracht.
Ullrich wählt gerade die Option irgendwann mal als Radsport-Legende anstatt als Dopingaufklärer gefeiert zu werden (und wenn nicht in D, dann im Ausland). Und damit liegt er bezogen auf seine Person vermutlich nicht mal falsch. Oder spricht heute noch jemand über die drei positiven Tests von Merckx?