Ich habe nämlich vor Kurzem, bei der Recherche zu einem Rennen, welches ich gerne machen möchte, einen Bericht eines Athleten gelesen, der den Tagebuchaufzeichnungen von Scott in Nichts nachsteht - karikiert formuliert.
Wenn ich dann diesen Kontext herstelle gelange ich zu dem Schluss, dass wir sind schon sehr selbstverliebt sind und in unserer Endorphin schwangeren Euphorie leider zu oft zur Übertreibung und Überheblichkeit neigen.
..... gelange ich zu dem Schluss, dass wir sind schon sehr selbstverliebt sind und in unserer Endorphin schwangeren Euphorie leider zu oft zur Übertreibung und Überheblichkeit neigen.
menschlich halt, was ist dagegen zu sagen?
Liest man hier in diesem und anderen Foren 1000 fach!
Ziel dieses Threads ist es nicht Scott als Person oder die anderen Polarpioniere zu glorifizieren, sondern deren Leistungen zu den unsrigen ins Verhältnis zu setzen.
O.k., dann machen wir das mal: Was hat der Scott denn für'ne PB auf der LD?
Ich sehe das ja so: Für mich sind die unglaublichsten Sportler die (Höhen) Bergsteiger. Das ist richtiger Extremsport. Die Chance, dass du nicht mehr oder nicht gesund zurück kommst sind unverhältnismäßig groß. Ich weiß zwar nicht, ob sich Extremsport so definiert, aber ich tu es einfach mal.
Das was wir machen ist halt normaler (Leistungs)Sport, teilweise mit einer kleinen Prise Abenteuer gesalzen.
Für mich ist das o.k., aber wenn ich keine Kinder hätte, dann würden mich vielleicht etwas waghalsigere Sachen auch mal reizen.
Kennt ihr Mike Horn? Der hat auch einen an der Waffel. Der hat alleine und aus eigener Kraft die Erde genau am Äquator umrundet, was viel schwieriger ist, als es sich anhört. Man muss ein paar tausend km durch den Amazonas Regenwald, über den Pazifik segeln, in Afrika teilweise durch Bürgerkriegsländer...
Ich hab das Buch, ist lesenswert.
Für mich sind die unglaublichsten Sportler die (Höhen) Bergsteiger. Das ist richtiger Extremsport. Die Chance, dass du nicht mehr oder nicht gesund zurück kommst sind unverhältnismäßig groß.
"Mehr als 50 Prozent der Top-Bergsteiger lassen ihr Leben in den Bergen."
Aus einem sehr lesenswerten Interview über Liebe, Leidenschaft und Lebenslust mit Kammerlander.
Wenn man das alles unter dem Gesichtspunkt betrachtet, darf nur der EINE mit den ALLERDICKSTEN Eiern die Fresse aufreißen und alle anderen haben still zu schweigen. Auch die Helden der zweiten und dritten Reihe.
Von solchen Pionieren gibt es auch nur ab und zu mal einen, vielleicht nicht mal in jedem Jahr. Ich denke aber auch, dass nur die allerwenigsten von uns "Stümper-Triathleten" sich anmaßen werden, ihre Leistungen mit denen derartiger Pioniere auf eine Stufe zu stellen. Geben tut es sicher irgendwo einen, habe zumindest noch keinen solchen bemerkt. Was du da gelesen hast, mag ja einer dieser Selbstvermarktungs-Trommler sein. Wenn du ihn fragst, ob er sich auf einer Stufe mit Scott sieht, wird er das vermutlich dennoch verneinen.
Ansonsten sehe ich es wie 3-rad: Ich habe kein Interesse daran, unter diesen Aussichten ein Pionier zu sein. Zum Glück fühle ich mich auch nicht als erbärmliches Würstchen.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
....... im Vergleich zu solchen Taten, wie denen solcher Pioniere wie Scott, Amundsen oder Shackleton......
......Würdet ihr euch an den Start eines Rennens stellen, von dem ihr wüsstet, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass ihr dabei langsam und sehenden Auges krepiert?
bei den angesporchenen expeditionen von amundsen und shackleton ist kein einziger mann gestorben (von den entbehrungen bei shackleton mal abgesehen). die scott expedtion hat dann mit totalverlust geendet. warum? es war die mit abstand am schlechtesten vorbereitete.
ich sehe da keinen unterschied zu heute. gut vorbereitet lassen sich auch heute große strapazen meistern, und mit glück und improvisationstalent (wie bei shackleton) auch lebensgefährliche situationen überstehen.