Das sehe ich anders. Erstens hat eine naturwissenschaftliche Erklärung eine ganz andere Überzeugungskraft als eine religiöse. Früher glaubte man, die Erde sei flach, im Mittelpunkt der Welt befindlich und einige tausend Jahre alt. In der Wissenschaft gilt das als widerlegt. Ich glaube, man kann nicht ernsthaft behaupten, die religiöse und die naturwissenschaftliche Perspektive könnten hier gleichberechtigt nebeneinander stehen, es seien beides letztlich Glaubensfragen.
Bei der Schöpferfrage fehlt aber beiden Seiten jegliche Evidenz.
Von daher muss man KalleMalle recht geben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Zweitens darf man den Glauben an einen Gott nicht auf die christliche Vorstellung von Gott einengen. Es gibt viele Menschen, die es für möglich halten, dass es für die Existenz der Welt einen "höheren" Grund gibt. Sie halten es für möglich, ohne die Existenz eines Gottes steif und fest zu behaupten, oder ihm eine konkrete Gestalt zu geben (gütig, allwissend, allmächtig...), oder gar so weit zu gehen, dass man zu wissen vorgibt, was dieser Gott von uns will.
Das ist die Haltung eines Agnostikers, der das "Restrisiko" des jüngsten Gerichtes einkalkuliert
Und ich dachte immer die Leute von Magratea hätten die Erde gebaut. Die Fjorde sollen besonders viel Spaß gemacht haben und ihr Schöpfer soll dafür sogar einen Preis gewonnen haben
Mosh
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Don't Stop when you are tired.. Stop when you are done
Zweitens darf man den Glauben an einen Gott nicht auf die christliche Vorstellung von Gott einengen.
Gerade das hat mich ja zu meiner Aussage gebracht. In der Diskussion ist davor (für mich) klar geworden, daß jeder der Teilnehmer eine recht feste Vorstellung von seinem (übergeordneten) Leitbild hat + der unumstößlichen Überzeugung, damit Recht zu haben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
[...] hat eine naturwissenschaftliche Erklärung eine ganz andere Überzeugungskraft als eine religiöse.[...]
Wenn dem so wäre, dann hätte keiner von uns Carbonlaufräder.
Eigentlich ist es ja ganz einfach:
Die Einen glauben, daß es Gott gibt. Die Anderen glauben, daß es ihn nicht gibt. Wissen tun beide gleich viel und gleich wenig.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das sehe ich anders.
Ich auch.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Erstens hat eine naturwissenschaftliche Erklärung eine ganz andere Überzeugungskraft als eine religiöse.
Und zweitens ist normalerweise immer derjenige, der die Existenz von etwas (z.B. Gott) behauptet, in der Beweispflicht - nicht derjenige, der etwas völlig aus der Luft gegriffenes erst mal nicht akzeptiert.
In der Wissenschaftstheorie wird dieses Prinzip als 'Ockhams Rasiermesser' bezeichnet. Ironischerweise war William von Ockham übrigens Theologe.
Gruß Matthias (Agnostiker mit Tendenz zum Atheismus)
Btw.: Immer wenn ich diesen Threadtitel sehe, muss ich an Abführen durch Einsatz von Glaubersalz denken...
Und zweitens ist normalerweise immer derjenige, der die Existenz von etwas (z.B. Gott) behauptet, in der Beweispflicht - nicht derjenige, der etwas völlig aus der Luft gegriffenes erst mal nicht akzeptiert.
Da jedoch ein gläubiger Mensch selbst diesen Minimalkonsenz nicht tragen wird, erübrigt sich streng genommen jede Diskussion mit Ihm. Sie wird zu keiner Lösung der bestehenden Anschauungsunterschiede führen. Um sich miteinander argumentativ auseinanderzusetzen muss man zuallererst eine gemeinsame Diskussionsgrundlage finde. Nur genau diese besteht selbst auf der fundamentalen Ebene nicht.
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Wie ein Quadrat in einem Kreis
Eck' ich immer wieder an