Der Kern des Aufstandes ist, dass es Probleme in der deutschen Bildung gibt. Woran es konkret liegt und wie man das beheben kann, wäre dann der äußerst komplexe Sachverhalt, mit dem sich differenziert und ohne Vorurteile auseinander gesetzt werden müsste.
"zu viel" wird nach neuer Rechtschreibung getrennt geschrieben... sagt Word und Wikipedia und...
Neue oder alte Rechtschreibung ist ja (außerhalb der Schule) im Prinzip egal, so lange man sich überhaupt an eines der beiden Regelwerke hält.
Die mittlerweile erfolgte Reform der Reform macht ja oft zwei Schreibweisen zulässig. Viele machen aber auch das vorübergehende Durcheinander vor 2007 (als Spiegel, SZ an der alten Rechtschreibung festhielten, die eigentlich damals nicht mehr zulässig war) zum Anlass, sich an überhaupt keine Regeln zu halten und das wird dann beim Lesen irgendwann anstrengend.
Es fing an, als ich auf dem Campus ungewollt mithörte wie sich Lehramtstudenten über ihre Vorlesung Lustig machten:
"Alder, der Prof hat gar net gemerkt, dass ich voll besoffen war...hehe..und du hast in der Vorlesung dann noch weitergesoffen...hehehe.. alle ham durcheinandergeschwatzt... un der prof...hehehe....
...ah geh! passt schon letztes Jahr hatten die nen Durchschnitt von 1,7 in der Prüfung.. huhuhu, des isn Witz haha!"
Daraufhin hab ich sie (alleine) Zur Rede gestellt und nur Müll gehört...(OK, die kamen besoffen aus der Vorlesung)
Dann hab ich mich letzte Woche mal in ne Sozialpsychologievorlesung und in Benachteiligtenförderung der Lehramtler gehockt...
Das ist wirklich ein Witz!!
Lauter Powerpoint Vorträge durch Studenten, nur aus Bulletpoints bestehend, keine Begeisterung, und Notengebung bis maximal 2,3...
Dann dachte ich an meine Schullaufbahn und etliche miese Lehrer.
Zum Beispiel der, der immer "Hopp Fiffi erzähl" zu Schülern rief und den schlimmsten Physikunterricht machte! ich hatte ne 4, bei Lehrerwechsel in der 12/13ten dann ne 1,0 und kann so natürlich besser Maschinenbau studieren)
Hab dann noch einen Vergleich:
meinen Vater (Ingenieur) und meine beiden Schwiegerväter (Massagepraxis, Wirtschaftslehrer)
Ich will gar nicht nochmal darüber nachdenken...sonst mach ich hier noch was kaputt!!
Die Kekschen/Küchlein-Klage scheint aber wohl ein echtes allgemeingültiges Lehrerproblem zu sein, auch beim Schiewegervater!
Ich nahm an hier meldet sich wenigstens ein Lehrer, der beipflichtet und sagt: Ja, vielleicht könnten mit Abschaffung des Beamtenstatus so einige Faule Eier aussortiert werden, und man dadurch den Lehrerberuf aufwerten...
Ist ja leider oft so, dass einige weinige das Klischee bilden.
Das Lehrerklischee ist meiner Meinung nach so stark ausgeprägt, weil es aufgrund des Beamtentum einfach mehr von den "einigen wenigen" gibt
Stattdessen die Reaktion:
Festklammern an den Beamenstatus,
Rechtfertigungen, die eher an Komik erinnern
...und keinerlei Lösungsvorschlag! Nichts, das Problem wird einfach nicht angegangen, einfach ignoriert und als Beamtenbasching abgetan...
Dann wird sich noch mit geschwollener Sprache und Fremdwörtern ein bissel abgehoben, und du mit "haste wohl nen Korb bekommen"...
ach, was solls...
Laut Aussage meiner ehemaligen Matheschüler, die jetzt in die Höhere Technische Lehranstalt gehen, sind de schlechtesten Lehrer diejenigen, die es in der freien Wirtschaft nicht "geschafft" haben und jetzt in der Schule eine ruhige Kugel schieben wollen.
Ach, Ben. Ich mag Dich echt. Aber es wird mir immer klarer dass Nachdenken für Dich keinen "Wert" hat. Arbeitet in deinem Verständnis der Redakteur nur dann, wenn er gerade seinen Text eintippt? Das gilt für viele Berufe und allgemein würde ich behaupten, dass genau dieses industrialisierte Bild von Arbeit ein Teil des Problems ist. Arbeit muss Output produzieren, sonst wars nix. Typisch Maschinenbauer.
In deinem persönlichen Interesse rate ich Dir, dieses Bild zu überdenken. Es sind nicht nur die Hardskills, die "Wert" in die Gesellschaft bringen. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei Dir ankommt, aber gerade diese oft leisen Zwischentöne, diese Gedanken die man sich über den anderen macht, die "Softskills" machen den Unterschied. (Gilt übrigens auch beim Training )
Nik, ein Humanist.
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Der Kern des Aufstandes ist, dass es Probleme in der deutschen Bildung gibt. Woran es konkret liegt und wie man das beheben kann, wäre dann der äußerst komplexe Sachverhalt, mit dem sich differenziert und ohne Vorurteile auseinander gesetzt werden müsste.
Genau, und meiner Meinung nach sollte hier direkt an den Leistungen der Lehrkräfte angesetzt werden!
Die ünmittelbar mit ihrer Universitären Ausbildung zusammenhängt!
Nicht tolle neue Schreibtische und "Kekse für alle" als einfache Lösung..
Was wäre, wenn das Studium 40% Praxis beinhaltet, und in dieser Praxis der Student 30% der Zeit einen anderen Lerer untrerstütz.
So haben wir Praxis an der Uni und güstige Lehrerunterstützung an der Schule.
Dann noch die Privatisierung der Schulen, natürlich mit Staatlichen eingriffen! Nicht dass plötzlich die "guten" Schulen alle tausende Euro im Monat kosten und Bildung eine Geldfrage wird, oder Schulen in strukturschwachen Gegenden aus wirtschftlichen Gründen geschlossen werden!
Aber eine gewisses Konkurrenz zwischen den Schulen und den Bildungszweigen (Berufsschule/ Gymnasium/ BOS/ FOS...) wird helfen! Wenigstens das Nachdenken darüber!
So werden Lehrer motiviert und aktiv, Schulleiter Handlugsfähiger... und die verdammten Beamtentribrettfahrer rausgeschmissen...und nicht nacheinander an 5 versch. Schulen in 5 versch. Bundesländer verstetzt um das Übel lediglich zu verteilen und weil der Schulleiter keine andere möglichkeiten hat! (oh das war nicht so gemeint)
Ein anderer schreibt von seiner Erfahrung als Lehrer an einer Schule, er wurde nicht in den Dienst übernommen.
Aha. Es gibt ja auch nur 200 Schulen in Deutschland.
Soll ich da nen Zusammenhang sehen?
Ich wäre übernommen worden, wenn die Jungs nedd so n riesen Aufriss deswegen gemacht hätten, nen befristeten Vertrag zu verlängern.
Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem ich unter meine Bilanz nen Strich ziehe und die Bilanz war eindeutig und ich nicht (mehr) bereit, von meiner Seite irgendwas zu ner Verlängerung beizutragen.
An dieser Schule, und an jeder anderen wärs genauso gewesen.
Schon alleine regelmässig zu hören "jo, da müsst ma jo oiwei...", wenn irgendwer zu faul war, seinen A...llerwertesten mal ausm Sitz zu heben und was anderes zu probieren bzw. anzuleiern als die letzten 20Jahre. Nee danke.
Ich hab n dreiviertel Jahr alleine damit zugebracht, Unterrichtsmaterial für Folien und Arbeitsblätter auf nen aktuellen Stand zu bringen und digital abzuspeichern, statt 500x kopierte Kopiervorlagen weiterzuverwenden und nix als Unverständnis (auf Seiten der Kollegen;- die Schüler habens sehr wohl honoriert) dafür erfahren.
Das bin ich schlicht anders gewohnt, aber die Ignoranz, gepaart mit Selbstgefälligkeit im Kreise von gleichgültigen Staatsdienern war unerträglich.
Ich will an der Stelle hinzufügen, dasses mir auch in anderem Ambiente schon passiert ist, dass ich das Gefühl hatte, für sowas geboren sein zu müssen.
Fürn Lehrerberuf selbst wär ichs gewesen, das würde ich bis ans Ende aller Tage gemacht haben, aber fürn öffentlichen Dienst bin ich wohl absolut nicht geschaffen, zu progressiv und tatendurstig.
Hier draussen weiss ich was ich tu, muss mich nicht blöd anmachen lassen dafür, kriegs in klingender Münze entlohnt, statt durch Hohn, wenn ich mich überdurchschnittlich engagiere und brauch mich nicht mit beamtischer Trägheit oder irren Verwaltungsvorschriften rumschlagen.
Wie andere schon trefflich bemerkt haben: jedem Lehrer, der mit seinem Job und dem Umfeld dort unzufrieden ist, stehts frei, sich auf meinem Weg draussen ohne Netz und doppelten Boden zu bewähren.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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Ich nahm an hier meldet sich wenigstens ein Lehrer, der beipflichtet und sagt: Ja, vielleicht könnten mit Abschaffung des Beamtenstatus so einige Faule Eier aussortiert werden, und man dadurch den Lehrerberuf aufwerten...
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Man könnte sicher eine Diskussion über die Abschaffung des Beamtenstatus bei Lehrern starten. Aber auf dem Niveau wie du dieser Thread gestartet und weitergeführt hast, macht es keinen Sinn!