Heute mal wieder was "Fleischiges", damit mir keiner nachsagt, ich würde hier eine Vegetarier-Variante der Paleo-Ernährung propagieren ;-) Wie Ihr es inzwischen bei meinen Rezepten gewohnt seit, ist der Zeitaufwand überschaubar und das Ergebnis gemessen daran, durchaus überzeugend. Selbstredend handelt es sich auch hier um ein maximal gesundes und nährstoffreiches Gericht. Genau das Richtige für das anstehende Wochenende!
Zutaten (für 2 Personen):
2-3 Hähnchenbrüste (Bio-Qualität)
1 TL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
2-3 handvoll Walnusskerne
1 Bund Petersilie
15 schwarze Oliven (entkernt)
2-3 Sardellenfilets (optional stattdessen: Salz)
2-3-TL Zitronensaft
Pfeffer aus der Mühle
3-4 EL Walnussöl
2-3 Blätter Radiccio
Los gehts:
Pfanne heiß werden lassen
Hähnchenbrüste in mundgerechte, möglichst gleich große Stücke schneiden
Olivenöl in die Pfanne geben
Knoblauchzehe mit dem Messerrücken andrücken und ins Öl geben
Hähnchenstücke ungewürzt zugaben und anbraten
In der Zwischenzeit das Pesto zubereiten:
Petersilie, 5 Oliven, Sardellen, Walnussöl, Zitronensaft und die Walnüsse bis auf ca. 5 Stück, die später zur Deko verwendet werden, in einem kleinen Mixer oder mit einem Pürrierstab zu einem glatten Pesto verarbeiten. Wer einen Mörser hat, kann auch diesen verwenden.
Hähnchen kurz bevor die Stücke durchgebraten sind, mit wenig Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen. Pfanne vom Herd nehmen.
Radiccio in feine Streifen schneiden und zum Hähnchen in die Pfanne geben.
Pesto über dem Hähnchen verteilen und alles gut durchschwenken
Oliven und Deko-Walnüsse grob mit dem Messer hacken und unter die Hähnchen-Pesto-Masse heben oder einfach nur zur Deko drüberstreuen.
Ein wenig Pfeffer aus der Mühle drüber. Fertig!
Weinempfehlung, Variationstipps und FOTO gibts hier
Eigentlich wollte ich ja gestern beim "Fischhändler meines Vertrauens" eine schöne Forelle kaufen, aber wider Erwarten waren die ausverkauft. Was also tun?
"Wie wäre es mit einem Loup de Mer - auch als Wolfsbarsch bekannt?" fragte er mich - "Wolf klingt prima, klingt nach Paleo. Also her mit dem elegant-stromlinienförmigen Fisch". Mein Fischhändler lächelte nur verschmitzt. Er kennt meinen Spleen... .
Mein erster Loup de Mer. Den wollte ich nicht wie eine gemeine Forelle behandeln. Womöglich würde er mir das übel nehmen. Scharf nachdenken, Robert - was würde ihm schmeicheln? Ich beschloss, dass es nicht verkehrt sein könne, dem Loup de Mer "den Bauch ein wenig zu pinseln"... und so entstand die Idee zu diesem Fischrezept. Ich hoffe, Ihr habt Freude dran.
Zutaten (für 2 Personen):
2 Loup de Mer (Wolfsbarsche) von ähnlicher Größe wegen der Garzeit, ausgenommen und geschuppt.
2 Knoblauchzehen
einige Thymianzweige
2 Zweige Salbeiblätter
1 EL Tafelmeerettich aus dem Glas in Bioqualität (oder frisch geriebener Kren)
1/2 TL Honig
Saft einer halben Zitrone
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
Los gehts:
Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen
Die Fische unter fliessendem kalten Wasser innen und außen gut reinigen und mit Küchenpapier trockentupfen.
Fische mit reichlich Zitronensaft in der Bauchhöhle einreiben
Mit einem kleinen Mixer (oder mit einem Pürrierstab oder im Mörser) aus Meerettich, Knoblauch, Honig, Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitronensaft sowie einem guten Schuß Olivenöl eine sämige Sauce anrühren.
Die Sauce großzügig in der Bauchhöhle der Fische verteilen und mit den Fingern einmassieren. Einen kleinen Rest aufheben.
Abschließend je ein paar Zweige Thymian und einen Zweig Salbei in die Bauchhöhle jedes Fisches legen.
Fische auf ein mit Backpapier oder mit Öl bepinselter Alufolie belegtes Backblech legen. Die Oberseite der Fische mit den Resten der Sauce oder ein wenig Olivenöl dünn bepinseln, leicht salzen und pfeffern.
Für ca. 25-30 Minuten in den Ofen (Die Garzeit richtet sich nach der Größe des Fisches. Wenn man die Rückenflossen ohne Anstrengung rausziehen kann, ist er gar. Auch das Gelieren der Augen dient als Anhaltspunkt. Meine Fische waren etwa 25 cm lang, es gibt aber auch Loup de Mers bis 45 cm)
FOTOS, Weinempfehlung und Variationstipps findet ihr HIER
Wenn's kalt wird, ist Kohlzeit. Weißkohl ist ein Klassiker unter den Wintergemüsen aber so wirklich kreativ sind wir "Krauts" , wie uns die Angelsachsen ja gern ein wenig abschätzig nennen, im Umgang mit diesem Gemüse traditionell nicht gerade. Das muss sich ändern! Ich trage die "Fakel der Erneuerung" mal entschlossen voran und zeige Euch heute mal, was ich als einen meiner Beiträge zur Weißkohlrevolution beizusteuern habe. Wie die meisten meiner Rezepte - Ihr wisst, dass ich in der Küche ein fauler Hund bin und nicht länger als ne halbe Stunde dort zum Kochen verbingen will - seit ihr damit in weniger als 30 Minuten fertig. In diesem Fall ist die Arbeit sogar in gut 15 Minuten erledigt. Dann muss der Salat aber noch ne Weile ziehen, damit er richtig reinknallt. In der Zeit habt Ihr aber längst frei... .
Zutaten (für 2 Personen als Beilage):
1 kleiner Weißkohl
50-70g Rosinen oder Sultaninen
1 rote Chillischote (oder Chilli-Flocken) (nicht strikt paleo, da ein Nachtschattengewächs)
2-3 Schalotten (oder eine andere milde Zwiebel gleicher Menge)
1-2 EL Curcuma (Gelbwurz)
1 kleiner Bund Petersilie
1 TL Honig
Salz
Saft einer Zitrone
2-3 EL Olivenöl
1 EL Rapsöl (optional stattdessen: Leinöl)
Los geht's:
Weißkohl mit einer Gemüsereibe oder mit einem scharfen Messer so fein wie möglich hobeln bzw schneiden.
Schalotten fein würfel
Petersilie grob hacken
Chillischote entkernen und fein würfeln
Rosinen grob mit dem Messer durchhacken
Alles bis hierher in eine große Schüssel geben. Möglichst kein Plastik, denn der Curcuma kann das Plastik verfärben.
Curcuma und etwas Salz drübergeben. Hände mit Einweghandschuhen schützen und dann das Ganze mit Kraft für gut 1 Minute durchkneten.
Zitronensaft, Salz, Honig und Öl zu einer glatten Emulsion verrühren oder mixen und über den Salat geben.
Nochmals für mindestens eine Minute mit Kraft durchkneten. Je kräftiger ihr den Salat knetet, desto besser wird er.
kurz abschmecken und ggfls. nachwürzen.
Salat für mindestens eine Stunde abgedeckt ziehen lassen und vor dem Servieren nochmal durchrühren und abschmecken. Fertig!
FOTO, Variationstipps und Weinempfehlung findet Ihr HIER
Heute stelle ich euch mal ein für meine Verhältnisse eher aufwändiges Gericht vor. Ein Sonntagsgericht, wenn man so will, das prima in die kalte Jahreszeit passt. Ideal geeignet ist dazu Hirschfleisch, das man im Wildhandel zu recht günstigen Preisen bekommen kann und nicht so arg trocken wird wie z.B. Reh. Man kann es aber problemlos auch gegen andere Fleischsorten austauschen. Achtet drauf, dass Ihr die Garzeit nicht wesentlich unter- oder überschreitet, da sonst das Fleisch zäh bleibt, oder aber dazu neigt trocken zu werden. Ein Gericht, bei dem einem schon beim Anblick der farblichen Pracht das Wasser im Munde zusammenläuft. Lasst es Euch schmecken!
Zutaten (für 2-3 Portionen):
500 g Hirschgulasch
1 kleiner Rotkohl
1 kleiner Hokkaido-Kürbis
3-4 Schalotten (oder 2 größere Zwiebeln)
2 Karotten
2 Knoblauchzehen
1 daumengroßes Stück Ingwer
0,2 l Rotwein
1 EL Kreuzkümmel, ganz
1 EL Koriandersamen, ganz
5 Wacholderbeeren
1 EL Schwarzkümmel, ganz
1 TL Anis, ganz
1 EL Fenchelsamen, ganz
1 TL Zimt
5 Gewürznelken
Olivenöl
Salz
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1/2 Bund glatte Petersilie
Saft einer halben Zitrone
Los gehts:
Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.
Kreuzkümmel, Koriandersamen, Wacholderbeeren, Schwarzkümmel, Anis, Fenchel, Gewürznelken und Zimt im Mörser oder einem kleinen Mixer (Mr. Magic z.B.) fein vermahlen.
Zwiebeln, Karotten und den Rotkohl grob in mundgerechte Stücke schneiden
Knoblauch fein hacken
Ofenfesten Bräter oder Schmortopf (ideal: Gusseisen) auf dem Herd heiß werden lassen
Gewürzpulver trocken anrösten, bis es zu duften beginnt
Olivenöl zugeben
Hirschgulasch (in mundgerechte Stücke zerteilt) zugeben und unter Rühren von allen Seiten scharf anbraten
Knoblauch zugeben und durchrühren
Gemüse zugeben, salzen und durchrühren
Rotwein angiessen, durchrühren, Deckel drauf und
Ab in den Backofen für zunächst 50 Minuten
In der Zwischenzeit den Kürbis entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden (Schale kann man beim Hokkaido mitessen). Kürbiswürfel leicht salzen und mit ein wenig Olivenöl nappieren.
Ingwer schälen und in feine Würfeln schneiden
Nach 50 Minuten Gericht aus dem Ofen holen, Ingwer zugeben und gut durchrühren
Kürbiswürfel obenauf geben, aber nicht unterrühren - der Kürbis soll nicht die Farbe des Rotkrauts beim Garen annehmen, sondern nach Möglichkeit seine orange Farbe behalten und erst am Schluss, wenn er gar ist untergehoben werden!
Deckeln drauf und für weitere ca. 15-20 Minuten in den Ofen. Der Kürbis sollte noch etwas Biss haben.
Vor dem Servieren abschmecken, grob gehackte Petersilie, Saft einer halben Zitrone sowie schwarzen Pfeffer aus der Mühle zugeben und alles gut durchrühren.Fertig!
Foto, Variationstipps und Weinempfehlung findet Ihr HIER