Die Rückschlüsse ziehe ich aus den Rahmen, die ich selber seit Jahren gefahren bin.
Ich fand das Fahrverhalten derzeit dann auch immer ganz okay, obwohl ich mich seltsamerweise auf dem Rennrad wohler gefühlt habe, als auf der Tri-Maschine.
Wie kann man denn legal importieren? Keine ernsthafte Frage, da kommen wohl hohe Zölle auf einen zu und im Endeffekt lohnt sich das ganze eben nicht.
Zoll beträgt 4,7%, dann kommt noch die MwSt. dazu.
Ich habe mir neulich einen Rahmen in USA bestellt. Beim Zollamt musste ich dann einen Paypal-Beleg vorlegen. Im Prinzip könnte man hier tricksen, z.B. dass Du zuerst einen Teilbetrag per Paypal überweist, der dann der "Rechnung" entspricht. Der Restbetrag wird dann eben über eine zweite Rechnung überwiesen. Oder so.
Reach ist ein fester Wert, die effektive Oberrohrlänge jedoch ist von mehreren Variablen abhängig. Unter anderem vom Sitzwinkel, der wiederum etwas anderes ist, als der Sitzrohrwinkel. Was du hingegen als Unterschied des Steuerrohres einrechnen möchtest, ist der Stack.
Der Reach wird nicht bis zur Oberkante Steuerrohr gemessen, sonder bis zur Senkrechten durch Mitte des Steuerrohres auf dessen oberem Abschluss, von einer Senkrechten durch das Tretlager ausgehend, beschreibt also den horizontalen Abstand der Mitte der Steuersatzkappe am unteren Rand zum Tretlager.
Der Stack hingegen beschreibt den Abstand in der senkrechten vom Tretlager, gemessen von der Mitte der Unterkante Steuersatzkappe bis zu einer horizontalen durch das Tretlager.
Beide Werte sind ausschlaggebend für die Rahmengröße an sich und dienen als (besserer) Ersatz für die alte Nomenklatur, welche heutzutage eben vorne und hinten nicht mehr passt.
Bei der Anpassung des Rahmens ist dann aber eben doch eher die effektive Oberrohrlänge entscheidend, wie du zwar treffend, aber unter der Wahl verwirrender Begrifflichkeiten selber beschreibst. Hier kommt, im Gegensatz zum Reach, nämlich auch der Sitzwinkel (der Sitzrohrwinkel ist dabei nebensächlich) zum Tragen. Da brauche ich dann auch nichts mehr hinzu oder weg zu rechnen, sondern kann von ganz einfachen Zahlen ausgehen. Somit werden aus den theoretischen 17 mm Unterschied, die du aufgrund welcher Faktoren auch immer zwischen 418 und 429 mm errechnest, praktisch tatsächliche 11 mm.
Ändere ich die Vorbaulänge ohne einen anderen Winkel zu nutzen, ändere ich auch gleichzeitig die Höhe der Lenkerklemmung - es sei denn, ich benutze, wie du, einen 17° Vorbau und bin damit vom Stack her schon komplett ausgereizt.
In einfachen Worten, ohne viel Mathe: kürzerer Vorbau = tieferer Lenker - längerer Vorbau = höherer Lenker.
Soviel zu Theorie und Praxis...
Zur Vorbaulänge, finde ich, ist noch längst nicht alles gesagt, weil ich einen 70er Vision Vorbau fahre. Wenn 3ttt nur herunter bis 80 produziert, heißt das ja lediglich, dass diese Firma eben halt nur Vorbauten bis minimal 80 mm produziert. Und nichts anderes.
Syntace baut Vorbauten bis 75 mm, Vision bis 70 mm, Ritchey bis 60 mm.
Und? Was sagt uns das?
Richtig, absolut gar nichts.
Außer das derjenige, der einen kürzeren Vorbau benötigt, weil er eine optimale Gewichtsverteilung zwischen erreichen möchte, eben keinen 3ttt kaufen sollte.
Auch nicht in der LTD Version, was immer das sein mag.
@ FLOW RIDER
Bezogen auf die Werte für die Einstellung mit 78° Sitzrohrwinkel enstpricht lt. der Geometriesheets von Cervelo das 54er eher deinen Maßen, gegenüber dem 51er bei 75° Sitzrohrwinkel.
ICH würde also das größere von beiden, sprich 54, nehmen.
Und wenn dann noch ein bisschen Geld übrig ist, lass dich vernünftig positionieren. Ich habe in ein Fitting knappe 150 Euro investiert, die jeden Cent wert waren.
Auch wenn der eine oder andere den Verdacht hat, ich wäre schlecht beraten worden, dort unten in Bayern...
Deinen Tipp, dass FLOW RIDER zwischen 51 und 54 wählen könnte kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Flow Rider kann zwischen 54 und 56 wählen.
Reach: Schau dir doch einfach nochmal die Geo-Zeichnung auf der Cervelo-Seite an. Reach wird von dem senkrechten Lot durchs Tretlager waagerecht bis Oberkante Steuerrohrmitte bzw. Steursatzdeckel-Mitte (wie du schreibst) gemessen. 418mm bei nem 54er und 429mm beim 56er. Wenn du jetzt mittels 2cm Spacer den 54er Rahmen auf ein "quasi" 14cm Steuerrohr (was ein 56er hat) verlängerst, dann wandert die Steursatzdeckel-Mitte um 6mm waagerecht in Richtung Tretlager, bedingt eben durch den 72,5° Gabelschaft..
Rechnung: Sinus17.5° x 2cm = 0,6cm = 6mm (17,5° = 90°- 72,5° Steuerrohrwinkel)
Die 2cm Spacer benötige ich, um den Lenker des 54er Rahmens in die Lenkerhöhe des 56er Rahmens zu bringen
Mit einer Wasserwaage im Schritt . Ist das richtig?
Hm, nicht unüblich. Nimm doch nochmal was Rechtwinkliges (großes Geodreieck oder Atlas?), klemm dir dat zwischen die Beine und stell dich an den Türrahmen und markier (lass markieren?) die Stelle am Rahmen die der Höhe deines Schrittes entspricht.
Leider ist aber die Hauptlast des Gewichtes eines im bewegten Zustand befindlichen Rades gar nicht mal der Rahmen - sondern der Fahrer.
Das Tretlager lässt sich nun aber leider nicht so ohne weiteres absenken, vorausgesetzt wir sprechen vom gleichen Fabrikat. Mehr Stabilität bekomme ich nun also nicht durch absenken des Tretlagers hinein, in die Fuhre - aber durch ein anheben des Oberrohres.
Warum?
Weil sich die Bewegung der Beine nicht mehr weit oberhalb des Rahmens, sondern im Rahmen abspielt. Mehr Rahmenmaterial = mehr Stabilität.
Sorry, sowohl für die Stabilität des Fahrens (Geradeaus-Lauf, Spurtreue, Flattern etc.) wie die Steifigkeit des Rahmens spielt die Oberrohr-Rahmenhöhe im Verhältnis zur Fahrergrösse wirklich keine Rolle.
Auch Liegeräder Liegeradtypen können mit einem stabilen Fahrverhalten gebaut werden, wo der Fahrer über dem Rahmen liegt und das Tretlager sich über dem Vorderrad befindet, weil die Stabilität, wie ich schon schrieb, hauptsächlich von der Konstruktion des Steuerrohrs / Gabel und der Verteilung der Masse (zwischen Vorder- und Hinterrad) abhängt.