Gewagte These. Erstens fällt bei Barcelona auf, dass man immer das Gefühl hat, sie hätten einen spieler mehr auf dem Platz, sie sind gerade in der Fitniss den anderen Mannschaften weit vorraus. Die technischen Unterschiede sind heute extrem klein. Es gibt tausende von Spielern, die über eine sehr sehr gute Technik verfügen. Der Unterschied ist die Geschwindigkeit mit der die Spieler spielen können. Einige Interessante Fragen in diesem Zusammenhang sind z.B. warum ausgerechnet Barcelona eine so gute Jugendabteilung hat, dass der Großteil ihrer Mannschaft aus der eigenen Jugend kommt. Warum ist Messi im Nationaltrikot so viel weniger effektiv ( um nicht zu sagen schnell und ausdauernd) wie bei Barcelona. Wer waren die Fußballer von Fuentes.
Volltreffer! Danke. Siehe z.B. Laufleistung BVB im ersten Spiel -> Ein Mann mehr auf dem Platz. Da kannste Taktisch gleich gaaaanz anders agieren.
Mich ärgert immer wenn man gesagt bekommt "Doping bringt im Fussball eh nichts, ist doch alles Technik".
Besonders bei Tunieren und/oder hoher Spieldichte ist Blutdoping sicher hilfreich. Genau wie bei der Tour geht da der Hämakrotitwert runter, und den kann man ja leicht "auffrischen" vor dem Halbfinale oder so. (Ältere Spieler profitieren vielleicht auch mehr. Gabs nicht mal ein Gerücht das Zidane bei Fuentes Kunde war?)
Ansonsten denke ich immer an Steroidmissbrauch wenn sich einer von den Stürmern mal das Trikot runterreisst. Fussball ist ja auch viel athletischer geworden als früher, hört man immer. Regeneration (HGH!) ist bei der Spieldichte in den Topclubs heute mit den zig Ligen/Cups/Pokalen wichtiger als früher. Von Psychopharmaka (z.B. Modafinil, erhöht Reaktionsvermögen bei müden Spielern) haben wir da noch garnicht gesprochen.
Fazit: Das ganze Dopingarsenal kann im Fussball "gewinnbringend" angewendet werden. Die Wirkung von Doping ist nicht so direkt leistungsbestimmend wie in reinen Ausdauersportarten, kann aber dennoch eine gute Mannschaft noch besser machen. Rundum-Versorgung durch Team, Ärzte usw. und reichlich Geld ist auch vorhanden.
Fazit: Das ganze Dopingarsenal kann im Fussball "gewinnbringend" angewendet werden. Die Wirkung von Doping ist nicht so direkt leistungsbestimmend wie in reinen Ausdauersportarten, kann aber dennoch eine gute Mannschaft noch besser machen. Rundum-Versorgung durch Team, Ärzte usw. und reichlich Geld ist auch vorhanden.
Das meinte ich.
Ein Supertalent im Radsport muss immer noch dopen, um nicht von Halbtalentierten abgehängt zu werden.
Ein Supertalent im Fußball kann mit gutem Training und vernünftiger Ernährung immer noch gut mithalten.
Und dann pfeift ihm der bestochene Schiri das Tor ab ...
Ein Supertalent im Fußball kann mit gutem Training und vernünftiger Ernährung immer noch gut mithalten.
Grundsätzlich sehe ich das ja völlig anders. Der einzige Grund, warum ich Dir auf eine gewisse Weise zustimme ist die Argumentation von FuXX. Fußballer (vor allem die Trainer) sind dermaßen verbohrt und hängen modernen Methoden dermaßen hinterher, dass es eine wahre Freude ist. Während in anderen Sportarten schon seit 30 Jahren Athletik gemacht wird, kennt man das im Fußball erst seit Verstegen und Klinsi. Dermaßen was von verkrustet, dass man es nicht aushält. Oder die Platzrundenläufe und all so scheiß.
Mir hat letztens erst ein Verbandstrainer(!!) erzählt, dass er extensive Intervalle (in Form von Diagonalläufen) laufen lässt und die nach Puls steuert. 160-170 sollen seine Schützlinge haben. Flach - über alle. Wie blöd muss man sein? Und sowas arbeitet beim Verband.
Und dann das commitment bis hinauf zu den Pros. Ok - ein basler würde hete kein Land mehr sehen oder wäre die Ausnahm die die Regel bestätigt. Im Grundsatz ist es aber so, dass sehr viele einfach einen scheiß Lebenswandel haben gemessen an dem was möglich wäre.
Insofern stimmt das schon was FuXX (und Du) schreibt.
@TriBlade: Auch wenn die Zeiten von Basler vorbei sind, gibt es genug sehr sehr gute Fussballer, die nicht physisch absolute Topleute sind. Man kann sich naemlich auch mit Technik eine Menge Zeit erkaufen. Wer blind und ohne Tempoverlust einen Ball annehmen kann, der ist im Fussball schneller als einer der das nicht kann, aber ne halbe Sekunde auf 100m schneller ist.
Ich bezweifel gar nicht, dass im Fussball gedopt wird, ich bezweifel nur, dass ohne Doping andere Leute die besten Kicker waeren - und das obwohl ich nicht glaube, dass die aktuell alle voll sind. Die Ungedopten werden natuerlich jetzt betrogen, aber sie wuerden nicht eine Leistungsklasse aufsteigen, nur weil die anderen aufhoeren zu dopen.
Et ceterum censeo bezweifel ich, dass Basler heute kein Land mehr sehen wuerde. Es laufen immer noch genug Quarzer in der BuLi rum, die sind schon mal per se weit weg von ihrem Optimum. Dazu noch die Leute die sich nachts in Discos und Freudenhaeusern tummeln, die es in der BuLi allem Anschein nach zu Hauf gibt. Und Basler konnte eben mit dem Ball umgehen - und schnell war er auch, trotz Quarzerei und Trainingsfaulheit. Talent ist alles, ohne Talent ist alles nichts. Und das gilt im Fussball 1000 Mal mehr als im Ausdauersport. Und man muss eben von klein auf viel viel ueben.
Denke auch, dass es im Fussball erst seit ein paar Jahren im Training richtig professionell zugeht.
Wenn man sich ein paar Aussagen aus dem Buch von P. Lahm mal durchliest, so schreibt er, dass 2004 bei der Nationalmannschaft dass Training aus ner Stunde Ball hin und her schieben bestand und danach die Playstation angeschmissen wurde. Und er der Meinung ist, dass es bei anderen Mannschaften nicht anders war.
Man kann ja von Klinsmann halten was man will, aber dadurch wurde das Training doch erheblich professionalisiert.
Man muss sich ja nur mal anschauen, wie die Bundesliga-Trainer aufheulen, wenn ihre Nationalspieler mal wieder nen Leistungstest beim DFB machen mussten. Paar Sprints, paar Liegestütze und gut. Sowas macht unsereins zum Aufwärmen, und die jammern rum, dass die Spieler zu kaputt zum nächsten Spiel sind.
Solange der Kettenraucher Bernd Schneider jahrelang unser bester Mann und auch läuferisch einer der Besten war, kann ich mir nicht vorstellen, dass Doping soweit verbreitet ist.
Gut vielleicht ändert sich das jetzt, da das Spiel deutlich schneller geworden ist.
ich bezweifel nur, dass ohne Doping andere Leute die besten Kicker waeren
Da stimme ich Dir zu. Lediglich bin ich der Meinung, dass die besten Kicker dann nicht (sehr lange) den Ball hätten, sondern diejenigen, die schneller am Ball bzw. am Ort wo sich der Ball befindet sind.
Heute wird gegen den Ball gespielt. Permanent und über das gesamte Feld. Du bist idealerweise in Überzahl da, wo der Ball ist. Barcas "Geheimnis" ist offensichtlich: Sie können technisch so gut spielen (da hast Du schon recht), dass sie schneller den Ball weiterspielen können als der Gegner den Ballführenden in Überzahl unter Druck setzen kann. Ist der Gegner in Überzahl schneller bei der Musik ... Ballverlust. Dazu trägt Doping ne Menge bei, solch ein Spiel über 90 Min zu spielen.
Deshalb sind Robben und Ribbery grundsätzlich ein Problem (es wird ja besser - ja stimmt): Die machen das Spiel langsam (durch dribbeln) Es ist für jeden Gegner ein leichtes in Überzahl gegen den Ball zu spielen wenn die beiden die Kugel haben. Warum denkst Du sind da oft 3 Spieler bei denen bzw. warum können da überhaupt 3 Spieler da sein? Das liegt nicht daran, weil die so ne suuuper geile Takitk spielen. Dribbeln ist langsam und laufstarke, schnelle AV/IV und n 6er sind ruck-zuck zum doppeln da. Resultat der beiden Komiker: Ballverlust ca. 22m vor'm Tor (sicherer Abstand der Viererktette). Das ist wie im Lehrbuch: Viererkette für Dummies. Dann kommt ein langes Diagonales Spiel in die Schnittstelle der richtigerweise aufgerückten Kette insb. der aufgerückten AVs und BUM - Tor.
Ja - 1gg1 ist die Seele des Spiels. Aber irgendwann ist die Wahrscheinlichkeit eines gewonnen 1gg2 oder 1gg3 halt einfach minimal und das Risiko zu hoch. Oder warum glaubst Du hat z.B. Lahm unter van Gaal kaum noch Bock gehabt zu Hinterlaufen? Hätte ich auch nicht, denn wennd er Ballverlust in der Vorwärtsbewegung kommt, ist der Depp der AV/IV.