interessante Informationen zum Thema Heroin, vielen Dank.
Ich habe mal eine Woche Campingurlaub mit meinen Nicht-Triathlon-Freunden gemacht, wo traditionell dann auch jedes Jahr viel Alkohol getrunken und gekifft wird. Wir waren fast 40 Leute von 17 bis 34 und meine Meinunge zum Thema kiffen haben sich bestätigt. Die Alkoholfraktion hatte ein unterschiedliches Trinkverhalten, von Genusstrinken, über mäßiges Trinken bis zum betrinken - blieb aber noch alles im Rahmen, keiner musste kotzen Die Kiffer-Fraktion hat genauso mitgetrunken, aber zusätzlich gekifft. Und von denen haben es alle meiner Meinung nach derbst übertrieben. Da ging nicht eine Tüte rum und jeder hat zwei mal gezogen, sondern jeder hat 4-7 Tüten pro Tag selbst konsumiert. Und hierbei möchte ich nochmal dran erinnern, dass es sich nicht um Omas Kraut von Woodstock, sondern um moderne Mischungen handelt.
Auffällig war, dass keiner der Kiffer-Fraktion sich an Spaziergänge, Fahrradtouren, Strandbesuche oder andere Aktivitäten beteiligt hat. Es gab zwar Ankündigungen und Wünsche in diese Richtung, aber letztens sind immer die gleichen unterwegs gewesen. In den sonstigen Gesprächen hatte ich zudem den Eindruck, dass die Berichte über ihren Lebensalltag, Ausbildung, Studium, Arbeit usw. auch bei den Nichtkiffern erfolgreicher anhörte. Was mich besonders bei den Bekannten mit denen ich schon lange befreundet bin sehr schockiert hat.
Am Ende unseres Urlaubs haben sich auch einige darüber beklagt, dass sie sich durch das andauernde Vollqualmen gestört fühlten. Das Passivrauchen, war besonders während des schlechten Wetters kaum zu vermeiden und extrem unangenehm. Meine Freundin hat mir fast jeden tag gesagt, wie froh sie sei, dass ich nicht so geworden bin wie viele meiner Bekannten. Übrigens habe ich nun meine erste "Erkältung" des Jahres, ich schieb es auf den Alkoholkonsum, ich will also nichts verherrlichen und weiss dass ich mich selbst auch ungesund verhalten habe. Aber einmal im Jahr gönne ich mir das auch mal, nach der ewigen LD-Vorbereitung und Durchführung.
Auf die Frage, wer sich neben seiner Opiatabhängigkeit auch als Alkoholiker/in bezeichnen würde, hoben 8 von ihnen die Hand. Drei hoben die Hand auf die Frage, wer von ihnen denn schon vor der Heroinabhängigkeit alkoholabhängig war. Keiner der Patienten war der Meinung, dass er mit Heroin angefangen hätte, wenn er nicht zuvor schon andere Drogen genommen hätte. Die allermeisten von ihnen haben mit Nikotin angefangen, dann folgte in der Regel rasch der erste Alkoholkonsum. Ein, zwei Patienten haben auch Cannabis als zweites Suchtmittel konsumiert und erst später Alkohol. Alle Patienten bezeichnen Alkohol als Einstiegsdrogen Nr. 1 für den späteren Konsum von anderen, auch harten Suchtmitteln. 9 von 11 Patienten benannten Alkohol als die gefährlichste Droge. Dass das so viele von ihnen so sehen, hat mich erstaunt, ich hätte gedacht, dass sie Heroin als gefährlicher betrachten. Begründet haben sie die höhere Gefährlichkeit von Alkohol gegenüber Heroin mit der leichteren Verfügbarkeit und dem gefährlicheren Entzug.
das einzige was mich hier wundert ist die Aussage des gefährlicheren Entzugs bei Alkohol. Wenn dem so ist, kann es kein Problem sein den Heroinkonsum an den Nagel zu hängen.
Ich denke da ist die Kurve der körperlichen Abhängigkeit bei Heroin einfach deutlich steiler. Körperliche Abhängigkeit habe ich trotz massivem Alkoholkonsum nie gehabt.
Zitat:
Zitat von bellamartha
Auf die Frage, ob ein Alkoholverbot sinnvoll wäre, hatten sie eigentlich keine Antwort, meinten aber, dass das tendenziell nichts brächte und führten ihre eigene Sucht von einem illegalen Suchtmittel und das Versagen der Prohibition damals in den USA an.
Wir sprachen dann über das Gegenteil von Prohibition, nämlich über Freigabemodelle für harte, illegale Drogen.
Als Vorteile einer Legalisierung von Heroin nannten sie:
- Keine Notwendigkeit mehr zur Beschaffungskriminalität
- Keine Infektionen mehr, weil keine Spritzen mehr geteilt würden und die Drogen rein wäre
- Keine unerwünschten Nebenwirkungen mehr durch Streckmittel
- Entkriminalisierung ihrer Erkrankung
- womöglich Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit
- weniger Kosten für die Gesellschaft durch Wegfallen der Beschaffungskriminalität und Abmilderung der gesundheitlichen Folgen des Heroinkonsums
Als weitere Vorteile sind zu nennen:
- weniger Erträge der organisierten Kriminalität (wenn man das Finanzamt nicht dazu zählt )
- höhere Steuereinnahmen
- geringere Kosten für Rechtspflege in diesem Bereich
Zitat:
Zitat von bellamartha
Übrigens: Diese Aussage haben alle Patienten als nicht richtig bewertet. Zwar gebe es den einen oder anderen Konsumenten, der es schaffe, zu Hause "kalt" (also nicht Medikament gestützt) zu entgiften und dann ohne spezielle Behandlung clean zu bleiben, aber das sei die Ausnahme. Ohne Entzug gehe es aber nicht. Das deckt sich mit meiner Auffassung. Wie soll man auch ohne Entzug mit einer Drogen aufhören, die schwer körperlich abhängig macht. Geht ja bei Alkohol genauso wenig.
Wie ich oben schon schrieb. Alkohol macht bei weitem nicht jeden körperlich abhängig. Heroin macht das deutlich öfter.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Ich glaube es war gemeint, dass beim Entzug von Alkohol deutlich mehr Todesfälle auftreten als beim Entzug von Opiaten.
Es steht aber außer Frage dass es bei Alkohol wesentlich länger dauert überhaupt eine entsprechend starke Abhängigkeit zu entwickeln, während es bei Opiaten schon nach wenigen Wochen regelmäßigem Konsum zu starken Entzugserscheinungen kommt.
Interessant finde ich immer wieder, dass Menschen die tatsächlich starke Suchtprobleme haben Alkohol immer als viel gefährlicher einstufen als der Rest der Bevölkerung, obwohl da bestimmt auch die große Verfügbarkeit und Verbreitung eine große Rolle spielt.
Ich gründe übrigens bald eine Selbsthilfegruppe der anonymen Nutellaabhängigen, macht wer mit?
<Zitat:>
Obduktion
Keine Drogen im Körper von Amy Winehouse gefunden
Die britische Sängerin hatte zum Zeitpunkt ihres Todes keine illegalen Substanzen in ihrem Körper. Dies ergab der jetzt veröffentlichte Obduktionsbericht. Die Familie der verstorbenen, britischen Soulsängerin Amy Winehouse hat erste Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung des Leichnams veröffentlicht. Die Berichte der Behörden bestätigten, "dass sich in Amys Körper zum Todeszeitpunkt keine illegalen Substanzen befanden", hieß es in einer Erklärung. Demnach wurde zwar Alkohol nachgewiesen, es könne aber "noch nicht festgestellt werden, ob dies für ihren Tod eine Rolle gespielt hat". Die Familie erwarte nun "im Oktober die Ergebnisse der juristischen Untersuchung".
<Zitatende>
Wie würdet Ihr einen täglichen Konsum von im Schnitt 2-5 Weizenbier oder einer halben bis ganzen Flasche Wein an durchschnittlich 5-6 Tagen pro Woche einschätzen?