Zitat:
Zitat von JF1000
Berichte mal bitte ausführlich mit Flug, Unterkunft, etc. oder ruf an oder schick mal Deine Nr.
LG Jörg
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Jetzt mal für alle
Also ich bin ungefähr 6Tage vor dem Rennen mit der Lufthansa in der Eco mit dem Vater (montegaga) meiner Freundin voraus geflogen. Da montegaga bei LH arbeitet haben wir die Tickets sehr günstig bekommen. Wäre dies nicht der fall gewesen wären wir mit der ETIHAD geflogen, dies ist die Airline der UAE, da sie einen super service bieten, wie auch die LH, allerdings die Radkoffer umsonst mitnehmen. Die Unterkunft hat montegaga organisiert, da waren wir im Hilton Corniche Apartments...da war wohl irgendein Angebot im Winter von der Hilton-Kette.
Hier nochmal mein persönlicher Erlebnisbericht so wie ich es erlebt habe.
http://www.facebook.com/?ref=logo#!/photo.php?fbid=1605673257744&set=a.1580631831724.2 075537.1113523323&type=1&theater
Für alle die mich (noch) nicht als Freund in Facebook haben.
Von Miki Kurz Distanz · 2 von 2
Zurück aus den Emiraten berichte ich wie ich mit dem Vater meiner Freundin die Tage bis zum Rennen verbracht habe und natürlich wie mein Rennen beim Abu Dhabi International Triathlon verlief.
Wie Ihr schon erfahren habt ging mein Flug am 8.3. gegen 12 Uhr ab, mit schwerem Gepäck (2 Radkoffer) in AD angekommen, hieß es erst einmal orientieren Koffer holen und schauen wie wir am Besten ins Hotel kommen. Vom Terminal 2 sind wir dann mit den Koffern Richtung Taxi gelaufen. Leider gab es kein großes Taxi das unsere Koffer hätte mitnehmen können, aber es fuhr ja ein öffentlicher Bus bis in die Stadt von AD. Diese Fahrt kostete uns pro Person nur ertaunlich 3 Dirham, dass sind umgerechnet nur 0,60 €. Die Stadt ist voller FAST-food Ketten, da hatten wir keinen weiten Weg bis zum nächsten KFC, dort haben wir uns erst einmal "Nahrhaft" ernährt. Dann aber ab in's Bettchen.
Am Mittwoch war dann die Anmeldung im Race Hotel Khalidyia Palace Rayhaan fällig, dies ist die Bestätigung für den Veranstalter das man auch teilnimmt und nicht zu Hause geblieben ist. Dort erhileten wir Startnummer und Badekappe. Nebenan war noch ein Stand von 2XU (Hersteller von Lauf- und Triathlonbekleidung), den wir kurzer Hand noch geplündert haben. Im Race Hotel hielten sich alle Profis mit Rang und nahmen auf. Das war für mich wie im Paradies, man konnte sich mit Ihnen locker unterhalten, die einen fuhren auf der Rolle, die anderen waren mit der Familie am essen und andere wiederum checkten grade ein. Ein sehr schönes Ambiente. Nach diesem Erlebnis sind wir in die Marina Mall zu einer kleinen Shopping- und Stärkungstour losgedüst. Am Abend habe ich dann noch die Räder zusammengeschraubt und eingestellt.
Am Donnerstagmorgen klingelte der Wecker bereits um kurz vor 6 Uhr, da wurde mir klar das alles hier ist doch kein so richtiger Urlaub, oder doch? Es macht mir ja Spaß und so bin ich voller Freude und Müdigkeit zum Frühstücksbuffet geschlendert und habe die Grundlage für einen erfolgeichen Tag gelegt. Jetzt waren wir bereits für's erste Training. Ab auf die Räder und zum Emirates Palace gradelt. Am Emirates Palace waren wir nach 6km, aber das Grundstück dieses Prachtobjekts war riesieg, so mussten wir bis zur Beach 2 weitere Kilometer drauflegen. Die ersten Tria's waren bereits im Wasser und haben ihre Runden gedreht. Dann waren wir an der Reihe. Ich muss sagen das Wasser war sehr salzig, ich durfte es ungewollt probieren.

2 kleine Runden á 500m gedreht und mir die Strecke ganz genau angeschaut, dass ich mich im Rennen ja nicht verirre. Am Mittag kam dann meine Freundin die Line mit Ihrer Mutter nach und wir haben uns den Rest des Tages die Stadt Abu Dhabi angeschaut. Es ist sehr beeindruckend was und vorallem wie schnell sie Gebäude und Objekte auf die Beine stellen.
Der Freitag sah ähnlich aus wie der Donnerstag nur das ich die komplette Schwimmstrecke von 1,5km geschwommen bin um ja jede Boje und jeden Stein beim Austieg kennenzulernen. Am späten Nachmittag nach dem Check-In in Wechselzone 1(vom schwimmen auf's rad) und 2(Vom rad zum laufen) waren wir mal wieder zu Besuch im Race Hotel wo nun alle angekommen waren und sich im Foyer/Pool/Wasser/Laufstrecke tummelten. Ich bin dann gegen 5 Uhr raus auf die Corniche zum Laufen, und habe mir die Laufstrecke angeschaut. Es war sehr heiss 34° C. Leider geht die Sonne schon gegen halb 7 unter.
Nun ging es zurück ins eigene Hotel, und ich bin früh ins Bett. Leider konnte ich kein Auge zudrücken, ich war einfach vor meiner ersten Kurzdistanz zu sehr aufgeregt. Summa summarum habe ich vielleicht 30min geschlafen. Was nicht optimal ist. 3.45Uhr klingelte der Wecker, das ist übel bei so wenig schlaf. Ab unter die Dusche und zum frühstück, jetzt heisst es etwas Kaffee vor dem essen damit man nicht in der Schlange vorm Dixxie-Häusschen vom Veranstalter steht, sondern die eigene gemütliche Schüssel aufsucht. Wichtig ist es auch etwas leicht verdauliches zu essen damit der Magen nicht im Rennen streikt. Nach dem Essen hoch aufs Zimmer die letzten Vorbereitungen wie Flaschen befüllen und Gels und Riegel einpacken und zur ersten Wechselzone. Hier heisst es dann noch einmal Luftdruck checken den richtigen Gang zum losfahren einlegen und Flaschen und Riegel am Rad befestigen.
Danach habe ich mich umgezogen, noch eine Kleinigkeit zwischendurch zum Essen und in der nähe vom Schwimmstart aufgewärmt. um 7.40 Uhr nach halbstündiger Verspätung waren wir an der Reihe.
Nun mein Rennenverlauf:
Es ertönte das Startsignal, das ähnelte wie einer Schlacht, nur hier war der Gegner das Wasser. Ich versuchte soweit wie möglich vorne mitzuschwimmen, was mir auch gelang, alle 30m habe ich meinen Kopf hochgenommen um zu schauen ob ich auf dem richtigen Kurs bin. Ich suchte mir "schnelle Beine" (Wasserschatten) um nicht zuviel Kraft zu verbrauchen, da ich wusste das es hart, heiß und lang wird. Es begannen schon nach 50 m die ersten Krämpfe im Fuss, die waren nach 2min auch schon wieder Geschichte, nun an Boje 3 begannen die höllisschsten Wadenkrämpfe die ich bis daher kannte. Ich habe erst einmal die anderen ziehen lassen und mich an der Seite versucht zu dehnen. Mich schaute der Rettungsasisstent an als ob er mich gleich fragen wolle ob er mir helfen soll, das würde heissen, das es das Ende für mich wäre, daraufhin bin ich mit Krämpfen weiter geschwommen, jedoch ohne Beinschlag. Die Krämpfe wurden erträglicher und ich konnte das schwimmen abhaken und bin nach 25:48 min aus dem Wasser in die erste Wechselzone wo ich mich 3:32 min aufhielt um den Neo auszuziehen und zu verstauen sowie die Brille und Badekappe in den Beutel zu stecken, wo ich vorher meinen Helm entnommen habe und die Socken. Ich rannte jetzt in Richtung Fahrrad, was sich zwischen der 6. und 7. Reihe befand, und habe es bis zum Auftstiegsbalken geschoben und bin dann mit Schwung auf mein Radel gehopst und habe meine eingeklickten Radschuhe während den ersten Metern angezogen. Plötzlich kamen wieder Krämpfe und das in der Oberschenkelinnenseite, diese waren so stark das ich nicht mehr treten konnte und rollen lassen musste. Ich hatte große Befürchtungen an diesem Tag überhaupt anzukommen, den es war wirklich so schmerzhaft und ich weiss nicht wielange ich es es noch aushalten werde. Die Krämpfe waren leicht zurückgegangen aber waren im Ansatz noch da, so bin ich langsam wieder schneller gefahren, bis ich mich wieder besser gefühlt habe. Dann habe ich bis in die Wüste, wo sehr starker Gegenwind mit Sandpartikeln war, reingekloppt und musste meinen Kopf drehen damit ich keinen Sand in den Mund und die Augen (eine Brille hatte ich an) bekomme. An jeder Verpflegungsstelle habe ich mir eine Flasche Wasser geschnappt, die nicht zum Trinken(Ich hatte ja meine eigene Verpflegung) war höchsten zum Mundausspülen, sondern zum Kühlen. Es waren über 35°C !!!
Ich habe währenddessen wieder ein paar Plätze gutgemacht und bog in den Formel 1-Kurs Yas Marina Circuit ein (Hier feierte Sebastian Vettel seinen Grand Prix Titel vor 5 Monaten), hier wollte ich unbedingt Vollgas geben und bin sowet gegangen wie ich mit Krämpfen nur konnte. Auf dem Tacho standen dann 52 km/h und ich habe die Runde auf dem Grand-Prix-Kurs in etwa 9 min beendet. Auf dem Rückweg hatten wir ein wenig Rückenwind da konnte ich im Schnitt über 45km/h fahren, bis ich dann wieder in die Nähe der Stadt kam, wo wieder gegenwind herrschte. Da fingen wieder die höllischen Krämpfe an es ging soweit das kurz vorm aufgeben war. Es ging dann nochmal in die Stadt und raus bis zur ersten Brücke und dann am Turning-Point wieder zurück.
, dass waren die schmerzhaftesten 20 Radkilometer meines Lebens, ich dachte mir komm du schaffst das, bist schon so weit gekommen und beim Laufen kannst du dir dann Zeit nehmen und dehnen. Meine Radzeit beträgt 2:54:23
vom Rad gestiegen ersteinmal umgefallen vor Krämpfen in Beinen. Habe ich mich aufgerapelt und langsam mit wackeligen Beinen in der 2 Wechselzone mein Rad in den Ständer gehängt und bin ins Wechselzelt zu meinem Beutel mit den Laufschuhen gelaufen. Hier habe ich mir führ unterwegs ein Gel und Sonnencreme mitgenommen. Aus dem Zelt erst einmal auf die Laufstrecke versucht zu laufen, vergebens. So habe ich angehalten und versucht zu dehnen, das war der größte Fehler, denn ich es bildete sich etwas wie ein fester Apfel in beiden Oberschenkeln an der Stelle über dem Knie auf der Innerenvorderseite. Also schnell wieder versucht weiterzulaufen und ganz viel Kühlen mit Eis, Wasser und Schwämmen. Ich wollte nur noch ins Ziel, die Zeit war mir egal. Am Turning-Point der Flag Pole( Eine riesige Fahne) fühlte ich mich langsam wieder besser. So konnte ich auf dem Rückweg noch einmal das Tempo erhöhen, den ich wusste das ich ankommen werde, und habe nochmal de letzten Rest aus mit rausgeholt. So habe ich mit einer Gesamtzeit von 4:16:37 gefinisht und habe den ersten Platz in meiner Alterklasser erzielt, was ich eben erst erfahren habe. Im Ziel bin ich dann vor Krämpfen umgefallen und ins Medicalzelt eingeliefert worden, wo ich dann 4 Eisbeutel bekam um die Krämpfe zu behandeln und etwas zum Trinken. Ich muss sagen das ich noch nie so stolz auf eine Leistung von mir, wie es hier der Fall war. Es ist ein sehr schönes und einzigartiges Gefühl. Im Medicalzelt lernte ich einen sehr netten Athelten aus Ungarn kennen der zuerst Englisch mit mir Sprach und dann als ich fragte woher er komme und er mich fragte, sagte er mir das er auch Deutsch spricht. Er hatte mit dem Rad einen zusammenstoß mit einem anderen aus der Gegenrichtung kommenden Athleten. Nach 20min bin ich raus und konnte einigermaßen wieder laufen. Meine Uhr zeigte mir einen Kalorienverbrauch von 3100 kcal an. Danah hiess es, erst einmal futtern.
Am Abend sind wir gemeinsam zur Awards-Party gegangen, wo die Sieger nocheinmal geehrt wurden. Danach sind wir in die Marina Mall ins Fuddrockers ein Restaurant mit ausgezeichneten Speisen. Hier habe ich mir mein verdientes Steak abgeholt.
Am Sonntag konnte ich das erste mal ausschlafen. Eine Wohltat. Danach mussten wir die Räder einpacken und auschecken. Um 2Uhr Nachts ging unser Flieger, so haben wir den Rest des Tages an der Beach relaxt und sind dann in Richtung Flughafen aufgebrochen. Dort wurden wir von der Lufthansa in die Business-Class Upgegraded. Somit hatten wir einen sehr entspannten Rückflug ohne Platzängste und sind um 6 Uhr in Frankfurt gelandet. Zu Hause angekommen habe ich erst einmal ein Nickerchen gehalten.
Und Heute heisst's wiedermal die Räder zusammen bauen.
Viele (schmerzhafte) Grüße,
Miki
Sodele, sollten noch Fragen sein einfach melden.
Grüße,
Miki