Ein gewisses Maß an Regulierung ist nötig, leider neigt man hierzulande gerne dazu etwas zu übertreiben, aber das ist sicher nicht nur im Sport so.
Fängt beim TÜV fürs Auto an und endet beim Baurecht. Da blickt man schon manchmal sehnsuchtsvoll in andere Länder wie die USA, wo eher gefragt wird was ist eigentlich verboten und nicht was ist eigentlich noch erlaubt.
Klar ist allenfalls, dass der Vorwurf der Spießigkeit meistens von unten nach oben getragen wird, d.h. heutzutage von jung nach alt. Das hat etymologische Ursachen.
Das verstehe ich nicht.
Meines Wissens ist es doch eher umgekehrt, d.h. von "Oben" nach "unten", wie hier, runterscrollen erklärt?!
Nur weil es bestimmte Regeln gibt, hat das ja noch lange nix mit Spießertum zu tun.
Beim Fussball gibt es für Foulspiel auch nen Freistoß, das find ich eigentlich nicht spießig.
Das stimmt natürlich, Regeln haben normalerweise auch einen Sinn. Spießertum fängt für mich an, wenn in einem stark regulierten Umfeld kleinlichst über die Einhaltung der Regel diskutiert wird, ohne den Sinn der Regeln zu hinterfragen. Es wird ein Umfeld erzeugt, in dem weder über eine andere Auslegung oder gar eine Modifikation der bestehenden Regeln diskutiert werden darf. Das geht hier bei einigen soweit, dass extra das Schimpfwort "Draftahlon" geschaffen und ausführlich benutzt wird, um ganze Triathlonserie abzuqualifizieren. Das geht für mich schon schwer in Richtung Spießertum der negativen Sorte.
Der Fussball ist in dem Sinn eher weiter als der Triathlonsport. Im Fussball findet eine dauernde Weiterentwicklung des Regelwerks statt. Nicht alle Regeländerungen sind sinnvoll, aber im Großen und Ganzen stimmt die Richtung.
Beim Triathlon kann ich das nicht feststellen. Bei jedem größen Wettkampf wird über das Nichteinhalten des Regeln, speziell auf der Radstrecke geklagt. Daraus die Einsicht abzuleiten, dass das heutige Regelwerk nicht mehr taugt, schaffen aber die wenigsten. Statt dessen werden typische Spießerforderung gestellt wie die nach härterem Durchgreifen (KaRis) oder Abschottung (weniger Teilnehmer).
Spießer ist, wer sich nach toten Philosophen nennt und deren Namen mit Alkoholbezug verunglimpft
OT:
Habe den Film gesehen. Fand es schade, dass am Ende der Teil zum Training nicht mehr kam, aber sei's drum
In vielen Punkten hast du auf jeden Fall Recht, gerade in dem Punkt mit der Altersbegrenzung muss ich dir echt zustimmen, in diese McDonalds-Gesellschaft ist Sport garantiert nicht das Gesundheitsgefährdende Risiko #1
Die Socken sind meines Wissens verboten, weil sie eine flossenartige Wirkung haben.
Das stimmt natürlich, Regeln haben normalerweise auch einen Sinn. [...]
Der Fussball ist in dem Sinn eher weiter als der Triathlonsport. Im Fussball findet eine dauernde Weiterentwicklung des Regelwerks statt. Nicht alle Regeländerungen sind sinnvoll, aber im Großen und Ganzen stimmt die Richtung.
Beim Triathlon kann ich das nicht feststellen. Bei jedem größen Wettkampf wird über das Nichteinhalten des Regeln, speziell auf der Radstrecke geklagt. Daraus die Einsicht abzuleiten, dass das heutige Regelwerk nicht mehr taugt, schaffen aber die wenigsten. Statt dessen werden typische Spießerforderung gestellt wie die nach härterem Durchgreifen (KaRis) oder Abschottung (weniger Teilnehmer).
Wie lange machst Du schon Triathlon, um solche Feststellungen zu treffen? Ich finde es zu kurz gesprungen, mal wieder am Regelwerk herum zu kritisieren ... werde mir den Film in Ruhe und ausführlicher als beim ersten Mal ansehen ...
Die Titelwahl halte ich für verfehlt, weil die geweckten Assoziationen in eine andere Richtung laufen ...
Ich find nur die Regel dass man in der Wechselzone nicht nackt sein darf und nicht oben ohne laufen und radfahren darf total spießig.
Diese Regel existiert in Deutschland nicht. Wenn eine Umkleidezone angeboten ist, muss diese auch benutzt werden. Da geht es aber insgesamt darum, dass nicht überall zwischen engen Radreihen Schleifchen bindende Athleten im Weg stehen/hocken.
Zitat:
Zitat von phi25
Da blickt man schon manchmal sehnsuchtsvoll in andere Länder wie die USA, wo eher gefragt wird was ist eigentlich verboten und nicht was ist eigentlich noch erlaubt.
Upps, das riecht nach Eigentor . Ja, gerade die USA. Weiß nicht, ob diese Regel dort explizit im Triathlon existiert, aber ist vermutlich bereits durch die allgemeinen Gesetze abgedeckt. Mach dich am Strand als Frau mal kurz oben nackig, um das Bikini-Oberteil oder den BH anzuziehen. Ratzfatz kriegen sie dich ran (meiner Mutter früher mal passiert). Hintergrund ist aber sicher nur, dass man so schlecht die Waffe tragen kann, wenn man nackt ist.
Ansonsten finde ich es einfach nur amüsant, wie die Leute hier drauf anspringen, (keine) Spießer zu sein .
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Natuerlich ist Triathlon ein Sport fuer Spiesser. Soll' ich mal ne Liste machen? Aber auch Nichtspiesser koennen Spass daran haben. Am verbreitetsten sind im Triathlon jedoch moechtegern Nichtspiesser.