Man kann die gleiche Mindest-Lebensdauer erwarten unter der fiktiven Annahme, dass ein Hersteller seine Produkte gewichtsoptimiert und streng an der DIN-Norm entwickelt, d.h. bei vollumfänglicher Erfüllung der Norm anschließend z.B. die Wandstärke (bei Stahl oder Alu) oder die Anzahl an Gewebelagen (bei Carbon) reduziert und anschließend nochmal das ganze Testverfahren nach DIN durchläuft usw.
Vergiss die DIN EN doch einfach!
Da gabs bis vor wenigen Jahren doch nichtmal unterschiedliche Werte für MTBs, Renn- oder Trekkingräder.
Und als Hersteller haste zwar vielleicht schlechtere Karten im Haftungsfall wennst kein DIN-Prüfsiegel hast, nur: wennsts hast, haste im Schadensfall in Sachen Produkthaftung dennoch den Kopf in der Schlinge.
Red doch mal mitm Brust: der wird dich fragen, ob du nur so n schice Prüfsiegel haben willst oder ob deine Produkte halten sollen bzw. ob du sie optimieren willst.
Das iss doch gerade die Verbraucherverarsche: Hauptsache der "Babber" klebt drauf, obs wirklich was taugt iss egal und genauso, obs n GS-, DIN- oder sonstwas-Kleber ist und was auch immer der aussagen mag. Wer weiss denn schon, was konkret dahintersteht?
Und wieso klebt auf nem Cannondale, Specialized, Colnago keiner? Packen die die Tests nicht?
Erinnert sich keiner mehr an den Gabeltest vor n paar Jahren, als Federgabeln, die zur Zeit der Festlegung der DIN-Werte noch gar nicht exisiterten und in der "Neuzeit" zu den besten, erhältlichen gehörten, reihenweise brachen?
Lag das an mangelhafter Konstruktion oder wars an der Praxis vorbei?
Zu den hehren Absichten aktueller Hersteller sag ich nur eins: ich hab vor kurzem ne Originalzeichnung eines chinesischen Rahmens in die Hände bekommen, und als ich da die angegebenen Toleranzen sah, hat sich mir der Magen rumgedreht.
Juckt aber keinen: machen ja alle und die Marken, die wirklich eigene Entwicklung auf hohem Niveau betreiben, nur geringe Toleranzen akzeptieren und am Ende noch selbst produzieren, um diese Toleranzen sicherstellen, jeden Herstellungsschritt optimal überwachen zu können und ihre Entwicklung den Fernostlern nicht auf direktem Wege in die Hände zu spielen, gelten als überteuert und für Spinner.
Die Volkesseele will doch eh nix ausser ner Ultegra im Tchibo-Rad und zu dementsprechendem Preis, weil alle anderen, die mehr dafür bezahlen, ja arme Kranke sind.
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Vergiss die DIN EN doch einfach!
Da gabs bis vor wenigen Jahren doch nichtmal unterschiedliche Werte für MTBs, Renn- oder Trekkingräder. Wer weiss denn schon, was konkret dahintersteht?
Zu den hehren Absichten aktueller Hersteller sag ich nur eins: ich hab vor kurzem ne Originalzeichnung eines chinesischen Rahmens in die Hände bekommen, und als ich da die angegebenen Toleranzen sah, hat sich mir der Magen rumgedreht.
Ob so eine Vorgabe DIN heißt oder eine Herstellerinterne Vorgabe ist ist ja völlig wurscht. Wir kennen beide nicht. Selbst was bei Velotech getestet wird ist nicht so offensichtlich (für mich als Endverbraucher).
Da bleibt einem doch nur das Vertrauen in so einen Hersteller, dass er es richtig macht.
Und Toleranzen haben nicht unbedingt etwas mit Haltbarkeit zu tun. Das müsste man im Einzelfall prüfen.
Und wieso klebt auf nem Cannondale, Specialized, Colnago keiner? Packen die die Tests nicht?
Weil man den Bapperls nur bei unabhängigen Prüfinstituten bekommt, welche bezahlt werden wollen und die Kunden das aber nicht extra würdigen, weil sie ja schon eh ein großes Vertrauen in die Marke haben.
In anderen Konsumer-Bereichen sind solche Bapperls sehr sinnig und auch gefordert, oder möchtest du, dass deine Bude abfackelt, weil sich jemand nicht an die Kleinspannungsrichtlinie gehalten hat?
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Erinnert sich keiner mehr an den Gabeltest vor n paar Jahren, als Federgabeln, die zur Zeit der Festlegung der DIN-Werte noch gar nicht exisiterten und in der "Neuzeit" zu den besten, erhältlichen gehörten, reihenweise brachen?
Lag das an mangelhafter Konstruktion oder wars an der Praxis vorbei?
Ich erinnere mich leider nicht, deshalb die Frage:
Haben die Gabeln bei Tests versagt oder sind sie in der Natur gebrochen? Wurden danach die Testbedingungen angepasst?
Beim Konstruieren ist ja immer die Frage, welche Vorgaben muss ich erfüllen. Diese werden nach dem Stand der Technik und anderen Dingen formuliert und dann natürlich auch dementsprechend abgetestet.
Jetzt kann es sein, dass eventuell gar nicht getestet wurde (was grob fahrlässig gewesen wäre) oder aber die Vorgaben falsch eingeschätzt worden sind, bzw. diese den tatsächlichen Anwendungsfall nicht getroffen haben.
Man muss aber auch eine gewisse Lernkurve akzeptieren. Wenn Mountainbike-Magazine meinen, dass es der bestimmungsgemäße Gebrauch ist, dass man mit seinem Rad Meterhohe Drops macht und sich die Industrie auch tatsächlich der Herausforderung stellt, finde ich das prinzipiell in Ordnung.
Dass eine Norm dieser Entwicklung nicht nachkommen kann ist mir auch klar. Aber irgendwoher müssen die Vorgaben zum Entwickeln/Konstruieren kommen und der Stand der Technik definiert sein. In der Hauptsache werden das sogar interne Vorgaben jedes einzelnen Herstellers sein. Und ich glaube auch, dass die internen Vorgaben relativ gleichwertig sein werden, da sich die Hersteller in gewissem Maße gegenseitig beeinflussen.
Ich als Verbraucher kann mir das nur schwer nachlesen, da keiner seine konkreten Test-Prozedere veröffentlicht.
Da bleibt mir am Schluss nur das Vertrauen in den Hersteller, wie in anderen Lebensbereichen auch.
Dein China-Rahmen mag haltbar gewesen sein oder auch nicht, wissen kann man das erst, nachdem man ihm diversen Tests unterzogen hat. Und wenn dann keine Anbauteile dran passen, weil Anschlusstoleranzen zu grob bemessen waren ist das noch was anderes.
Dass die Summe aller seiner Tests dem Hersteller die Sicherheit geben, keine Reklamationen zu erhalten, ist dem Hersteller sein Know-How. Und das trifft nicht nur auf die Fahrrad-Industrie zu.
So langsam würde mich doch schon interessieren, was Du für einen Rahmen, Lenker und Vorbau fährst. Und wie regelmässig du Lenker & Vorbau tauschst
Auch wenn es gegen mich verwendet werden kann:
Ich habe seit Anfang der neunziger Jahre ein TREK-Mountainbike aus Stahl, gemufft mit Stahlvorbau, den ich bisher noch nicht getauscht habe. Den Lenker schon mehrfach (ist aber nie einer gebrochen oder so).
Dann habe ich seit Mitte der neunziger einen Stahl-Triathlon-Rahmen (26er) aus Tange-Prestige-Rohren und mit einer Tange Stahl-Gabel (no Name, hat aber trotzdem schon mehr als 60.000Km gehalten). Lenker und Vorbau auch bereits mehrmals getauscht. Vorbau ist aus Stahl, Lenker Alu.
Und schließlich ein 1999'er Cannondale Mountainbike (Fully). Das ist noch original, weil ich noch nicht so viel damit gefahren bin.
(Ich habe viele Jahre Lang Pause gemacht).
Bei den beiden älteren Rädern sind die Laufräder selbst zusammengestellt und eingespeicht.
Bei dem Triathlon-Rad würde ich heute eventuell genauer überlegen, es zu kaufen. Allerdings sah die Verarbeitung und die Schweißnähte sehr ordentlich aus und gepasst hat es auch.
Das alte Stahl-Mountainbike nutze ich für den Winter mit Beleuchtung und so weiter. Das Cannondale, wenn es mich mal in den Wald lockt (dann aber keine Drops und Sprünge, da reicht meine Feinmotorik nicht sicher genug aus) und das Tria-Rad für alles andere (Training, WK).
"Gebrochen" ist mir bisher nur eine XT-Kurbel, welche vom Vierkant aus herlich als Dauerbruch her angerissen ist. Habe ich aber gemerkt ehe das Ding kollabiert ist.
Mag vielleicht auch an zu viel Vorspannung bei der Montage gelegen haben.
Die ist sicher über 50.000Km gelaufen. Damals haben wir (mit dem Trek, da war sie dran) auch viel Bunny-Hops geübt und ich bin sehr viel damit durch den Wald gefahren.
Stimmt so natürlich in gewissem Sinne.
Letztlich wirste mir aber sicher zustimmen, dass dies bei Stahl oder Carbon (am fertigen Bauteil, ich meine nicht das Material im Allgemeinen) ne geringere Bedeutung hat als bei Alu.
Dass man mit jedem Material Optik über Funktion stellen und unzureichend konstruieren kann, steht wohl ausser Frage und auch, dasses dafür jeweils genügend Beispiele gibt.
Ihr solltet die Diskussion beenden bevor einer glaubt was ihr schreibt. Da is höchstens die Hälfte richtig.
Ich denke halt, dass Produkte auf dem Markt dem Stand der Technik entsprechen sollten und somit beim Hersteller oder auch extern entsprechenden (Haltbarkeits-)Tests unterzogen werden sollten.
Und genau diese Haltbarkeit kann dir der Hersteller dann garantieren, egal aus welchem Material das Bauteil oder das Rad hergestellt wurde.
Dass das Bauteil eventuell auch länger "lebt" ist klar, aber nicht vorherzusehen.
Das ist in anderen Branchen auch so, warum beim Fahrrad nicht?
Wer der Meinung ist, Hersteller tun so etwas ncht, der sollte halt vom Kauf absehen, schließlich hängt die Gesundheit davon ab.