Ist nicht mein sondern dein Fachgebiet, aber als Frage formuliert:
1.Kann jeder Pathologe hundertprozentig sicher makroskopisch entscheiden, ob ein Aneurysma angeboren oder erworben ist?
und darüberhinaus:
2. Anerkannte Risikofaktoren für das weitere Wachstum (und schließlich die Ruptur) eines Aneurysmas (egal ob angeboren oder erworben) sind doch Bluthochdruck und Arteriosklerose, weswegen z.B. Raucher, Patienten mit Hpercholesterinämie/ Hyperlipidämie sowie Alkoholiker statistisch wesentlich häufiger Aneurysmarupturen erleiden.
Eine der gravierendsten Anabolika-Nebenwirkungen (und z.B. auch der Grund, warum man Steroide nicht in der orthopädischen Rehabilitation einsetzt, wo ja Muskelzuwachs i.d.R. ein primäres und oft schwierig zu erreichendes Behandlungsziel ist und keine Dopingkontrollen drohen) ist ja die typische Entgleisung des Cholesterinstoffwechsels (HDL-Abfall), die wiederum mittelfristig in eine Arteriosklerose mündet.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für nicht unplausibel, dass bei Griffith-Joyner ihr bekannter Steroidmissbrauch entscheidend zum Krankheitsgeschehen beigetragen hat.
Danke für die Nachfrage, Harald.
Ich möchte nicht zu sehr in medzinische Einzelheiten abgleiten, die letztlich nur von Medizinern verstanden werden. Erlaube mir deshalb ein kurze Stellungnahme:
ad 1.)
Angeborene Aneurysmen sind die Folge einer gestörten embryonalen Entwicklung und treten häufig an den kleinen Arterien auf, am häufigsten (!!!) wird diese Form im Circulus arteriosus cerebri (Willisii) beobachtet. Sie können aber auch Folge angeborener Stoffwechselstörungen der Blutgefäße auftreten (z.B.Marfan-Syndrom, Pseudoxanthoma elasticum Darier, Typ IV des Ehlers-Danlos-Syndroms usw.).
Dagegen treten erworbene A. immer als Folge eines Missverhältnisses zwischen Blutdruck und Widerstand der Artereienwand auf, dabei können sowohl die Blutdruckerhöhung als auch organische Veränderungen der Wand (z.B.Arteriosklerose, idiopathische zystische Medianekrose, Entzündungen wie Periarteriitis nodosa, Lues etc.pp.) zu diesem Missverhältniss beitragen.
Bei FGJ interpretiere ich den Wiki-Eintrag so, dass der Pathologe ein Aneurysma im Bereich des Circulus Arteriosus gefunden hat und histologisch eine nennenswerte Schädigung der Wandung des betroffenen Gefässes ausschliessen konnte. Daraus folgt mit größter Wahrscheinlichkeit die Diagnose eines angeborenen Aneurysmas.
ad 2.)
Wenn durch die Obduktion eine nennenswerte Arteriosklerose auch des übrigen Gefässsystems ausgeschlossen werden konnte, entfällt der von Dir zu Recht getroffene Einwand. Allerdings steht darüber nichts in den zugänglichen Berichten. Sicher hat der zuständige Pathologe dazu aber - wissenschaftlich fundiert - in seinem Bericht Stellung genommen.
Grüße!
PS.: Ich habe größere Teile aus dem Standardwerk "Der Patholge - Band1" (Hrsg.W.Remmele) zitiert.
Was ich als Laie merkwürdig finde ist, dass so viele Topsportler irgendwelche abgefahrenen, angeborenen Vorschäden haben (sollen).
Diese Anomalien treten anscheinend bei Topsportlern genauso gehäuft auf wie die plötzlichen und frühen Todesfälle. (Für mich plausible Gründe:
1. Topsportler sind genetisch nicht "normal", daher "Inselbegabung" aber auch gleichzeitig höheres Risiko für Mist.
2. Topsportler werden besser untersucht, daher findet man mehr.
3. Billige Ausreden.)
Natürlich verbietet es sich im Einzelfall aus einer Korrelation irgendwelche Kausalitäten abzuleiten, aber die Korrelation ist doch echt auffällig.
(Korrelation zwischen 2 Aussagen: 1. Topsportler dopen gehäuft. 2. Topsportler sterben gehäuft früh.
Unzulässige, angenommene Kausalität: Topsportler XY ist früh gestorben. Daraus folgt, dass XY gedopt hat.)
...Korrelation zwischen 2 Aussagen: 1. Topsportler dopen gehäuft. 2. Topsportler sterben gehäuft früh.
Unzulässige, angenommene Kausalität: Topsportler ist früh gestorben. Daraus folgt, dass er gedopt hat...
Das kann man höchstwahscheinlich so stehen lassen. Für den Bereich der amerikanischen Profiligen gibt es meines Wissens auch eine belastbare Statistik, derzufolge NFL (oder NBA?)-Athleten eine reduzierte Lebenserwartung haben. Die entsrechende Untersuchung hat zwar den Dopingmissbrauch nicht explizit rausgerechnet, aber den kann man in den entsprechenden Ligen getrost als flächendeckend zur Grundannahme machen.
Diese Anomalien treten anscheinend bei Topsportlern genauso gehäuft auf wie die plötzlichen und frühen Todesfälle.
Gibt es denn dazu, zur behaupteten Zunahme / Häufung verlässliche Zahlen im Vergleich wie z.B. vor 40 Jahren? Da wurde nämlich auch schon mit allem (un)möglichem Zeug, was greifbar war, mit oder ohne medizinische Begleitung "experimentiert" (Ein Onkel von mir war Leichtathletik-Geher) und es gab immer wieder Todesfälle, z.T. auch wegen Medikamentenmissbrauch.
-qbz
(Meiner persönlichen Ansicht / Erfahrungen nach ist "Doping" mit Hochleistungsspitzensport untrennbar verbunden.)
Ich habe nicht behauptet, dass es zunimmt, sondern nur, dass es hoch ist. Dafür, dass es hoch ist, habe ich keine Zahlen, sondern nur meine Beobachtung aus den Medien.
Diese kann natürlich in der Wahrnehmung verfälscht sein (siehe "gefühlte" Zunahme der Kriminalität).
Edit: Damit sind wir wieder bei der Eingangsfrage von Dude: Gibt es Studien, die dort einen belastbaren Zusammenhang herstellen?
Hier wird ein entscheidender Faktor vernachlässigt:
Die "Öffentlichkeit" regristriert nur "spektakuläre" Fälle, im besonderen von Spitzensportlern.
Der medizinische "Alltag" sieht anders aus.
Also hört mit den Spekulationen auf ohne valide Fallangaben bzws.Statistiken.
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:02 Uhr.
19:00 Uhr live!
Das Material der Profis
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