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Zitat von NBer
kann kein englisch. deswegen noch einmal meine frage: sie hat mit hilfe von experten versucht ihr blutbild zu erklären. was hätte sie noch machen können?
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Dann fuer Dich nochmal im Schnelldurchlauf:
Am 8. Feb. 2009 hat die ISU bei der Mehrkampf-WM die Pechstein und die DESG ueber ihre wiederholt zu hohen Blutwerte informiert und eine Suspendierung ausgesprochen, weil ihre Blutwerte gegen die von ihr eigenhaendig unterschriebenen Richtlinien des Verbandes verstiessen. Verdacht auf Blutmanipulation, welcher Art auch immer, das war die sachliche Grundlage fuer ihre Suspendierung.
Bis zur Verhandlung und einem definitive Urteil wurde Pechstein netterweise von der ISU geraten und ihr Zeit gegeben, ihre Ausschlaege ueber den Grenzwert zu erklaeren und Expertisen einzuholen, die eine Krankheit aufzeigen wuerden. Es wurde ihr auch angeboten, eine spezielle Untersuchung auf eine Kugelzellenanaemie zu machen, was aber Pechstein in der Folge und, wie zitiert, zum Erstaunen des Gerichtes abgelehnt hat. Soviel auch gleich zur Beweislastumkehr. Brisant: Nach Aussage Alexander S. Kekulé, Professor für medizinische Mikrobiologie in Halle, haette bei gruendlichen Tests im Februar 2009 unter Aufsicht der ISU allerdings auch ein besonders raffiniertes Blutdoping auffliegen koennen. Vielleicht darum zogen es Sie und ihr Verband vor, 3 ½ Monate lang zu luegen und die Oeffentlichkeit zu taeuschen. Auf Staatskosten natuerlich.
Am 5. Maerz hat die ISU das Verfahren eroeffnet. Aber es wurde von Seiten Pechsteins weiter vertuscht und verheimlicht, aber nichts unternommen, und es folgten Krankmeldungen in der Presse und ruehrende Geschichten warum Pechstein jetzt doch nicht zum Weltcup Finale in Salt Lake (6. bis 8. Maerz) und die Einzelstrecken-WM in Vancouver (12. bis 15. Maerz) reisen koenne. Boese Krankheiten waren schuld, obwohl jeder Beteiligte da schon wusste, wo die Stunde geschlagen hatte.
Und so gings dann weiter, die deutsche Presse spielte nett mit, bis am 1. Juli die Suspendierung der ISU in eine 2 Jahres-Sperre ab dem 9. Feb. 2009 umgewandelt und das Urteil der DESG und Pechsten eroeffnet wurde, Pechstein selbst wollte das Ding moeglichste schnell hinter sich bringen und am Ende der Anhoerung ein Urteil gesprochen haben, auch ohne Blutuntersuchung, nochmal, obwohl die Moeglichkeit einer HS von Anfang an von den Kontrolleuren in Betracht gezogen wurde.
Noch am 2. Juli, die Sperre war bereits ausgesprochen, verbreitete die DESG ueber DPA ihre Unwahrheiten! Dazu noch ein falsches aerztliches Attest, etc., wird man so gaubwuerdig?
Und am 3. Juli stands dann in der Zeitung, das mit der Sperre. Und im Urteil kann jeder nachlesen, dass wie bereits erwaehnt, die Sportrichter eine Blutkrankheit zwar für unwahrscheinlich hielten, aber sich, ueberrascht zeigten, dass die Deutsche, obwohl lange informiert, bis zehn Tage vor der muendlichen Verhandlung trotz Anraten nochnichtmal eigenen Untersuchungen zum Beweis ihrer Unschuld eingeleitet hatte. Die DESG nicht und Pechstein schon gar nicht.
Der Rest, Pechsteins Presseveranstaltungen, ihr Gang vors CAS, die „ungewoehnliche“ Verteidigung und der erneute Verzicht auf eine Fristverlaengerung, das zwischenzeitlich eingeholte Attest des Haematologen Hubert Schrezenmeier in Ulm, der jedoch keine Hinweise auf HS fand, bis zum Urteil dieser letzten Instanz, sind bekannt. Wir kennen auch die Geschichte des Mitarbeiters ihrer Agentur Raphael Jockenhoefer, den sie natuerlich ueberhaupt nicht kennt, der am 25. Juli 2009 als Claudia’s Boyfriend angeblich Originalprotokolle suchte, als er beim Eindringen in der Klinik von Hamar von der Polizei verhaftet und mit einer Anzeige bedacht wurde. Und wir wissen, dass ihr Trainer Franke in der geheimen DDR-Forschungsgruppe „zusaetzliche Leistungsreserven mit Doping“ mitgearbeitet hat.
Erst 1 Woche nach dem Urteil des CAS fand dann ueberraschend die Pressekonferenz mit Ehninger + Co. statt, wo ihr dann ploetzlich eine besonders milde Form der „Hereditaeren Sphaerozytose“ attestiert wurde. 99,99% Sicherheit, man erinnere sich! Eine verminderte Stabilitaet der Erythrozyten, oder einen der bekannten fuenf typischen Erythrozyten-Defekte konnten zwar auch Ehninger und seine Mitstreiter bei Pechstein nicht nachweisen und statt der international anerkannten Diagnosekriterien stuetzte er sich auf einen noch nicht publizierten Labortest, der an der Charité seit kurzem erprobt wurde, aber mit diesem Argument zog sie dann vors Bundesgericht. Weil das Bundesgericht jedoch 1. nicht die Moeglichkeit des Dopings, sondern nur den ordnungsgemaessen Ablauf des Verfahrens ueberprueft, und 2. zeitgleich ein paar
unliebsame Details an die Oeffentlichkeit kamen, darum war das Ding gelaufen!
Untersuchung vor der letzten Instanz also Fehlanzeige! Und von verlaesslichem Ergebnis bis heute sowiso.
Multiple-Choice-Angebot trifft es doch ganz schoen! Und welchem deutschen Experten soll denn nun international noch einer was glauben, wenn die ihre Gutachten erstellen und wieder verwerfen, schneller als die Jahreszeiten wechseln? Da bleiben wahrscheinlich bloss deutsche Fans uebrig.