Hohn und Spott die er jetzt über sich ergehen lassen muß sind Strafe genug - und dennoch so wie es derzeit aussieht durchaus angemessen.
Aber deswegen gleich derart wie hier mittlerweile fast üblich vom Leder zu ziehen.. ich weiß nicht.
Zumal die unprofessionelle Art, wie Guttenberg mit der Sache umgeht ja schon fast den Schluß nahelegt, daß er zum ersten Mal in seinem Leben gelogen hat und daher garnicht weiß, wie man sich vernünftig benimmt, wenn man erwischt wird.
Nein - ich bin nicht so naiv, daß ich das wirklich annehme.
Aber ich persönlich fühle mich von ihm nicht betrogen - daher geht mit die Hetzjagd manchmal ein bißchen zu weit.
..Und alles nur wegen so nem Doktortitel? Das ist doch völlig krank.
....
Es geht m.M. nach überhaupt nicht um die Dr. Arbeit, es geht darum, das er lügt, und das ist etwas, was ich bei einem Mitglied der Regierung nicht akzeptieren kann (aber auch nicht bei anderen Menschen).
und ich dachte immer Lügen können ist eine Grundvoraussetzung um sich auf ein politisches Amt bewerben zu dürfen.
Der Skandal ist, dass Herr von und zu offensichtlich nicht gut lügen kann
Ich finde es übrigens einen mindestens genausogroßen Skandal, dass man sich offensichtlich an der Uni Bayreuth seinen Dr. mit summa cum laude kaufen oder sonstwie irregulär erwerben kann.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Bei Guttenberg dagegen ist zunächst der Beweis zu erbringen, dass er bewusst getäuscht hat. Dieser steht noch aus.
Wievile Beweise brauchst Du noch?
Bei Fehltritten aller Art ist das Versehen die letzte Verteigigungslinie: "Ich habe das
Asthmaspray versehentlich eingeatmet"... "Das Schild mit der
Geschwindigkeitsbegrenzung habe ich übersehen" usw. Es ist ja auch so schön praktisch,
dass ich niemandem nachweisen kann, ob er ein Schild gesehen hat, oder nicht...
Zitat:
Wie auch immer - bewusst oder nicht: Verantwortlich für den Inhalt ist er so oder so.
Genau, Du sagst es!
Selbst wenn diese Unmenge an kopiertem Text versehentlich in
die Arbeit gelangt ist, was ich mir allein wegen er schieren Masse
nicht vorstellen kann, so verliert sie dadurch auf jeden Fall ihren
wissenschaftlichen Wert!
Zitat:
Die eigentliche Rücktrittsforderung MUSS m.E. den Professoren gelten.
Meiner Meinung nach ist IMMER in erster Linie derjenige verantwortlich, der einen Fehler gemacht hat.
Hier scheinen manche von Neid und Mißgunst schon fast zerfressen zu sein.
Ich frag mich, was das mit Neid und Missgunst zu tun hat? Die meisten hier wollen keinen Luegner und Betrueger als Minister. Das ist natuerlich unverstaendlich...
Zitat:
Zitat von maifelder
Was ich mich frage, was die Kinder in der Schule aushalten müssen. Welchen Hohn und Spott müssen die durch die mediale Schlammschlacht ertragen.
Nein, nicht wegen der Medien, sondern wegen ihres Vaters.
Zitat:
Und alles nur wegen so nem Doktortitel? Das ist doch völlig krank.
Nein, nicht wegen des Doktortitels, sondern weil der bigotte Herr zu Guttenberg Wasser predigt und Wein trinkt, um es mal mit dieser bekannten Metapher zu sagen. Er beansprucht Glaubwuerdigkeit fuer sich, Ehrlichkeit, Anstand - und seine Taten sind das genaue Gegenteil (im uebrigen nicht nur bei der Dissertation)
Zitat:
Wenn es mir noch einfällt, schreibe ich noch einpaar Politikerskandale der Neuzeit auf, die meiner Meinung nach schwerer wiegen als so eine Doktorarbeit.
Kannst ja mit denen von Guttenberg anfangen.
Zitat:
Mir fallen spontan nur:
- Seehofer, schwängert ne Angestellte und lässt sie sitzen (nur moralisch verwerflich)
- Gregor Gysi mit der Vertuschung des SED-Vermögens
ein.
Und, was macht das besser an Guttenbergs Verhalten? Zumindest Gysi hat in der Politik eigentlich auch nichts mehr verloren. Steht halt mit Guttenberg auf einer Stufe - ob letzterer das gern hoert?
vielleicht wusste er tatsächlich nichts von alledem, wenn er die Arbeit schreiben ließ.
Was natürlich die Sache nicht besser macht.
Er musste natürlich in diesem Fall seine Arbeit erst mal lesen, bevor
er sich dazu klar äußern konnte und das Lesen einer Dissertation kann dauern.
Vor allem muss man ja verstehen was man da liest.
btw: ich könnte gar nicht so viel schreiben ohne abzuschreiben.
Meiner Meinung nach ist IMMER in erster Linie derjenige verantwortlich, der einen Fehler gemacht hat.
Ja, meiner Meinung nach auch. Damit ist der Doktorvater und er Zweitkorrektor auf jeden Fall dran. Einen Kandidaten zu promovieren, der 20% Plagiate in seiner Arbeit hat ist mehr als nur ein Fehler. Der Beweis dafür liegt auf dem Tisch.
Was den G. betrifft: Er ist verantwortlich. Keine Frage. Ich glaube ja, dass er sich von ner Sekretärin/Sekretär über die Jahre Texte in die Arbeit schreiben lies (bevor einer schreit: Man muss nicht selbst tippen nur selbst erstellen). Der hat der Sekretärin Zeitungsausschnitte auf den Tisch geworfen und gesagt: "Tipp das mal ab". Um die Zitate wollte er sich später kümmern. Dabei hat er den Überblick verloren und irgendwann das Ding einfach abgegeben.
Mich würde nicht wundern, wenn er mal mit seinem Doktorvater volgenden Dialog geführt hätte:
G: "Wissen Sie was? Ich krieg das nicht mehr gebacken. Ich brech ab."
DV: "Machen Sie's doch einfach irgendwie fertig. Die Kollegen im Prüfungsausschuss schulden mir noch einen Gefallen."
G: "Na gut. Mords inhaltlich reinhängen kann ich mich aber nicht mehr. Sie wissen ja - der Politikerjob"
DV: "No worries. BTW: Haben wir schon über meinen Forschungsmitteletat gesprochen?"
Ich denke tatsächlich, das er so blöd und schlampig ist und ich denke, dass er kein Betrüger (im dargestellten Sinne) ist. Wäre er das nicht bzw. wäre er einer, dann wäre er Top-Manager in der Wirtschaft und würde Kohle machen.