laufen die tatsächlich im 7er-schnitt mit 180er frequenz?
Vor allen Dingen: Wie soll das noch "schön" gehen? Hohe Frequenz bei geringem Tempo heißt geringe Schrittlänge, aber schön heißt auch wieder schön hoch mit der Ferse beim nach vorne Bringen des Beins.
Vieles was als guter Laufstil gilt ergibt sich rein zwangsläufig wenn man mit hohem Tempo läuft. Frequenz, Abdruck, hohe Schrittlänge, ...
Trotzdem bezweifel ich dass ein Stil der für ein hohes Tempo gut ist auch bei langsamem Tempo ökonomisch ist. Ökonomisch heißt ja gerade für einen LDler wie er sein WK-Tempo mit möglichst geringem Kraftaufwand durchhalten kann. Warum sieht man dann z.B. kaum Ultraläufer mit einem Laufstil wie die Kenianer wenn der doch auch bei deren niedrigerem Tempo so ökonomisch ist?
Warum sieht man dann z.B. kaum Ultraläufer mit einem Laufstil wie die Kenianer wenn der doch auch bei deren niedrigerem Tempo so ökonomisch ist?
Die meisten Ultraläufer sind doch Ultraläufer weil sie für Strecken bis Marathon zu langsam sind und sich dann dafür feiern lassen, dass sie irgendwie 100km am Stück zurücklegen können.
Die meisten Ultraläufer sind doch Ultraläufer weil sie für Strecken bis Marathon zu langsam sind
Ja und? Haile läuft auch keine 100m. Abgesehen davon dass gute Ultraläufer auf 100km ein Tempo laufen mit dem sie selbst beim Mara auch ambitionierte Läufer stehen lassen. (100km-Rekord 6:13 -> 2:37 Mara-Durchgangszeit )
Ändert aber nichts an der Frage was ökonomisch ist. Jeder der ambitioniert für eine bestimmte Strecke trainiert versucht doch seinen Stil zu optimieren. Warum läuft ein 100m-Läufer anders als ein Marathonläufer und wieder anders als ein Ultraläufer wenn doch der gleiche Stil der angeblich optimale wäre? Ist nicht doch ein geringer Kniehub bei geringem Tempo kraftsparender? Und der höhere Kniehub einfach nur zwingend um hohes Tempo laufen zu können?
Abgesehen davon dass gute Ultraläufer auf 100km ein Tempo laufen mit dem sie selbst beim Mara auch ambitionierte Läufer stehen lassen. (100km-Rekord 6:13 -> 2:37 Mara-Durchgangszeit )
6:26:56 h Müller, Rainer
Rainer kenne ich seit vielen Jahren. Er ist auf 100km gewechselt, weil er "auf Marathon zu langsam" war (seine Worte).
und was für frequenzen läufst du bei welchem tempo?
Ich setze sehr gut mit dem Fuss auf, habe aber eine zu langsame Frequenz.
Zitat:
Zitat von Meik
Abgesehen davon dass gute Ultraläufer auf 100km ein Tempo laufen mit dem sie selbst beim Mara auch ambitionierte Läufer stehen lassen. (100km-Rekord 6:13 -> 2:37 Mara-Durchgangszeit )
Nix drauf, sagte er doch
Zitat:
Ändert aber nichts an der Frage was ökonomisch ist.
Beiss Dich nicht so an der Oekonomie fest. Fersenlaufen ist deutlich verletzungsanfaelliger und sollte daher schlicht im Training unterlassen werden. Und was Du im Training nicht machst, kannst Du im Wettkampf auch nicht.
Such' Dir keine Ausreden, sondern aendere Dein Laufstil. Ich hab's auch gemacht und damit einen Leistungssatz.
.....Ist nicht doch ein geringer Kniehub bei geringem Tempo kraftsparender?....
klar. aber meist geht es darum als erster ins ziel zu laufen, bzw eine schnelle zeit....also muss ein kompromiss zwischen kraftsparend und schnell her. und der ist halt individuell. leute wie dude schwören auf den mittel(vor)fußlauf, ich habe schon leute mit unglaublichen schleichschritt (kaum kniehub und anfersen) und fersenstil 1:09 aufm halbmarathon laufen sehen, deshalb bin ich da nicht so strikt. jeder sollte SEINE technik optimieren, und nicht EINE.
Der Fuß muss unabhängig von der Art des Fußaufsatzes immer vor dem Körperschwerpunkt aufkommen, wenn man von Beschleunigungsphasen und Luftwiderstand absieht.
Das wird zwar oft anders dargestellt, aber es ist einfach physikalisch unmöglich, direkt unter oder gar hinter dem Schwerpunkt aufzusetzen, denn der ständig hinter dem Schwerpunkt liegende Bodenkontakt würde permanent ein nach vorn gerichtetes Drehmoment erzeugen, man würde also zwangsläufig auf die Nase fallen.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Auch 2 cm sind unmöglich. Ich schätze mal grob, dass ich mich während des Bodenkontakts 50 cm vorwärts bewege. Mit 2 cm vor und 48 cm hinter dem Schwerpunkt komme ich niemals zu ausgeglichenen Drehmomenten sondern falle immer noch auf die Nase.
Ich theoretisiere nicht nur, sondern schaue mir gerade deswegen die "Besser laufen" DVD an. Beim dort auf dem Laufband als vorbildlich demonstrierten Mittelfußstil schätze ich, dass der Bodenkontakt etwa von 20 cm vor dem KSP bis 30 cm dahinter reicht.
Lidl-Racer, ich fahre manchmal mit dem Einrad. Wie zum Teufel sollte das Ding nach vorne fahren, wenn ich den Schwerpunkt nicht vor die Aufstellfläche des Reifens bringe?
Und warum soll die Physik beim laufen anders sein?
Ich kann mir vorstellen, dass es auf dem Laufband tatsächlich anders ist. Ich kann mir nämlich auch nicht vorstellen auf einem Laufband Einrad zu fahren. Um da die Balance zu halten brauche ich nämlich die tatsächliche Bewegung nach vorne.
Lidl-Racer, ich fahre manchmal mit dem Einrad. Wie zum Teufel sollte das Ding nach vorne fahren, wenn ich den Schwerpunkt nicht vor die Aufstellfläche des Reifens bringe?
Und warum soll die Physik beim laufen anders sein?
Ich kann mir vorstellen, dass es auf dem Laufband tatsächlich anders ist. Ich kann mir nämlich auch nicht vorstellen auf einem Laufband Einrad zu fahren. Um da die Balance zu halten brauche ich nämlich die tatsächliche Bewegung nach vorne.
Allerdings ist das von mir jetzt Theorie...
Bin Dir dankbar für dieses Beispiel! Die Physik ist ähnlich, nur beim Einrad ist es offensichtlicher. Es ist Dir offenbar nicht bewusst, aber Du bringst den Schwerpunkt nur zum Beschleunigen vor den Aufstandspunkt, um dabei nicht nach hinten umzukippen. Wenn Du aber halbwegs konstantes Tempo erreicht hast, muss Dein Schwerpunkt im Durchschnitt ziemlich genau über dem Aufstandspunkt liegen. Da es ein labiles Gleichgewicht ist, bist Du ständig damit beschäftigt, Abweichungen davon wieder auszugleichen. Falls Du so schnell bist, dass der Luftwiderstand relevant wird, musst Du in der Tat dauerhaft eine leichte Neigung nach vorn haben. Aber bei üblichen Einradgeschwindigkeiten dürfte das ähnlich wie bei Amateur-Langlauf-Geschwindigkeiten weitgehend vernachlässigbar sein. Beim Bremsen lehnst Du Dich nach hinten, um nicht nach vorn zu kippen.
Wahrscheinlich gibt es irgendwo Videos, die das noch deutlicher werden lassen, aber dieses zeigt das alles schon recht gut: www.youtube.com/watch?v=u3WCqnEaA0o
Da alles relativ ist, ist es im Prinzip egal, ob Du auf einem Laufband oder auf festem Boden fährst. Nur musst Du auf dem Band besser fahren können, da es die Geschwindigkeit in engem Rahmen vorgibt und wenig Platz für wacklige Manöver lässt. Aber es geht!
Beim Laufen gilt eigentlich das gleiche. Deiner Gewichtskraft, die genau nach unten gerichtet ist, muss im Durchschnitt eine Kraft vom Boden aus genau entgegenwirken, so dass Du dich mit leichten Schwankungen weitgehend gleichförmig fortbewegst. Das ist nur komplizierter, da Du keinen festen Bodenkontaktpunkt hast, sondern die Füße ständig in Bewegung sind. Wenn zeitweise hinter Deinem Schwerpunkt eine Kraft auf Deinen Fuß nach oben wirkt, muss das zum Ausgleich auch vor Deinem Schwerpunkt passieren. Wenn Du Dich mit nach hinten gestrecktem Bein nach vorne abstößt, musst Du zwangsläufig auch vorne bremsen, sonst würdest Du permanent immer schneller. Wirst Du aber nicht.