Naja, heutzutage ist ja selbst der Laufbursche schon ein Delivery Manager. (Nichts gegen dich!)
Wahrscheinlich bin ich einfach nicht Kommunist genug, um diesen Ansatz als den richtigen zu sehen.
Abgesehen davon, dass ein solcher Vergleich sehr einseitig (und meiner Meinung nach auch falsch) ist. Haben die LF ihr Gehalt mal mit denen zB aus der Gastronomie verglichen? Mit Fernfahrern? Mit Kranken- und Altenpflegern? Alles beschissen bezahlte Berufe, alle auch mit Nacht- und Sonderschichten, alle mit körperlicher Arbeit verbunden und teilweise extremen psychischen Belastungen.
Warum vergeleicht sich ein Lokführer eher mit dem Bahnvorstand als mit "artverwandten" Berufen?
Wozu nach unten orientieren. Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet.
Es wäre ja auch denkbar, dass die von dir genannten Berufsgruppen unterbezahlt sind (du sagst es ja selbst).
Übrigens hat das Ganze überhaupt nichts mit Kommunismus zu tun, man versucht seine Markposition zu egoistischen Zwecken zu nutzen, kapitalistischer gehts nicht. Man orientiert sich nach oben. Jeder Vorstand tut das sowohl was die Firmenziele als auch was die eigenen Forderungen angeht.
Wozu nach unten orientieren. Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet.
Von "nach unten" habe ich ja nichts gesagt. Aber man sollte schon die Kirche im Dorf lassen und Gleiches mit Gleichem vergleichen. :D
Natürlich sind die genannten Berufsgruppen unterbezahlt! Daran kann die GDL doch aber mal sehen, das sie so schlecht derzeit nicht dran sind und dass die angebotenen 4,5/10% eventuell doch ein verhandlungsfähiges Angebot darstellen und eine Verbesserung der eigenen Gehaltssituation.
__________________ Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser.
Wie sieht denn Deiner Meinung nach ein gemäßigter Streik aus? Man wird es leider immer merken, wenn jemand seine Arbeit nicht tut. Die LF haben ihre Arbeit wenigstens immer mit relativ langer Vorankündigung und befristet nicht getan. Für mich ist das gemäßigt. Die andere Variante kann man im Augenblick in Frankreich beobachten.
Das mit der Ankündigung stimmt, bin ich auch sehr dankbar für.
Gemäßigt hat für mich aber auch was mit Verhältnismäßigkeit zu tun, und die ist in diesem Falle nicht gegeben.
Deswegen sagte ich eingangs ja auch, die GDL hätte ihre Streikkasse nicht fortlaufend füllen (lassen) sollen, sondern sich vielleicht mal eher um einen Lohnausgleich bemühen sollen. Hier mal 3 Prozent, hier mal 4. Wenn sie das in den letzten 13 Jahren nicht versäumt hätten, sondern sich mal bemerkbar gemacht hätten, würden ihnen die 9,4% jetzt nicht fehlen. Aber erst 13 Jahre lang die Klappe halten und jetzt auf einmal kumulativ alles bisher Verpasste (aus eigener Schuld) einzufordern und monatelang immer wieder zu streiken und verhandlungen abzulehnen, das finde ich NICHT gemäßigt.
__________________ Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser.
Mal ne (ernst gemeinte) Frage an F18, bello und die anderen Kommunisten
Wiso gingen die Lokführer (und nicht nur die) denn überhaupt jahrelang für viel zu wenig Kohle arbeiten?
Ich seh dass so;
Wenn mir mein Job (oder der Lohn, den ich dafür kriege) nicht passt, dann suche ich mir was anderes. Punkt.
Wenn ich nichts anderes kriege, sollte ich mir vielleicht mal überlegen ob ich ev. eine Pfeiffe bin und froh sein kann überhaupt soviel zu verdienen.....
Wiso glaubt eigentlich jeder er müsse den lieben langen Tag einfach irgendwas tun und die anderen müssen dann schauen das dabei genügend Bares rüberkommt.....
1) Wiso gingen die Lokführer (und nicht nur die) denn überhaupt jahrelang für viel zu wenig Kohle arbeiten?
2)Wiso glaubt eigentlich jeder er müsse den lieben langen Tag einfach irgendwas tun und die anderen müssen dann schauen das dabei genügend Bares rüberkommt.....
1)Wieso lässt man sich nach mehreren Jahren scheiden? Man hätte ja nicht heiraten müssen......
2) Weil man das von unseren Bundestagsabgeordneten lernt.
Wiso gingen die Lokführer (und nicht nur die) denn überhaupt jahrelang für viel zu wenig Kohle arbeiten?
Wenn du einen Job anfängst, dann kaufst du ein Gesamtpaket bestehend aus Tätigkeit, Arbeitszeit, Gehalt und Rahmenbedingungen. Nicht jede Veränderung an diesem Paket zu deinen Ungunsten wirst du mit sofortigem Wechsel quittieren. Es ist aber die Eigenart jeder Entwicklung, dass es immer einen Wechsel von der Quantität zur Qualität gibt, dass heißt irgendwann führen die Veränderungen insgesamt dazu, dass du nicht mehr bereit bist das Gesamtpaket zu kaufen. Dann kannst du entweder wechseln oder das Paket ändern. Nichts anderes machen die Lokführer im Moment.
Übrigens: Interessante Vorstellung von Kommunisten hast Du
Das mit der Ankündigung stimmt, bin ich auch sehr dankbar für.
Gemäßigt hat für mich aber auch was mit Verhältnismäßigkeit zu tun, und die ist in diesem Falle nicht gegeben.
Deswegen sagte ich eingangs ja auch, die GDL hätte ihre Streikkasse nicht fortlaufend füllen (lassen) sollen, sondern sich vielleicht mal eher um einen Lohnausgleich bemühen sollen. Hier mal 3 Prozent, hier mal 4. Wenn sie das in den letzten 13 Jahren nicht versäumt hätten, sondern sich mal bemerkbar gemacht hätten, würden ihnen die 9,4% jetzt nicht fehlen. Aber erst 13 Jahre lang die Klappe halten und jetzt auf einmal kumulativ alles bisher Verpasste (aus eigener Schuld) einzufordern und monatelang immer wieder zu streiken und verhandlungen abzulehnen, das finde ich NICHT gemäßigt.
Naja, es könnte ja auch sein, dass man stillgehalten hat, weil man der Meinung war, dass es im Sinne der Bahnreform und der Umstrukturierung des Unternehmens richtig ist. Vielleicht sind da auch jede Menge enttäuschte Erwartungen, weil man festgestellt hat, dass immer nur mehr gefordert wird und es keine Anerkennung der erbrachten Leistung gibt.