Dann dürfte aber auch keiner mehr Schwimm-WM gucken, weil dort wieder mit Badehose geschwommen wird.
Schaut ja auch fast keiner! Die meisten Zuschauer werden vermutlich selber schwimmen oder haben zumindest Ahnung von dem Sport, sodass sie die Zeiten gut einschätzen können, also bleibt es mit oder ohne Hose gleich spannend.
100m-Lauf und TDF wird aber auch von vielen geschaut, die selbst nicht aktiv sind und über relativ wenig Fachwissen verfügen. Und da wäre die TDF in einer postdoping-Zeit im Vorteil, weil die absoluten Zeiten am Berg zweitrangig sind, sondern der Kampf Mann gegen Mann das eigentliche Spektakel fürs Volk ist. Und wenn alle sauber sind, geht da absolut nix an Spannung verloren. Die Jungs könnten uns sauber genauso gut unterhalten.
Geändert von schoppenhauer (16.12.2010 um 13:11 Uhr).
Z - kein weiterer Schaden > Z - weiterer Schaden. Und das entspricht dann dem "Geld bringen".
"Unterschalgen", weil ich das halt anderes sehe. Aber wir können uns darauf einigen, dass ich nix verliere, wenn ich keinen weiteren Schaden anrichte. Höhere Gewinne habe ich deshalb noch nicht. Oder anders: Ich kann meinen Gewinn halten.
Das hier
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Und es wird weiteren Schaden geben, wenn auch zukünftig keine wirksamen Massnahmen gefunden werden, wie man den Doping-Sumpf trocken legt.
ist der Knackpunkt. Mit dem "wenn auch zukünftig .. trocken legt." Gehe ich ja mit. Nur: Ich sage das aktuelle System kann das nicht leisten. Somit ist das in meiner Sichtweise halt Theorie und eine Annahme und es bleibt nur die eine Lösung: Kein AD Kampf mehr, damit nicht noch mehr Schaden angerichtet wird. Aus der singulären wirtschaftlichen Sichtweise der Unternehmen. Das ich das nicht für gut befinde habe ich ja schon erwähnt. Ist aber trotzdem so. Leider.
In dem Moment, wo der AD Kampf die Lösung bringen kann und auch langfristig wird, bin ich voll bei Dir. Aber solange das nicht ist, ist das alles recht viel "heiße Luft" bzw. führt zu nix.
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Solange man das nicht gebacken bekommt, also eine Abstimmung aller Verantwortlichen nicht möglich ist, bin ich als Rennstallbetreiber gezwungen, die Jungs mit den verfügbaren Mitteln zuzuschütten. Sonst ist für den Einzelnen im gegenwärtigen System Z ganz schnell = 0.
Uneingeschränktes, gefühltes "ja". Ob das dann reicht? Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen Der Punkt ist halt: So langsam "dahinkämpfen" - Schritt für Schritt ist ja blöd, denn keiner will der erste sein, der nicht mehr profitiert. Alle kennen den schönen Unternehmer-Spruch: "Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot."
Wenn jemand den Schlüssle findet das "in einem Schlag" also für "alle gleichzeitig" in den Griff zu kriegen, dann drückt der damit auf die große Reset-Taste. Und dann frage ich mich, ob das System dann überhaupt nochmal neu bootet? Keine Ahnung ... denn ...
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
In Sportarten wie bspw. den 100m-Lauf ist davon auszugehen, dass das mediale Interesse signifikant sinkt, sobald keiner mehr unter 10 läuft.
... da ist schon was dran und wer weiß wo noch und was das für Auswirkungen hat, wenn keiner mehr einschaltet.
Hast Du nun endlich eingesehen, dass Marktteilnehmer im Kapitalismus kein Interesse an der eigenen Kontrolle haben? ...
Wenn du mit Marktteilnehmer (bezogen auf den Profi-Radsport) die Sportler und ihre Teamchefs/Masseure meinst) hast du natürlich recht. Die haben mit der faktischen Dopingfreigabe von 1970 bis ca. 2000 (verdeckt von der "Omerta", einer Art Mauer des Schweigens für Nicht-Insider) gelebt wie die Maden im Speck.
Aber Marktteilnehmer sind eben auch die Geldgeber und letztendlich die Zuschauer und Fans. Und Unternehmen wie die Deutsche Telekom, Gerolsteiner, ARD usw. müssen ihre Investitionen immer auch im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien und ethische Aspekte vor ihren Anteilseignern rechtfertigen.
Diese Big Player haben sich in der Vergangenheit auch nie im Sponsoring von reinen Show-Sportarten wie Wrestling oder Ultimate Fighting engagiert (obwohl diese in ihrer Nische durchaus erfolgreich sind) und konnten sich es irgendwann auch nicht mehr leisten die Dopingrealität im Radsport zu negieren.
Nicht die Dopingkontrollen haben den Radsport zugrunde gerichtet (denn wen hat man den schon tatsächlich mit Kontrollen erwischt? Positive Test gab es im Profiradsport doch kaum mehr als im wirtschaftlich nach wie vor erfolgreichen Biathlon), sondern der exzessive Dopingmissbrauch.
Auch vor der Fuentes-Affäre war der Stern des Radsportes schon im steilen Sinkflug, durch diverse Lebensbeichten ehemaliger Radsportler/ Masseure/ Trainer , durch ständige Medikamentenfunde (sei es bei Zollkontrollen wie bei der Ehefrau von Rumsas), in den Abfalleimern diverser Mannschafthotels, durch sich häufende rätselhafte Todesfälle kerngesunder Leistungssportler usw.
Die ganze Entwicklung des Profi-Radsportes ist ein Lehrbeispiel auch für den Triathlonsport und andere Sportarten, wie es einer Disziplin ergehen kann, die vor einem Problem zu lange die Augen verschließt, so dass das Problem größer und größer wird, bis auch der Dümmste merkt, was gespielt wird.
Schaut ja auch fast keiner! Die meisten Zuschauer werden vermutlich selber schwimmen oder haben zumindest Ahnung von dem Sport, sodass sie die Zeiten gut einschätzen können,....
Ich wette es gibt jede Menge Leute die, van Almsick, Steffen, Phelps, Thorpe usw. Fans sind ohne auch nur im Ansatz zu wissen, was für Zeiten die schwimmen. Die meisten dürften auch ziemliche Schwierigkeiten bei der Farge haben, ob die 100 Meter eher eine oder eher zwei Minuten dauern.
Und ob hinterher "New WR" aufblinkt ist nur dann interessant, wenn klar ist, daß Phelps gegen sich selber schwimmt.
Aber bei 100-Meter der Männer (Laufen) - und wirklich nur da -haste Recht. Da weiß jeder, daß irgendwas unter 10sec die Marke ist.
Die haben mit der faktischen Dopingfreigabe von 1970 bis ca. 2000 (verdeckt von der "Omerta", einer Art Mauer des Schweigens für Nicht-Insider) gelebt wie die Maden im Speck.
Die haben wie die Maden im Speck gelebt weil es ein geiles Spektakel ist, das medial sehr gut rüberzubringen ist. Das hat mit Doping nix zu tun.
Das liest sich, als wären die Tri-Pros so arme Schweine, weil sie bessere Menschen sind. Für einsame Läufer auf heißem Insel-Asphalt interessiert sich halt nur eine Hand voll Freaks. Mit oder ohne Doping, vollkommen wurscht.
Aber bei 100-Meter der Männer (Laufen) - und wirklich nur da -haste Recht. Da weiß jeder, daß irgendwas unter 10sec die Marke ist.
Und das ist, neben Radfahren, nun mal eine der klassichen Doping-Sportarten, mit der sich auch richtig Geld verdienen lässt. Und darum ging es ja ursprünglich.
...Die ganze Entwicklung des Profi-Radsportes ist ein Lehrbeispiel auch für den Triathlonsport und andere Sportarten, wie es einer Disziplin ergehen kann, die vor einem Problem zu lange die Augen verschließt, so dass das Problem größer und größer wird, bis auch der Dümmste merkt, was gespielt wird.