Zitat:
Zitat von powermanpapa
...und wenn mir das ne Weltspitzentriathlonschwimmerin so bestätigt und ich das mit meinem Empfinden vergleiche--dann glaub ich dem eben mehr als wenn mir irgend ein Haubentaucher was erzählt 
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Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Nun bin ich wohl eher ein Haubentaucher (schwimmleistungsmäßig) - eine Meinung habe ich aber trotzdem:
Zunächst ist natürlich Fr. Mückl eine ganz hervorragende Schwimmerin unter den Trias. Ich war auch noch nie bei einem ihrer Seminare. Ihre DVD kenne ich - habe ich mir gekauft. Was ich in den Foren über den Ansatz von Fr. Mückl lese und was auf der DVD drauf ist, überzeugt mich allerdings nicht wirklich - zumindest nicht zur Gänze. Bitte nicht falsch verstehen: Ich halte einen effizienten, guten Armzug für ein sehr wichtiges Basiselement. Aber halt nur für Eins.
M.E. ist für triathletisches Schwimmen
darüber hinaus mind. genauso entscheidend:
- gute flache Wasserlage
- Körperrotation und dabei Schulter locker nach vorne strecken (um mögl. lang zu werden)
- Stabilisierung der Wasserlage in der Körperrotation (insb. beim Atmen) durch den Beinschlag
- gute Gleitphase mit großer Gesamtlänge des Körpers (Zehen bis Fingerspitzen)
- Vermeidung jeglicher "Wasserstaus" z.B. zwischen Kopf und Schulter
- gutes Timing, guter Rythmus
- Kraft (insbesondere Arme, Rumpf)
Insofern ist mir die Fokusierung auf den Armzug etwas zu eindimensional.
Für mich hat sich die Frage nie gestellt, ob ich gerade nach hinten ziehen soll und den Ellbogen hoch stehen lassen soll. Als ich (im Nov. letzen Jahres) angefangen habe zu schwimmen, habe ich mir Videos angekuckt von Phelps, Thorp, Hackett, Popv und Co. und habe das dort gesehen. Das war für mich dann klar. Das ich das nicht perfekt Umsetze ist auch klar - das ist mir bewusst. But well.
Für mich haben sich auch nie die Fragen gestellt bzgl. irgendwelcher Details wie z.B. eher neben dem Körepr ziehen (Hackett glaub ich) oder eher zur Bauchmitte hin (Popov). Ich konnte nur eine wirkliche Gemeinsamkeit bei den Spitzenschwimmern feststellen: Hervorragende Wasserlage auch bei der Atmung und Rotation und super "wasserschnittiges" gleiten. Darauf konzentriere ich mich seither.
Mit diesem Ansatz war ich nach ca. 4 Monaten, max. 2x Schwimmen pro Woche und 2Wochen 4er Block Schwimmen von 25m (weiter konnte ich nicht am Stück) auf 1500m in 27/28min im 25er Becken. Nachdem die Halle zumachte war ich quasi garnicht mehr Schwimmen. Vor'm Rothsetria (meine erste OD überhaupt) noch 4-5mal. Im Wk bin ich dann völlig locker (RPE: light) inkl. eines schönen, signifikaten Umwegs (insg. wohl 1600m) nach 31min aus'm Wasser. Bis mitte Oktober bin ich seitdem garnichtmehr geschwommen. Seitdem 2x pro Woche. Vor 3 TE hat's irgendwie Klick gemacht und ich kann am Ende eines anstrengenden 1h Trainings noch (ohne all-out) Zeiten wie z.B. 1:35@100 oder 6x50m in 40sec. Das ist wei gesagt haubentauchermäßig, ich weiß. Aber: Das war vorher völlig unmöglich, da war ich auf 50 ca. 10 sek - eher 20sek - langsamer. Am Armzug habe ich dabei nie gearbeitet. An der Wasserlage und der Körperrotation (und am lockeren Recovery) schon.
Ich denke, dass sich viele einfach in den vielen Details, die um's Schwimmen geschreiben udn gepostet werden verlieren und den blick auf's wesentliche bzw. die wesentliche Reihenfolge verlieren. So viel Zeit ins Training investieren und nur wenig Gewinn raus holen. Ich plediere dafür sich selbst stark mit der Schwimmtechnik zu beschäftigen (auch theoretisch) und dann das Beste für sich rausholen und den "eigenen Weg" zu gehen.
Ich sehe für mich irgendwann auch mal ein Seminar bei Fr. Mückl. Wenn ich so bei 25/26min (nicht festlegen jetzt) für die 1500 angekommen bin.
Nochmal nicht falsch verstehen: Ich habe höchsten Respekt vor jedem, der "open minded" genug ist und die Mühen (Zeit und Geld) auf sich nimmt um sich von einer der besten Schwimmerinen unter den Trias Tipps zu holen. Das ist nicht selbstverständlich. Viele maulen heutzutage nur rum und machen garnix.
So, jetzt könnt ihr den Haubentaucher "prügeln" - aber "i will be back"
Hang loose Helmut