Ich glaube, dass du damit den meisten hier nicht viel neues erzählst, Wissen in dieser Klasse fiel bei uns im Studium (andere Fachrichtung) unter "Brotbeutelwissen". Vielmehr ist der Artikel des Spiegel dermaßen dämlich verfasst (passt halt zur Quelle), selbst wenn die dahinter stehende Studie / wissenschaftliche Arbeit einen vernünftigen Inhalt haben mag. Ich hatte einfach keinen Bock, diesen langen englischen Artikel zu lesen.
Solch eine Aussage:
Zitat:
Ein sehr gut trainierter männlicher Läufer beispielsweise kann nach dem neuen Modell die 42 Kilometer in 3:10 Stunden absolvieren, wenn er keine zusätzlichen Kohlenhydrate zu sich nimmt.
entbehrt doch jeder Grundlage. Für einen sehr gut trainierten männlichen Läufer ist ein 3:10er-Marathon unterste Grundlage. Ich als "der dicke alte Mann" würde mir aktuell einen Marathon unterhalb von 3:20 bei Wasser und ohne Brot auch noch gerade zutrauen. 10 Minuten von sehr gut trainiert, finde ich .
Spiegel ist doch auch nur Boulevard-Journalismus für Akademiker. Ich lese sowas nur, um die horizontale Rotationsbeweglichkeit des Halses zu erhalten.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
ich glaube, die meisten hier haben den Artikel nicht ganz richtig interpretiert. Ich versuche das jetzt mal zu klären und hoffe, ihr versteht, was ich sagen möchte.
Der Läufer, der 03:10h laufen kann, ist in der Lage bis zum Ende seine Reserven aus körpereigenen KH in Form von Glykogen zu ziehen. Sprich, Ausdauersportler können sich antrainieren bis zu 3 Stunden eigenes Glykogen zu verstoffwechseln, bevor (theoretisch und praktisch) sie wieder KH zuführen müssen. Sobald es keine Körpereigenen KH mehr gibt, wird die Energie vermehrt aus dem Fettstoffwechsel gezogen. Zur Verwertung des Fettes braucht der Körper aber länger bzw. der Motor läuft unökonomischer, da die Energie nicht mehr so schnell verfügbar ist. Jetzt wird der Athlet langsamer. Aber bitte, um eins klar zu stellen, der Fettstoffwechsel lief auch schon vorher parallel zur Verstoffwechselung der KH, nur eben jetzt muss der Körper vermehrt auf die Fette zurückgreifen. Wenn man jedoch rechtzeitig oder während der gesamten Wettkampfzeit kontinuierlich KH zuführt, bricht man eben weniger stark ein. Der Einbruch kommt aber auf jeden Fall in dem Moment wo die körpereigenen Glykogenspeicher aus Muskel und Leber aufgebraucht sind. So weit so klar?
Was bedeutet das nun für uns Laien?
1.) Je ausdauernder und besser wir unseren Stoffwechsel trainiert haben, desto mehr Glykogen speichern wir im Körper.
2.) Je mehr Glykogen wir speichern, umso länger können wir unserer Leistung aufrecht erhalten.
3.) Der Einbruch kommt so oder so, wenn der Stoffwechsel auf reine Fettverbrennung umstellen muss, aber wenn wir besser trainiert sind und rechtzeitig uns mit KH versorgen, dann werden wir den Mann mit dem Hammer auch nicht als solchen verspüren....
Und jetzt Ihr lieben kommt das Allerwichtigste
4.) Den Stoffwechsel zu Ökonomisieren lernen wir nur im GA1. Nein, nicht GA2 und auch nicht REKOM sondern nur im GA1...und zwar ganz viel davon...70-80% unserer Zeit, die wir für Training investieren.
Natürlich spielen auch noch andere Faktoren für die Energiebereitstellung eine wichtige Rolle (Sauerstoffaufnamekapazität, ausreichende Versorgung bestimmter Aminosäuren und Mengen-sowie Spurenelemente, Wasserversorgung vor und während dem Wettkampf, Ernährung vor dem Wettkampf....)
ich glaube nicht, dass die exakte kalorienaufnahme für die 40% der keylimiter ist.
Und Pacing?
Als Risikofaktoren für den Mann mit dem Hammer wird genannt 1. männlich 2. längster Lauf 32 Kilometer oder kürzer und 3. damit zu rechnen, das der Mann mit dem Hammer kommt.
Zu 2.: Hat Greif doch recht?
Geändert von Tobias23 (23.10.2010 um 12:10 Uhr).
Grund: Missverständliche Formulierung
Ich glaube, dass du damit den meisten hier nicht viel neues erzählst, Wissen in dieser Klasse fiel bei uns im Studium (andere Fachrichtung) unter "Brotbeutelwissen". Vielmehr ist der Artikel des Spiegel dermaßen dämlich verfasst (passt halt zur Quelle), selbst wenn die dahinter stehende Studie / wissenschaftliche Arbeit einen vernünftigen Inhalt haben mag. Ich hatte einfach keinen Bock, diesen langen englischen Artikel zu lesen.
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Ist mir schon klar, dass das die meisten hier wissen. Genau das steht ja auch im Artikel drin. Nicht mehr und nicht weniger...oder hast Du noch etwas Fundiertes dazu beizutragen. Nur zu, wir Brotbeutelschnösel lernen gerne von Dr. J
Ist mir schon klar, dass das die meisten hier wissen. Genau das steht ja auch im Artikel drin. Nicht mehr und nicht weniger...oder hast Du noch etwas Fundiertes dazu beizutragen. Nur zu, wir Brotbeutelschnösel lernen gerne von Dr. J
Ich kann Thorstens enttäuschung über den Artikel schon verstehen, denn um ehrlich zu sein weiß jeder Sportler, dass er irgendwann was futtern muss, sonst bleibt er irgendwann stehen.
Zudem man auch bedenken muss, dass die langsamen Läufer tendenziell eher mehr Gels/Riegel mitnehmen als nötig wären, als ein schnellerer Läufer. Da fehlt dann vermutlich auch etwas die Erfahrung.
Ein Freund wollte vor 2 Wochen in München unter 4h bleiben, ist dann aber nur knapp unter 5h geblieben. Er hat Sachen dabei gehabt, an die ich niemals denken würde. Da wurde ihm z.B. ein Brötchen gereicht, er hat mehrere Riegel und Gels gegessen und dazu gabs noch Magnesium und Salz.
Er wird da sicher nicht aufgrund leerer Glykogenspeicher eingebrochen sein
Wenn man sich mal im hinteren Feld eines Marathons umguckt, dann ist das kein Einzelfall, sondern eher die Regel.
Wenn man solch einen Artikel schreibt, erwarte ich einfach, dass man etwas Hintergrundwissen besitzt und nicht einfach schreibt, dass man durch Ernährung nicht einbricht. Denn daran scheitert fast niemand.
Für meinen Sub3 Versuch werde ich 3 Gels mitnehmen und weiß eigentlich schon vorher, dass es mindestens eins zuviel ist, aber sicher ist sicher, nicht dass der Autor doch noch recht hat
Ist mir schon klar, dass das die meisten hier wissen. Genau das steht ja auch im Artikel drin. Nicht mehr und nicht weniger...oder hast Du noch etwas Fundiertes dazu beizutragen. Nur zu, wir Brotbeutelschnösel lernen gerne von Dr. J
Das mag auf den Artikel im Hintergrund ja durchaus zutreffen. Der Spiegel macht daraus jedoch mal wieder einen in den Aussagen verfälschten bis verwaschenen Boulevard-Artikel, in dem handfester Unsinn bis gar nichts drin steht. Nur über diesen Artikel machen sich hier die allermeisten lustig. Wer vom Spiegel mehr erwartet hat, mag ja noch eine Prise Enttäuschung dazugeben. Aber wirklich ernst genommen hat das (hoffentlich) keiner.
Und ich habe auch nicht mehr dazu beizutragen. Ich geh dann einfach mal trainieren statt zu futtern .
@Bort: Ich bin nicht enttäuscht, du überschätzt meine Erwartungshaltung an die Quelle.
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