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Zitat von Faul
Was mich aber wundert ist die Geschichte mit Stärke und Eiweiss. Bisher galten doch immer Kartoffeln plus Ei als Kombi hoher Güte...
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Dass die biologische Wertigekeit des Proteins bei einer Mischung aus Kartoffel und Ei theoretisch gut ist, mag ja aufgrund des Aminosäureprofils tatsächlich so sein - aber entscheidend ist nicht, was man sich zuführt, sondern was der Körper sich aus dem Zugeführten entnimmt. Und da die Kombi aus Ei(weiß), dass es gerne sauer im Magen hat und (Kartoffel)Stärke, die es eher basisch hat eben leider unvereinbar ist, da wir keine Zwei-Kammer-Mägen mit unterschiedlichem Millieu haben, sondern einen normalen Magen, in dem dann eben ein, für beide Komponenten suboptimales Millieu vorhanden ist, wird zwangsläufig auch die Reseorption der in der Mahlzeit enthaltenen Nährstoffe suboptimal sein.
Wenn Du also Kartoffeln und Ei konsumieren willst, so am besten mit ca. 3 Stunden Abstand zueinander, so dass die eine Komponente den Magen bereits verlassen hat, bevor die andere nachgeschoben wird. Finetuning wäre hier zunächst die Kartoffel - gut gekaut und eingespeichelt (Ptyalin!) - und dann mit ggfls. schon zwei Stunden Abstand dann das Ei.
Die Aminosäuren sollten von beiden Komponenten dann noch im Verdauungssystem verfügbar sein, so dass sich der Körper das nehmen kann, was er für das jeweilig benötigte Struktureiweiß, dass er draus bastelt braucht und es wird mit größerer Wahrscheinlichkeit auch das rausgeholt, was in der Nahrung an sich drin steckt.
Wenn ich bedenke, was viele Leute hier an Finetuningmühe in ihr Rennrad stecken, um hier un da ein paar Gramm Gewicht zu sparen oder sich mit abartig teueren Trainingscommputern aufrüsten, um jedes Viertelprozent an tzusätzlicher Tretleistung zu analysieren und zu optimieren, finde ich es nahezu lächerlich, dass man sich Optimierungsmöglichkeiten bei der Ernährung - vor allem, wenn sie so simpel und wissenschaftlich gesehen so offensichtlich richtig sind, verschließt und - Dich meine ich nicht Faul! - darüber hinaus reichlich dümmlich dagegen nölt, ohne je einen Selbstversuch gestartet zu haben.
Probiert es einfach mal für ein paar Tage aus und ihr werdet euch wundern, um wieviel besser ihr euch damit fühlen werdet. Insbesondere, wenn ihr keine 20 mehr seit, wo der Körper meist jeden Dreck irgendwie verzeiht und (noch) kompensiert, dem man ihm zuführt. Aber ich garantiere den Betroffenen: Das wird sich auch bei euch mit den Jahren sukzessive ändern. Wenn ihr es ignorieren oder so akzeptierne wollt, dass der Magen oder Darm Zicken macht und meint "so ist das eben, wenn man älter wird", dann ist das leider ein Fehlschluß. Das muss ganz und gar nicht so sein, wenn man halbwegs in der Lage ist sein Gehirn zu gebrauchen. Leute, die zb. an Magen- oder Darmkrebs erkrankt sind, wären froh, es hätte ihnen jemand, als es noch nicht zu spät war, von diesen simplen Maßnahmen erzählt. Vielleicht wäre es dann nicht so weit gekommen, wie es bei ihnen gekommen ist. Schaut euch die Miliardenumsätzen mit Magensäureblockern ("Renny räumt den Magen auf", etc), Abführmitteln und dem Gegenteil davon, Probiotischen Jogurts, die den "Blähbauch" beseitigen, etc. pp. mal an und sagt mir dann, ob das alles normal sein kann?!?
Es wird a) zu viel, b) das Falsche (insb. Industriefraß, Milchprodukte, Getreideprodukte) und c) zur falschen Zeit und d) das ganze wild durcheinander gefressen. Damit kommt kein menschliches Verdauungssystem auf Dauer klar. Dabei ist es so simpel, und ein Akt von nachhaltiger Vorbeugung vor schlimmen Krankheiten, wenn man hier sein Hirn (sofern vorhanden - bei manchem Diskutanten hier hab ich da meine Zweifel) einschaltet, bevor man in die Tasten haut und sich drüber lustig macht bzw. einfach zu bequem und selbstgefällig ist, sein eigenes Verhalten und das tradierte Verhalten auf Basis gesellschaftlicher Normen zu hinterfragen - gar nicht zu reden davon, sich mit den Fakten unseren Stoffwechsel betreffend auseinander zu setzen.
Sorry - das mußte mal deutlich gesagt werden, weil mir stinkt wie völlig lächerlich sich hier manche Diskussion an der Sache vorbei entwickelt.
Wenn jemand Zweifel an der Theorie von den Magensäften und Enzymen, die zur Verstoffwechselung der verschiedenen Nahrungsbausteine benötigt werden hat, der soll doch bitte fundierte Gegenargumente liefern, warum Proteine resp. Stärke identisches Milieu brauchen und dass dies folglich keinerlei Problem darstellt, wenn man das Zeug mischt, das Obst einfach am effizientesten Verdaut wird, wenn man es nicht mit was anderem mischt usw. Leider lese ich bislang fast nur Polemik der hirnverbranntesten Sorte, insbesondere aus der Tastatur von MickFi.
Gruß Robert