...falls du in deinem Bestseller auch ein Kapitel mit praktischen Tips für Tria Eltern bereithalten möchtest, habe ich hier eine Anregung ( hat ein Vereinskollege gerade geschickt...)
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Vor zwei Tagen ist unser Sohn vier geworden. Er hat mit nur 10 Freunden ein Froschfest gefeiert, da zwei Kumpels Gott sei Dank nicht konnten. Es gab viele Geschenke, die Kinder haben Käse-Sahne-Torte und Schokoladenkuchen gefuttert und draußen eine Schatzsuche gemacht – natürlich alles in grünen Froschkostümen und laut quakend. Es lief alles gut. Bis zum Abendessen.
Das Geburtstagskind hatte sich aussuchen dürfen, was es geben sollte. „Was möchtest du denn“, hatte ich ihn gefragt, „vielleicht Grillwurst? Oder Nudeln?“ „Nuuudeln, Mama“, hatte mein Sohn sofort begeistert geantwortet, „mit Trüffelöl und Balsamicocreme!“ Ich: „Bist du sicher?“ Er: „Ja, Mama, das schmeckt mir so lecker.“ „Und mit Käse“, fügt er noch hinzu. Ich: „Frischen Parmesan, nehme ich an?“ „Ja“, lautet die schlichte Antwort. Ich habe sofort Skrupel: Kann man das bringen? Trüffelöl auf´m Kindergeburtstag? Macht das nicht einen schlechten Eindruck bei den anderen Eltern? Auf der anderen Seite: Die haben ja auch keine Hemmungen nachmittags bunteste industriell gefertigte Käpt´n Blaubär-Torte mit Extra-Zuckerguss und abends Pommes satt anzubieten. Also: Augen zu und durch.
Als mein Mann (im Kostüm „Ochsenfrosch“) fröhlich aus der Küchenecke quakt: „Es kann aufgetragen werden!“, ahne ich noch nichts. Auf jedem Teller sind vorerst drei frische Tortelloni mit Steinpilz-Füllung liebevoll arrangiert. Über jede Portion hat der Maître ein wenig Trüffelöl geträufelt und frisch gehobelten Parmesan gegeben. Ringsum am Tellerrand befindet sich ein feiner Streifen dunkelster Balsamico-Creme. Zur geschmacklichen Abrundung gibt es noch ein ganz klein wenig Fleur de Sel, das aber auf keinen Fall die Komposition dominieren darf. Es sieht extraordinaire appetitlich aus und duftet köstlich.
Ich serviere 11 Teller und gucke in 10 angeekelte Gesichter. Wildes Geschrei bricht aus, die ersten Kinder halten sich sofort die Nasen zu: „Iiiiih, was ist das denn???“, „Das stinkt eklig!!.“ und „IIIggiiittt, was ist denn das Schwarze??“ geht es wild durcheinander. Unser kleiner blonder Posaunenengel erklärt ungerührt: „Das ist Trüffelöl. Und Balsamicocreme.“ Und lässt es sich schmecken. Wir versuchen zu retten, was zu retten ist und teilen an die größten Schreihälse noch mal Nudeln ohne alles aus. Dann kommen die etwas ruhigeren dran. Ich versuche es mit Kian, dem vierjährigen und stets ruhigen Freund unseres Sohnes und frage jovial „Und, Kian“, wie sieht´s bei dir aus?“ Und das reizende Kind erklärt höflich mit britischem Akzent: „Ick möckte die Scheiße nich´ essen.“ „Musst du auch nicht, Kian“, seufze ich resigniert und räume den Rest ab. Opa hat inzwischen hektisch ein Pfund Gouda und einen Ring Fleischwurst gewürfelt und auf den Tisch gestellt, wo sie augenblicklich vernichtet werden.
Kohlenhydrate werden ja auch überbewertet.
Heute haben wir noch die letzten aufgewärmten Nudelreste verputzt und mittlerweile sind auch die Renovierungsarbeiten in der Wohnung fast abgeschlossen. War eigentlich ein schöner Geburtstag. Wenn man vom Essen mal absieht.
Kinder sind schon irgendwie schonungslos ehrlich, oder?
Vorhin beim Frühstück: 'Du solltest das eigentlich nicht essen...' Vorwurfsvoller Blick auf meine Körpermitte mit anschließendem Tätscheln selbiger.
(Ja, Kind weiß ich selber. Aber auf mein heißgeliebtes Rosinen-Mürbchen mit Nutella verzichten? Ich mach schon keinen Sport, dass ist schlimm genug... )
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One week without training makes one weak.
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