Donnerstag ist unser erster voller Tag hier in Kona gewesen und das vorherrschende Thema nach der Ankunft ist natürlich der Jetlag. Ich bin natürlich auch jedesmal gespannt darauf, wie sehr es mich umhaut oder auch nicht. Auf jeden Fall brauche ich tagsüber Kaffee und Abends Durchhaltevermögen, um nicht schon um 8 ins Bett zu gehen. Moderates Training hilft natürlich ebenso, um in einen vernünftigen Rhythmus zu kommen, so joggten an diesem Tag Thomas Hellriegel, Stephan Vuckovic oder auch Nils Görke an unserer Unterkunft vorbei. Apropos Jetlag, in Heidi's Hawaii-Reiseführer steht, daß Jetlag keine Krankheit sei. Interessante Weisheit, allerdings leiden Frauen anscheinend anders darunter als Männer. Kleine Kostprobe: Letzte intensive Laufeinheit für Heidi, 20 x 400 relativ langsam mit 100m Trabpause. Wegen fehlendem Stadion habe ich sie mit ihrem Fahrrad und dem Garmin begleitet. Sie läuft also den Ali'i Drive Richtung White Sands, ich auf dem Wettkampfrad nebenher und sage Start und Stop. Nach 2 Intervallen kommt dann:"Du bist überhaupt nicht bei der Sache."
Ich war etwas irritiert: "Warum?"
"So kann ich das nicht richtig machen, du mußt mir schon mehrmals ansagen, wie lange noch oder wie weit, am besten nach 100, 200, 300 Metern. Und bitte auch noch nach 360, 380, 390 Metern. Außerdem kannst du bitte die letzten 50m etwas weiter vor mir her fahren, damit ich nicht so langsam werde. Außerdem bin ich ja schon immer 10m weiter, wenn du das Signal gibst, da stimmt die ganze Zeit nicht."
Das ist Jetlag pur und das Schlimme ist, daß es jetzt eine Ausrede gibt, denn ohne Jetlag würde sie sowas ja nie sagen.
Ich also auf einem viel zu kleinen Rad mit Laufschuhen auf Speedplaypedalen auf einem schmalen Randstreifen des stark befahrenen Ali'i Drive, von vorne Jogger, Radfahrer von hinten und vorne, hupende Autofahrer und eine frotzelnde Profi-Athleten-Freundin nebendran. Von wegen "hang loose".
Also ich bin einfach nur müde, wenn es hell ist und munter, wenn es dunkel ist.
Ansonsten ist es noch ruhig hier in Kona, der große Ansturm kommt erst in den nächsten Tagen.
Bei Aufstehen gab es einen eher seltenen Anblick, denn der Gipfel des Mauna Loa war mal ausnahmsweise nicht in Wolken gehüllt.
Morgen geht es um die günstigsten Fortbewegungsmittel hier und ein leckeres Abendessen.
Viele Grüße
Jürgen
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